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Tour of the Alps Letzte Etappe der Trentino-Rundfahrt geht an Di Luca – Basso gelingt Gesamtsieg |
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25.04.2009 | |||||
Letzte Etappe der Trentino-Rundfahrt geht an Di Luca – Basso gelingt GesamtsiegInfo: Giro del Trentino (2.1)Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de) Pejo Fonti, 25.04.2009 - Die vierte und letzte Etappe des Giro del Trentino endete bei der dritten Bergankunft der Rundfahrt mit dem ersehnten Sieg der Mannschaft LPR Brakes durch Danilo Di Luca vor dem Bergkönig Giampaolo Caruso und einen Wechsel an der Spitze der Gesamtwertung, die Liquigas-Kapitän Ivan Basso vom Slowenen Janez Brajkovic (Astana) übernahm und so nach Nibalis Erfolg im Vorjahr für den zweiten Gesamtsieg seines Rennstalls in Folge sorgte. Letzte von drei Bergankünften verspricht enge Entscheidung um Gesamtsieg Mit der gestrigen Zielankunft in Innervallgraten war der 33. Giro del Trentino nach Österreich gekommen und auch der Start der vierten und letzten Etappe befand sich mit der benachbarten Gemeinde des Zielortes des dritten Teilstückes, Sillian, in der Alpenrepublik, die noch für knapp vier Kilometer die Trentino-Rundfahrt beherbergte, ehe diese auf italienischen Boden zurückkehrte. Die vierte Etappe stellte dabei mit 214,2 Kilometer zugleich den längsten Tagesabschnitt der Austragung 2009 dar, wenn auch nicht von der Topographie den schwierigsten. Die größte Erhebung des Tages war der bei Kilometer 135 beginnende und 20 Kilometer lange Passo Mendola, zu deutsch Mendelpass, mit einer Durschnittssteigung von 6,2 Prozent. Auf diesen als Bergwertung ausgeschriebenen Anstieg folgte fast durchgehend abschüssiges Terrain, ehe der Kilometer 179 den Beginn der finalen Phase der Rundfahrt markierte, welche bei Kilometer 203 mit dem letzten Anstieg hinauf auf 1397 Metern in den Kurort Pejo Fonti im gleichnamigen Tal Pejo inmitten des Naturparks Stilfserjoch aufwartete und die letzte Möglichkeit für Angreifer bot, die Chancen auf einen Etappensieg wahrzunehmen oder noch einen Vorstoß in Richtung des lilanen Führungstrikot des Slowenen Janez Brajkovic zu wagen, der sich am vierten Tag noch mal einer Vielzahl von Konkurrenten gegenübersah, von denen besonders Ivan Basso mit nur vier Sekunden Rückstand herausragte. Siebenköpfige Gruppe ohne Erfolgschancen Nach gescheiterten Versuchen gestern zum ersehnten Tagessieg zu kommen, war auch LPR Brakes-Farnese Vini um Danilo Di Luca in den letzten Tag mit großen Ambitionen gegangen und sorgte in der Anfangsphase des Rennens für die Tempoarbeit im Peloton. Sich dieser Kontrolle zu entziehen versuchte nach 57 Kilometer eine Gruppe mit Emanuele Bindi von Lampre, Dainius Kairelis von Ceramica Flaminia-Bossini Docce, Federico Canuti von CSF Group-Navigare, dem bereits auf Etappe zwei in einer Ausreißergruppe vertretenden Alessio Signego von Adria Mobil, Martino Palandri von Miche-Silver Cross und Eric Berthou von Carmiooro-A Style, denen sich auch Matteo Montaguti von LPR anschloss, um für sein Team weitere taktische Optionen zu schaffen. Auf die Verfolgung des Septetts hatten sich Dmytro Grabovskyy von ISD, Daniele Colli von Carmiooro-A Style und der Wertung der Zwischensprints führende Luigi Sestilla von Ceramica Flaminia-Bossini Docce, der sich auf die Wertungen nach 79 und 165 Kilometern fokussierte, gemacht, schafften