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Oscar Freire siegt vor Schweizer Clerc bei Gent-Wevelgem
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09.04.2008

Oscar Freire siegt vor Schweizer Clerc bei Gent-Wevelgem

Info: GENT - WEVELGEM
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



09.04.2008 - Der Spanier Oscar Freire (Rabobank) hat den zur ProTour zählenden belgischen Klassiker Gent-Wevelgem gewonnen. Nach 209 Kilometern verwies er im Massensprint einer großen Gruppe den Schweizer Aurélien Clerc (Bouygues Telecom)und den Belgier Wouter Weylandt (Quick Step) auf die weiteren Plätze. Erik Zabel (Milram) wird guter 4, auch Heinrich Haussler (Gerolsteiner) schafft die Top 10.

Um kurz vor halb 12 fiel der Startschuss in Deinze bei strahlendem Sonnenschein. Beste Voraussetzung um beim heutigen ProTour-Eintagesrennen einen Nachfolger für den letztjährigen Sieger Marcus Burghardt zu finden, der dieses Jahr verletzungsbedingt fehlte. Der Deutsche musste sich stattdessen am heutigen Tag einer Knieoperation unterziehen.

Pech hatte heute sein Teamkollege André Greipel. Der ProTour-Führende musste auf seinen Start wegen in der Nacht aufgetretender Magen-Darm-Probleme verzichten.

Erst nach 90 Kilometern konnte sich ein Fahrer beim belgischen Klassiker absetzen. Ermanno Capelli (Saunier Duval-Scott) nutze die langsame Fahrt des Feldes und erfuhr sich schnell einen Vorsprung von bis zu 9 Minuten. Als Solist erreichte er auch die einzigen Berge des Tages, den Molen- und den Kemmelberg. Letzterer wurde in diesem Jahr ohne die gefährliche Abfahrt auf Kopfsteinpflaster absolviert, bei der es in den letzten Jahren schwere Stürze gegeben hatte. Stattdessen nutzte man einen schmalen, asphaltierten Radweg.

Stijn Devolder (Quickstep), der frischgebackene Sieger der Flandernrundfahrt, führte das Feld 60 Kilometer vor dem Ziel bei der ersten Befahrung des Kemmelberges an. Aber auch der belgische Meister konnte der Attacke von Filippo Pozzato (Liquigas) nicht folgen, nur Matti Breschel (CSC) gesellte sich zu dem Italiener. Nach dem Anstieg attackierte der Franzose Philippe Gilbert (Française des Jeux), der bald zu dem Duo aufschließen konnte.

Bei noch ausstehenden 40 Kilometern bestimmen High Road in Person von Servais Knaven und Milram das Tempo des Peloton. Zwei Kilometer später ereilt Breschel das Pech eines Reifenschades. Nur ein Begleitmotorrad konnte ihm helfen, seine Fluchtkollegen konnte er so aber nicht mehr erreichen und musste sich ins Feld zurückfallen lassen.

Mit noch 1.40 Minuten erreichte der tapfere Solist an der Spitze des Rennens zum letzten Mal den Kemmelberg 36 Kilometer vor dem Ziel. Doch Capelli war zu diesem Zeitpunkt die Müdigkeit bereits anzusehen, Gilbert und Pozzato machten den deutlich besseren Eindruck. Aber auch das Feld lag nur eine weitere Minute zurück.

Durch eine Attacke von Juan Antonio Flecha (Rabobank), am Sonntag 3. der Ronde van Vlaanderen geworden, riss das Feld am Kemmelberg auseinander. Zunächst schließen nur Hincapie, Quinziato und Ballan auf, doch schnell bildet sich eine große Gruppe von 30-40 Fahrern. Rabobank übernimmt hier die Tempoarbeit und holt bald Gilbert und Pozzato ein.

18 Kilometer vor dem Ende versuchte CSC, da ohne echten Sprinter am Start, einen weiteren Ausreißversuch. Zusammen mit Kurt-Asle Arvesen (Team CSC) setzt sich Martin Elmiger (AG2R La Mondiale) vom Feld ab. Auf die Verfolgung machte sich ein Trio bestehend aus Stuart O'Grady (Team CSC), Manuel Quinziato (Liquigas) sowie Frédéric Guesdon (Française des Jeux).

High Road versuchte Mark Cavendish einen Massensprint zu ermöglichen, der vor dem Rennen seine Ambitionen angemeldet hatte, Milram wollte Zabel in eine gute Ausgangssituation bringen. Zusammen führen sie ein etwa 50 Fahrer starkes Feld an.

10 Kilometer vor dem Zielstrich in Wevelgem schließen sich die 5 Ausreißer zusammen, das Feld folgte nur 10 Sekunden dahinter, auch andere Sprintermannschaften wie Barloworld und Rabobank arbeiteten nun im Feld.

Das Quintett stemmte sich lange stark gegen die folgende Meute, ein zähes Ringen um jede Sekunde begann. Bei noch ausstehenden 5000 Metern verblieben 5 Sekunden. Für High Road arbeiteten zu diesem Zeitpunkt noch Andreas Klier und der letztjährige Gent-Wevelgem Zweite Roger Hammond.

Kurz vor dem Zusammenschluss starteten O’Grady und Quinziato noch eine Attacke zu zweit, doch 3km vor dem Ende war das Feld heran. Vor allem Rabobank sorgte nun für einen Massensprint. Viel Hektik herrschte auf den letzten Metern. Mit einem frühen Antritt schließlich rang der mehrfache Weltmeister Oscar Freire die Konkurrenz nieder. Auf den zweiten Platz kommt der Schweizer Aurélien Clerc. Erik Zabel (Milram) verpasst das Podest als 4. Knapp.
Heinrich Haussler (9./Gerolsteiner) und Roger Hammond (10./High Road), der trotz vieler Arbeit für Cavendish unterwegs diesen im Schlusssprint vertrat, schafften ebenfalls den Sprung in die Top 10.

Während Clerc glücklich war über den richtigen Riecher am Ende ("Ich saß an Freires Hinterrad, und das Rad hat mich zu einem guten Resultat gebracht") freute sich der Sieger Freire, das er dieses Jahr einen "wunderschönen Sieg zelebrieren" konnte.

-> Zum Resultat

-> Erik Zabel Vierter im Herzschlagfinale in Belgien





Oscar Freire siegt vor Schweizer Clerc bei Gent-Wevelgem
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Leser-Kommentare
Aurelien Clerc - Freude herrscht !
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