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Breschel macht bei Tour de Suisse Verlust des Führungstrikots für Saxo Bank mit Tagessieg erträglich – Valjavec neuer Mann in Gelb
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16.06.2009

Breschel macht bei Tour de Suisse Verlust des Führungstrikots für Saxo Bank mit Tagessieg erträglich – Valjavec neuer Mann in Gelb

Info: TOUR DE SUISSE
Autor: Henning Witteborg (Cycling-report.de)



Stäfa, 16.06.2009 - Auf einer abwechslungsreichen und in der Schlussphase knappen Entscheidung musste das Team Saxo Bank die zwei Seiten der Siegesmedaille kennen lernen. Während Matti Breschel aus ehemals sehr großen Spitzengruppe den Tageserfolg verbuchte, velor der schweizer Hoffnungsträger Fabian Cancellara sein Gelbes Trikot an den Tagesdritten Tadej Valjavec vom Team Ag2r-La Mondiale, was auch der viertplatzierte Andy Schleck in einer Sekundenentscheidung nicht verhindern konnte.

Vierte Etappe mit Gotthardpass als Dach der Tour de Suisse
Vom Ort des gestrigen ersten zwischensprint in der Schlussphase, Biasca, wurde die 197 Kilometer lange Strecke bis Stäfa vom 2108 Meter emporagenden und 13 Kilometer langen Gotthardpass geprägt, dessen Einfluss im Rennverlauf mit dem nach 45 Kilometern erreichten Gipfel, der das Dach der diesjährigen Tour de Suisse symbolisierte, und einem folgenden welligen Rennverlauf mit einem weiteren Anstieg der zweiten Kategorie ungewiss erschien, gleichzeitig durch seine frühe Lage aber die Chancen des Schweizers Fabian Cancellara erhöhte, einen weiteren Tag das Gelbe Trikot des Spitzenreiters zu tragen.

Große Gruppe mit Andy Schleck, Tony Martin und Thomas Rohregger ab Gotthard an der Spitze
Angespornt durch die an der Bergwertung der HC-Kategorie zu vergebenen 15 Punkte wurde in der Anfangsphase auch der Träger des Bergtrikots, Tony Martin vom Team Columbia, aktiv und versuchte per Ausreißversuch auf dem Dach der Tour de Suisse zum Erfolg zu kommen so wie seine durch Marlon Perez Arango etwas ins Wanken geratene Führung in der Sonderwertung zu festigen und einen wichtigen Schritt in Richtung dem Gewinn einer zweiten Bergwertung bei einer wichtigen Rundfahrt tun zu können, nachdem er zu Beginn der Saison bereits die Fernfahrt Paris-Nizza als bester Kletterer abgeschlossen hatte. Gemeinsam mit dem Deutschen hatten sich Ivan Santaromita, Olivier Zaugg (Liquigas), Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam), Andrey Amador Bikkazakova (Caisse d'Epargne), Sylvain Chavanel (Quick Step), Sergieu Klimov (Katusha), Matti Breschel, Andy Schleck (Saxo Bank), Maxim Iglinskiy, Dimitri Muravyev (Astana), Francis De Greef, Greg Van Avermaet, Johan Van Summeren (Silence-Lotto), Markel Irizar (Euskaltel-Euskadi), Francesco Gavazzi (Lampre), Huub Duyn (Garmin-Slipstream), Alexander Efimkin, Tadej Valjavec (Ag2r-La Mondiale), Jérémy Roy (Francaise des Jeux), Maryan Hary (Cofidis), Johannes Fröhlinger, Thomas Rohregger, Peter Velits (Milram), Mathieu Sprick (Bouygues Telecom), Robert Kiserlovksy (Fuji-Servetto) und Silvere Ackermann (Vorarlberg-Corratec) abgesetzt und bis zum höchsten Punkt der Rundfahrt einen soliden Vorsprung herausgefahren. Von dieser Situation profitierten dabei vor allem die an der Spitze mehrfach bzw. hochkarätig vertrenen Teams Saxo Bank um Andy Schleck, Ag2r-La Mondiale um Tadej Valjavec und nicht zuletzt das Team Milram mit dem letztjährigen Gewinner der Österreich-Rundfahrt Thomas Rohregger, dem mit Johannes Fröhlinger und Peter Velits zudem zwei Mannschaftskollegen beseite standen und neben Silence-Lotto die stärkste Fraktion innerhalb der Fluchtgruppe repräsentierten. Mit einem Rückstand von 32 Sekunden war der hinter Fabian Cancellara auf Rang fünf platzierte Deutsche Tony Martin der Bestplatzierte aus der Spitzengruppe, aus der lediglich Huuby Duyn, Matti Breschel, Heinrich Haussler, Maryan Hary und Sergieu Klimov aussichtslose Plätze im Gesamtklassement bekleideten. Mit Klimov, Hary und Sprick gerieten zwei jener letztgenannten Fahrer im Laufe des Anstieges in Schwierigkeiten, während vorne die Intention von Tony Martin mit dem zweiten rang hinter Maxim Iglinsky nur bedingt erfüllt wurde.