es aber nicht die Lücke nach vorne zu überbrücken und sich dauerhaft vor dem weiterhin sehr schnell fahrenden Feld halten. Den Zwischensprint gewann unterdessen Sentilis Teamkollege Dainius Kairelis und ließ sich somit sechs Punkte gutschreiben, die zur Punktgleichheit mit Sestili verhalfen und zugleich den Verbleib des Trikot in den Reihen des Teams bedeuteten. Für weitere Prämien oder gar den Sieg sollte es für die Ausreißer allerdings nicht mehr reichen, denn bei Kilometer 121 und damit noch vor dem Beginn des Mendelpasses hatte das Feld wieder aufgeschlossen. Caruso macht Bergwertungssieg am Passo Mendola perfekt, neue Spitzengruppe in der Abfahrt Im Anstieg versuchte nun der Gesamtwertungsachte Giampaolo Caruso die zweite Spezialwertungsführung seiner Mannschaft zu verteidigen und konnte sich am Gipfel ohne Mühe vor Domenico Pozzovivo durchsetzen, wodurch er sich zum zweiten Mal in seiner Karriere den Titel des besten Bergfahrers anheften konnte, nachdem er im letzten Jahr bei der Österreich-Rundfahrt das Trikot des Besten am Berg gewonnen hatte. In der anschließenden Abfahrt wagten der Franzose Ludovic Turpin von Ag2r-La Mondiale, Francesco Failli von Acqua e Sapone und der gestern lange Zeit als Solist an der Spitze liegende und zweite Trumpf von LPR, Gabriele Bosisio, einen Angriff, mit dem sie sich etwas Vorsprung erarbeiten konnten. Ebenso sah der Kroate Robert Kiserlovski vom Team Amica Chips-Knauf die Gelegenheit für einen Vorstoß gekommen, mit dem er 41 Kilometer vor dem Ende das Trio an der Spitze erreichte und fortan mit seinen Begleitern um den Tagessieg kämpfte. Zäh und verbissen hielten sie sich bei einer noch zu fahrenden Distanz von 20 Kilometer lange Zeit bei einer Minute Vorsprung, die nach zehn weiteren Kilometer und dem Einstieg in den Schlussanstieg allerdings halbiert worden war, sodass letztlich acht Kilometer vor dem Ende die Ausreißer ihr Unternehmen aufgaben. Enges Finale am Schlussanstieg An ihre Stelle traten nun die Favoriten auf den Gesamtsieg, die sich allesamt in einer bis Kilometer sechs vor dem Ziel ausgedünnten 40 Fahrer großen Gruppe unter dem Tempodiktat von Liquigas befanden. Die italienische Mannschaft um Ivan Basso sorgte dafür, dass mehrere Fahrer in Schwierigkeiten gerieten, darunter auch die beiden Astana-Profis Andreas Klöden und Janez Brajkovic und mit letzterem auch der Gesamtführende. Erschwerend kam für den Slowenen hinzu, dass der Siebte des Gesamtklassements, Domenico Pozzovivo, an der Spitze mit einer Attacke das Tempo weiter verschärfte und so die Bildung einer Verfolgergruppe mit Ivan Basso (Liquigas), Sylvester Szmyd (Lampre), Danilo Di Luca (LPR), Stefano Garzelli (Acqua e Sapone), Gilberto Simoni (Serramenti PVC Diquigiovanni), Giampaolo Caruso (Ceramica Faminia), Leonardo Bertagnolli (Amica Chips-Knauf) und Przemyslaw Niemiec (Miche) hervorrief. Aus diesem Zusammenschluss kristallisierten sich auf den folgenden Kilometern bis zur Flamme Rouge nur noch Basso, Di Luca, Garzelli und Caruso als Verfolger Pozzovivos, der nach einem Tagessieg bei der diesjährigen Settimana Ciclista Lombarda seinen zweiten erfolg als Profi vor Augen hatte, heraus und kamen diesem immer näher. Schließlich entschloss sich Di Luca zum Angriff und passierte Pozzovivo, der nun nicht mehr im Stande war noch um den Sieg zu sprinten. Derweil stürmte Danilo Di Luca nach dem gemeinsamen Erfolg mit seinem Team im