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Katalonien-Rundfahrt Sanchez Pimienta gelingt Ausreißercoup auf Königsetappe der Katalonien-Rundfahrt |
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21.05.2009 | ||
Sanchez Pimienta gelingt Ausreißercoup auf Königsetappe der Katalonien-RundfahrtInfo: VOLTA CICLISTA A CATALUNYAAutor: Henning Witteborg (cycling-report.de) La Pobla de l'Illet, 21.05.2009 - Auf der Königsetappe der diesjährigen Volta Ciclista a Catalunya hat auf 2030 Metern in Andorra überraschenderweise mit Julián Sánchez Pimienta vom Team Contentpolis-AMPO ein Überlebender aus einer Fluchtgruppe knapp vor den ersten Favoriten triumphiert und seinem Rennstall den wichtigsten Erfolg des Jahres beschert. Mit sechs Sekunden Rückstand belegte der Ire Daniel Martin von Garmin-Slipstream Rang zwei und machte damit zwei Sekunden auf den drittplatzierten Alejandro Valverde von Caisse d'Epargne gut, der weiterhin das Leadertrikot inne hat. Anspruchsvollste Etappe der Rundfahrt mit Bergankunft in Andorra Am vierten Tag der 89. Fahrt durch die spanische Region Katalonien stand die schwerste Etappe der gesamten Rundfahrt mit einer Länge von 175,7 Kilometern und einer Bergankunft in Andorra auf 2030 Metern am Coll de la Botella auf dem Programm. Der der mit Especial-Kategorie höchst möglich eingestufte Schlussanstieg wurde in seiner Schwierigkeit zudem dadurch aufgewertet, dass bereits nach der Verpflegungszone bei Kilometer 125 das Terrain stetig anstieg und auf dem Gebiet des Kleinstaates weitere zwei Berge, davon einer zweiten Kategorie, weitere Zacken im Profil zur Folge hatten. Vor dem Finale in Andorra gestaltete sich jedoch auch der spanische Teil der Etappe mit einer Bergwertung der ersten Kategorie nach 77 Kilometern und weitere Erhebungen alles andere als flach, sodass der Hochgebirgsetappe rundfahrtsentscheidende Bedeutung zukam, welcher sich alle Favoriten, allen voran der Führende Alejandro Valverde, bewusst waren. Umso wichtiger war es eine möglichst gute Fluchtgruppe des Tages zu installieren, die den Teams nicht zu viel abverlangen oder sie in Bedrängnis bringen würde. Mit einem Quartett bestehend aus Vincent Jerome von Bouygues Telecom, Steven Cozza von Garmin-Slipstream, Marcin Sapa von Lampre und Daniel Oss von Liquigas schien sich nach zwölf Kilometern eine solche Zweckgemeinschaft gefunden zu haben, doch im Feld sorgte die Interessenslage eines Teams dafür, dass ihr Vorstoß scheiterte. Es war die französische Mannschaft Cofidis mit dem in der Sprintwertung führenden Samuel Dumoulin in ihren Reihen, die sich zum Ziel gesetzte hatte bis zum ersten Sondersprint in Berga nach 26 Kilometern das Feld beisammen zu halten, um Dumoulin ein weiteren Ausbau seiner Führung in dem mit einem blauen Trikot bedachten Klassement zu ermöglichen. Ganz nach Plan gelang dies dem Franzosen, der damit seinen Vorsprung auf den zweitplatzierten und auch in der Gesamtabrechnung hinter ihm lauernden Francisco Martinez von Andalucia-Cajasuer auf zwölf Zähler ausbaute. Im darauffolgenden ersten Anstieg des Tages, welcher keine Bergprämie darstellte, konnte sich dann nach eine neunköpfige Gruppe mit José Luis Arrieta von Ag2r-La Mondiale, Pierrick Fédrigo von Bouygues Telecom, Amael Moinard von Cofidis, Craig Lews von Columbia, Arkaitz Duran von Fuji-Servetto, Manuel Vazquez und Julián Sánchez Pimienta von Contentpolis-AMPO, Sylvain Chavanel von Quick Step und der schon beim Zwischensprint aktive Francisco Martinez von Andalucia-Cajasur lösen, die in ihrer Zusammensetzung nur wenig