Auf der Abfaht gelang es Hary und Klimov den Kontakt wiederherzustellen, nur der Franzose Sprick musste seine Hoffnungen auf einen Tagessieg früh begraben. Derweile regte sich im Feld erster Widerstand im besonderen von Seiten des Teams Astana, das sich fortan um die Tempoarbeit und eine damit einhergehende Reduzierung des Abstandes von maximal vier Minuten auf zwei Minuten 85 Kilometer vor dem Ziel bemühte.

Sattelegg führt zu Selektion innerhalb der Fluchtgruppe
Mit dem zweiten Berg des Tages, dem knapp fünf Kilometer Sattelegg vor Augen, war die Ausgangslage für die Ausreißer nicht optimal, denn trotz einer hohen Gruppenstärke erschienen im sich der Abfahrt vom Gotthard anschließenden Flachtstück die Bestrebungen des Feldes, den Zusammenschluss herbeizuführen, weitaus effektiver. Mit vereinten Kräften gelang es den Ausreißernihre Positionim Rennen vorerst zu konservieren, was Tony Martin zum zweiten Mal die Chance eröffnete eine Bergwertung für sich zu entscheiden, was ihm diesmal auch gelang. Durch diesen Punktgewinn baute Martin seinen Vorsprung auf den neuen zweitplatzierten Maxim Iglinsky auf ? Zähler aus. Da die Gemeinschaft der 26 Fahrer im Anstieg gefährdet wurde, stellte sich die Situation mit Erreichen des Gipfel anders dar. Vor dem Hintergrund des geringen Vorsprungs, entschloss sich Olliver Zaugg dazu einer Stagnation des Tempos entgegenzuwirken und sorgte für ein hohes Tempo bergab. Im Tal hatten sich aus der 26-köpfigen Gruppe neben Zaugg die drei Duos Peter Velits und Thomas Rohregger von Milram, Andy Schleck und Matti Breschel von Saxo Bank und Tadej Valjavec und Alexander Efimkin von Ag2r-La Mondiale so wie Maxim Iglinsky von Astana und der nach den finanziellen Schwierigkeiten um Amica Chips kurz vor Beginn der Tour de Suisse zu Fuji-Servetto gewechselte Roman Kiserlovsky ihre Chancen am besten bewahrt, während die aus den Überresten der ehemaligen Spitzengruppe geformten Verfolger knapp 30 Kilometer vor dem Ziel vorentscheidend distanziert wurden. Damit neigte sich außerdem mehr und mehr die Führungsposition von Fabian Cancellara ihrem Ende entgegen, deren Staffelübergabe derweil noch im unklaren lag, da Valjavec und Schleck mit 49 und 52 Sekunden Rückstand nur drei Sekunden trennten, die mit zwei ausstehenden Zwischensprints 18 und 7 Kilometer vor dem Ziel und den damit verbundenen Zeigutschriften von je drei Sekunden für Platz eins zu egalisieren waren.