Mannschaftzeitfahren bei der Settimana Ciclista Lombarda zum ersten Solosieg in der laufenden Saison entgegen, nachdem er bereits am ersten Tag nach dem Zeitfahren nur noch wenige Chancen auf den Gesamtsieg gehabt hatte. Nach knapp fünf Stunden Fahrzeit erreichte der in diesem Jahr ganz auf den Giro d'Italia konzentrierte LPR-Profi als Erster das Tagesziel, vor dem im Bergtrikot fahrenden Giampaolo Caruso und dem Dritten der vorletzten Etappe, Stefano Garzelli. Dahinter belegte noch zeitgliech mit Di Luca der geschlagene Pozzovivo den vierten Platz, vier Sekunden vor Ivan Basso. Mit 22 Sekunden erreichte eine vierköpfige Gruppe bestehend aus Niemiec. Simoni, Beragnolli und Jackson Rodriguez das Ziel, erst mit weiteren acht Sekunden Rückstand überquerte Janez Brajkovic die Linie in Pejo Fonti. Wie schon an den vergangenen Tagen platzierte sich der Schweizer Reto Hollenstein von Vorarlberg-Corratec sehr weit vorne, diesmal als 13. mit 42 Sekunden Rückstand auf den Tagesbesten. Basso vedrängt Brajkovic am letzten Tag von der Spitze des Gesamtklassements Durch den Abstand zu Brajkovic und dem nur geringen Rückstand zu den ersten Vier der Etappe gelang Ivan Basso am Ende doch noch der angepeilte Führungswechsel und damit der Gesamtsieg der 33. Austragung der Rundfahrt durch das Trentino. Der auf Rang zehn ins Ziel gekommene Brajkovic konnte aber immerhin den zweiten Rang hinter Basso und damit die beste Endplatzierung bei einer Rundfahrt seit seinem Gesamtsieg bei der Tour of Georgia im April 2007 halten. Den letzten Podestplatz verteidigte der mit einem Tagessieg dekorierte Pole Przemyslaw Niemiec trotz Rückstandes auf seinen Verfolger Garzelli und setzte für sein nicht zur Italienrundfahrt eingeladenes Team Miche-Silver Cross-Selle Italia ein wichtiges Ausrufezeichen. Während man die schwarz-orangenen Miche-Trikots beim Giro vergeblich suchen wird, lieferten die Topfahrer der Mannschaften Serramenti PVC Diquigiovanni und CSF Group-Navigare, Gilberto Simoni und Domenico Pozzovivo, als Fünfter und Sechster einen Formnachweis ab und parallel dazu konnte man sich bei den für den Giro d'Italia zugelassenen Mannen um Simoni außerdem über die gewonnene Mannschaftswertung freuen. Hinter dem Bergkönig Caruso vom ebenfalls nicht mit einer Wild Card für den Giro d'Italia bedachten Rennstall Ceramica Flaminia, der mit Luigi Sestili außerdem einen weiteren Trikotgewinner stellte, gelang dem Tagessieger Danilo Di Luca noch der Sprung um zehn Plätze auf Rang acht. Die bemerkenswerten Leistungen des Reto Hollenstein im Verlauf der vergangenen vier Tage bedeuten am Ende Rang 13., noch neun Ränge vor dem besten Deutschen und Auftaktsieger, Andreas Klöden, so wie dem ersten Österreicher Harald Morscher vom Team Elk Haus auf Platz 38. Für Basso könnte der Gesamtsieg ein gutes Omen für an am 9. Mai beginnenden Giro d’Italia sein, denn schon 2003 und 2004 siegten im Trentino mit Gilberto Simoni und Damiano Cunego auch die späteren Triumphatoren des Giro d’Italias. Daneben war es nach dem Giro dell’Emilia (2004), der Dänemark-Rundfahrt (2005), dem Critérium International und dem Giro d’Italia (beides 2006) der fünfte Erfolg für Basso bei einem Etappenrennen seit seinem ersten Profivertrag im Jahr 1999 bei Riso Scotti-Vinavil. -> Zum Resultat und Endstand
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25.04.2009 | |||||
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