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Cavendish lässt Ciolek bei Sparkassen Giro in Bochum keine Chance
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02.08.2009

Cavendish lässt Ciolek bei Sparkassen Giro in Bochum keine Chance

Info: Sparkassen Giro (1.1)
Autor: Henning Witteborg (Cycling-report.de)



Bochum, 02.08.2009 - Im Spurtduell gegen Gerald Ciolek vom Team Milram hat Mark Cavendish vom Team Columbia-HTC in seiner bekannt dominanten Weise beim Sparkassen Giro in Bochum seinen deutschen Konkurrenten distanziert und den 20. Saisonsieg davongetragen, mit dem er nahtlos an seine Erfolgsserie von der Tour de France anknüpfte. Der dritte Platz ging an Andreas Stauff (Kuota-Indeland), der Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) auf den vierten Rang verwies.

Cavendish bei Sparkassen Giro in der Favoritenrolle
Die zwölfte Auflage des 177,6 Kilometer langen Sparkassen Giros von Bochum fand auch 2009 auf dem bewährtem 14,6 Kilometer langen und zwölf Mal zu fahrenden Rundkurs statt, auf dem ein Rennverlauf nur schwierig vorherzusehen oder zu planen war, da sich neben den eher kleineren Erhebungen und einer Abfahrt in Richtung Ziel auch drei Anstiege mit 40 zu bewältigen Höhenmeter den Fahrern in den Weg stellten. An dieses Schwierigkeiten galt es vor allem für die Mannschaften den derzeit im Spurt kaum bezwingbaren sechsfachen Tour-Etappensieger Mark Cavendish, der am Samstag das Derny-Kriterium für sich entschieden hatte, zu distanzieren, der das Aufgebot seines Teams Columbia-HTC anführte und zu seiner zweiten Teilnahme am Sparkassen Giro angereist war, nachdem er 2006 im Trikot des auch in diesem Jahr startenden Teams Sparkasse den vierten Rang belegte hatte. Im gleichen Jahr war das T-Mobile-Team auf ihn aufmerksam geworden und verpflichtete ihn zunächst für die letzten Rennen der Saison als Stagaire und ein Jahr später in vollem Umfang, was den Beginn einer Erfolgsgeschichte markierte. Sein ehemaliger deutscher Rennstall Sparkasse war ebenfalls nicht ohne Ambitionen an den Start gegangen, denn mit Eric Baumann hatte man im Vorjahr den ebenfalls in diesem Jahr teilnehmenden Sieger gestellt und war motiviert beim Heimrennen den Teams Milram mit Gerald Ciolek und Cervélo mit Heinrich Haussler Konkurrenz zu machen.

Feld kontrolliert auf Rundkurs die Ausreißer ohne Schwierigkeiten
Diese Absicht fand sogleich in der ersten Spitzengruppe Ausdruck, in der durch Floris Goesinnen von Skil-Shimano, Michael Stevenson von Sparebanken Vest, Dennis Pohl von Kuota-Indeland, Vitaliy Popkov von ISD und Florian Salzinger von Atlas Romers Hausbäckerei mehrere kleinere Teams vertreten waren, ihre Position allerdings nicht lange halten konnten, sodass das Feld geschlossen die erste Runde beendete. Mit Passierung der Ziellinie ergriff Grischa Janorscke vom Team Nutrixxion-Sparkasse die Möglichkeit eine neue Gruppe zu initiieren, der bald der erneut aktive Vitaliy Popkov (ISD), Michael Humbert (Seven Stones) und Jonas Schmeiser (Mapei-Heizomat) angehörten. Die zweite Runde nutzten die vier Spitzenreiter ihren Vorsprung auf ein nun etwas zur Ruhe gekommenes Feld, das in der Fluchtgruppe keine größere Gefahr ausmachen konnte, auf über eine Minute zu vergrößern. Auf die in der Gruppe herrschende Einigkeit wollte sich Popkov allerdings nicht mehr lange einlassen und fuhr nach einem kurzen Antritt zur ersten Bergwertung wenig später auf der dritten Runde endgültig seinen Begleitern davon, die nicht auf die Attacke eingingen und sich auf eine konzentrierte Verfolgungsarbeit beschränkten, während im Feld das Team Milram das Kommando übernommen hatte. Vorne erkannte Popokov in der vierten Runde die Aussichtslosigkeiten einer Soloflucht und ließ sich wieder zu Janorscke, Schmeiser und Humbert zurückfallen, mit denen er inzwischen fast drei Minuten Vorsprung hatte. Auf der fünften Runde wiederholte sich dann an der Bergwertung das Szenerio eines erneut angreifenden Popkov, der die Fluchtgruppe sprengte und seinen damit herausgefahrenen Vorsprung bis zur Zielpassage und den Beginn der sechsten Runde verteidigte, wenngleich seine Begleiter bald wieder den Anschluss fanden. Derweil hatten der zu Beginn bereits in der ersten Ausreißergruppe befindliche Michael Stevenson von Sparebanken Vest und Jonas Schmeiser vom Team Mapei-Heizomat sich nach einem Angriff als Verfolgergruppe etabliert und waren bis zur Zielpassage auf 1:22min an die Spitzenreiter herangerückt. Auf der folgenden Runde gelang den Verfolgern eine Fortsetzung ihrer Jagd und mit Bewältigung der Hälfte der Distanz schließlich die Herstellung des Kontaktes zum Spitzenquartett. Angespornt von dem Erfolg von Schmeiser und Stevenson versuchten es Lars Wackernagel vom Team Sparkasse und Alexader Gottfried von Kuota-Indeland es ihnen gleichzutun, scheiterten allerdings in ihrem Vorhaben, das ohnehin von nur begrenztem Nutzen gewesen wäre, da das inzwischen im Feld federführende Team Columbia-HTC für Mark Cavendish eine Sprintankunft vorbereitete und auf den folgenden Runden den Abstand kontinuierlich zum Schmelzen brachte, ehe in der neunten Runde das unvermeidliche Schicksal der Ausreißer wahr wurde.