Neunergruppe kämpft um Tageserfolg, Valjavec und Schleck duellieren sich um Gelb
Während im Peloton bei einer ausstehenden Distanz von 20 Kilometern die französischen Mannschaften Cofidis und Francaise des Jeux das Heft des Handelns übernahmen, harmonierten die neun übrign gebliebenen Spitzenreiter weiter gut und fochten den ersten Sonderspurt aus, den Andy Schleck vor Velits und Breschel gewann und damit mit Valjavec gleichzog. Noch vor dem zweiten Sprint und den letzten Gutschriften im Tagesziel wollte Schleck seines Führungsübernahme besiegeln und lancierte 15 Kilometer vor dem Ende einen Angriff, mit dem er jedoch scheiterte und sich wieder auf die Kooperation in der Spitzengruppe besann. Die inzwischen um mehrere Mannschaft angewachsene Allianz im Feld neutralisierte nicht nur bald die Verfolgergruppe, sondern fasste trotz einen Rückstandes von zwei Minuten bei Beginn der letzten zehn Kilometer die Einholung der Gruppe um Schleck ins Auge, deren Erfolgsaussichten langsam schwanden. Analog dazu verlor sich an der Spitze die Einigkeit und es wurden verschiedenen Angriffe lanciert, die allesamt keine neue Gruppenbildung zur Folge hatten, sodass auch der zweite Zwischensprint aus der Kopfformation ausgefahren wurde, bei dem sich erstmal Valjavec als Dritter eine Bonussekunde gutschreiben lasen konnte. Zugleich belegte Andy Schleck erneut Rang eins und legte so vor der Zielankunft einen Abstand von zwei Sekunden zwischen sich und den Slowenen. Mit dem rasenden Feld im Nacken, zu dem für Schleck und Valjavec ein Abstand von 40 Sekunden von Nöten war, um den Angriff auf das Gelbe Trikot erfolgrech gestalten zu können, entwickelte sich ein spannendes Finale, in dem das Guthaben der Spitzenreiter drei Kilometer vor dem Ziel auf 1:24min geschrumpft war.

Da man sich beim Team Milram nicht auf eine Spurtentscheidung verlassen konnte, wagte Thomas Rohregger gute zwei Kilometer vor dem Ziel einen Vorstoß, mit dem er die Flamme Rouge in Front liegend einige Metern vor seinen ehemaligen Begleitern erreichte. Beinahe wäre sein Mut mit dem Tagessiegbelohnt worden, doch 250 Meter vor dem Ende verließen den Österreicher die Kräfte und seine acht Konkurrenten schossen an ihm vorbei. Vom Ende der Gruppe aus versuchte Valjavec mithilfe des Überraschungsmomentes und einem guten Antritt vor Beginn des Spurtes eine Entscheidung zu seinen Gunsten zu erwzingen, scheiterte aber deshalb, weil Iglinsky das Loch schloss und den Sprint eröffnete. Mit Matti Breschel musste der Kasache allerdings den Spurtstärksten der Gruppe an der Seite vorbei ziehen lassen. Für den Dänen vom Team Saxo Bank war es nach Erfolgen bei der Katalonien-Rundfahrt und Luxemburg Rundfahrt der dritte Sieg in der laufenden Saison.

Der dritte Rang ging vor Andy Schleck an Tadej Valjavec, der damit seinen nach den Zwischensprints entstanden Rückstand von zwei Sekunden mit der Bonifikation von vier Sekunden in den gleichen Abstand als Vorsprung umwandelte und die Voraussetzung schuf, das Gelbe Trikot übernehmen zu können. Da das Feld angeführt von Flilippo Pozzato (Katusha) 1:03min hinter der Spitzengruppe die Ziellinie passierte, wurde die Entwicklung der Etappe in einem Führungswechsel manifestiert.

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Matti Breschel siegt vor Maxim Iglinskiy
Matti Breschel siegt vor Maxim Iglinskiy
Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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