Gefahrenpotential barg und ziehen gelassen wurde, wodurch die Ausreißer mit über drei Minuten Vorsprung in den mit dem Coll del Port ersten Berg mit einer Sonderwertung am Gipfel gingen, wo die Abstandsentwicklung jedoch eine erste Stagnation erfuhr. Auf 1630 Metern über dem Meeresspiegel und damit am zweithöchsten Punkt der Etappe so wie der gesamten Rundfahrt überquerte José Luis Arrieta als Erster der geschlossenen Fluchtgruppe die Linie am Ende des Anstiegs und ließ sich damit 16 Punkte für Platz eins gutschreiben, die allerdings ebenso wie die vergebenen Zähler für die nachfolgenden Fahrer an der Sonderprämie keine Auswirkungen auf die von Xavier Tondo angeführte Bergwertung hatten. Gegenüber dem von Caisse d’Epargne kontrollierten Feld schafften es die Ausreißer nach jenem Anstieg wieder den Vorsprung zu vergrößern, mussten aber nach 96 Kilometern durch den Verlust von Arkaitz Duran die Reduzierung um ein Gruppenmitglied hinnehmen, sodass fortan ein Septett, das nur noch aus Pierrick Fédrigo, Amael Moinard, Craig Lewis, José Luis Arrieta, Sylvain Chavanel, Manuel Vazquez und Julián Sánchez Pimienta bestand, um den Verbleib an der Spitze und ein möglichst großes Guthaben für den schwierigsten Abschnitt der Etappe kämpfte. Bei einer noch ausstehend Distanz von 45 Kilometern hatte die Spitzenformation den Vorsprung wieder auf 3:40min ausdehnen können, angesichts des Alto de Comella mutete dies jedoch mehr wie ein Strohfeuer an, denn im Anstieg rückte das Peloton um über eine Minute wieder heran. Sanchez Pimienta macht sich zu beeindruckendem Solo auf und hält Verfolger auf Distanz Sanchez Pimienta macht sich zu beeindruckendem Solo auf und hält Verfolger auf Distanz Ein ähnliches Bild bot sich am Alt de la Massana, einem Anstieg der zweiten Kategorie, den die Gruppe zwar noch gemeinsam angeführt von Arrieta bewältigte, dann aber einen Vorstoß von Julián Sánchez Pimienta sah. Seine letzten Reserven mobilisierend nahm der 29-jährige Spanier die letzte Steigung unter die Räder, während unterdessen seine ehemaligen Begleiter von den Favoriten gestellt wurden. Mit einer Energieleistung gelang es Sánchez Pimienta tatsächlich bis zum Ende wenige Sekunden Vorsprung zu retten und den ersten Sieg seiner Karriere zu feiern. Dass der Grat zwischen Sieg und Niederlage für den Fahrer vom spanischen Contentpolis-AMPO Rennstall nur äußerst schmal war, verdeutlichte der geringe Rückstand des zweitplatzierten Iren Daniel Martin mit nur sechs Sekunden. Der Garmin-Profi erreichte damit zwei Sekunden vor dem Führenden Alejandro Valverde das Ziel und machte so unter Einbeziehung der Zeitgutschriften vier Sekunden gut, die ihn bei einem Rückstand von 15 Sekunden auf den zweiten Gesamtrang vorrücken ließen. Der bisherige Zweite Haimar Zubeldia vom Astana Team rangierte sich als Tagesvierter ein und fiel einen Platz auf die nun dritte mit 22 Sekunden Rückstand verbundene Positon zurück, welche am Vortag noch der Olympiasieger Samuel Sanchez von Euskaltel-Euskadi inne gehabt hatte, diese heute jedoch abgeben musste, nachdem er 1:31min auf den Tagesbesten verlor. Bis zum Andalucia-Profi Xavier Tondo, dessen nun auf einen Punkt Vorsprung gesunkenen Führung im Bergklassement durch Julian Sanchez Pimienta ins Wanken geriet, befinden sich überdies nach über der Hälfte der ProTour-Rundfahrt neben den drei Ersten mit Mikel Astarloza, José Angel Gomez Marchante, Jakob Fuglsang, Alexandr Dyachenko und jenem Tondo weitere fünf innerhalb einer Minute. -> Zum Resultat
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