Letzte Angriffe ohne Erfolg
Als Ergebnis daraus ging das Feld geschlossen in die zehnte und drittletzte Runde, in der durch ein hohes Tempo und Regen das Feld mehr und mehr selektiert wurde. In der darauffolgenden elften Runde wagte sich schließlich Milram in die Attacke und machte mit Fabian Wegmann an der Spitze und Gerald Ciolek am Hinterrad über den schwersten Anstieg der Runde hinweg Tempo, das zu einer zwischenzeitlich 15-köpfigen Spitzengruppe beitrug, die allerdings vom Feld gestellt wurde, ehe ein vorentscheidender Vorsprung hätte zustande kommen können. Nachdem sich bis zum unmittelbaren Finale keine weiteren Fahrer hatten absetzen können, lancierte in der Zielanfahrt Fabian Wegmann eine Attacke, bei der Mark Cavendish hohe Aufmerksam und Motivation das Rennen für sich zu entscheiden bewies, indem er dem zweifachen deutschen Meister nachsetzte und aufschloss. Die Herstellung des Kontakts durch Cavendish neutralisierte den Vorstoß Wegmanns, sodass das Feld wieder herankam und Milram nun auf die Karte Gerald Ciolek setzte.

Cavendish und Ciolek streiten um Sieg, Sprintdominator der Tour für Ciolek unerreichbar
Am Ende waren es jener Ciolek und der deutliche Favorit Cavendish, die der Spurtentscheidung ihren Stempel aufdrückten und um den Sieg sprinteten, der trotz aller Bemühungen Cioleks an Cavendish ging, der ein Mal mehr nicht zu besiegen war und seine beeindruckende Bilanz auf 20 Saisonsiege erhöhte. Für den Briten war außerdem nach seinem Wechsel zu T-Mobile und der beim Nachfolgerennstall weitergeführten Karriere seit 2006, als er zwei Etappen bei der Tour de Berlin und derer eine bei der Thüringen-Rundfahrt gewann, der erste Sieg auf deutschem Boden. Für den unterlegenen Ciolek bedeutet der zweite Rang nach beständigen Leistungen bei der Tour de France und seit seinem Sieg bei der Trofeo Calvia im Rahmen der Mallorca Challenge im Februar neben einem zweiten Rang auf der zweiten Etappe der Tour de Suisse die beste Platzierung der laufenden Saison. Mit deutlichem Abstand zu den beiden Sprint-Protagonisten belegte der zweifache Etappensieger der diesjährigen Thüringen-Rundfahrt Andreas Stauff vom Team Kuota-Indeland noch vor Heinrich Haussler vom Cervélo TestTeam Rang drei. Hinter Haussler platzierte sich Robert Wagner von Skil-Shimano als Fünfter, gefolgt vom Vorjahressieger Eric Baumann aus dem Team Nutrixxion-Sparkasse, das sich entsprechend der Möglichkeiten gut präsentiert hatte. Dahinter vervollständigten Niko Eckhout vom irischen An Post-Sean Kelly Team, sein belgischer Landsmann Sep Vanmarcke von Topsport Vlaanderen, der Niederländer Roy Curvers von Skil-Shimano so wie Vanmarckes Teamkollege Piete Vanspeybrouck die besten Zehn des insgesamt knapp 30 Fahrer umfassenden Feldes.

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