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Boris Shpilevsky meldet sich bei Tour of Hainan zurück
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12.11.2009

Boris Shpilevsky meldet sich bei Tour of Hainan zurück

Info: Tour of Hainan (2.HC)
Autor: H.O.



Xinglong, 12.11.09 - Im Gegensatz zur gestrigen Flachetappe wurde der heutige anspruchsvolle Tagesabschnitt der Tour of Hainan im Sprint einer großen Gruppe entschieden. Dabei holte sich der Titelverteidiger, der Russe Boris Shpilevsky, seinen ersten Sieg in einem bis dato glücklos verlaufenen Jahr. Knapp geschlagener Zweiter wurde der Slovene Grega Bole, vor dem spanischen Sprintspezialisten Francisco Ventoso von Camiooro A-Style. Auch Andreas Schillinger (Nutrixxion-Sparkasse) und Harald Starzengruber (Elk Haus) platzierten sich in den Top 10. Trotz eines Sturzes kurz vor dem Ziel konnte der Ukrainer Vitaly Buts seine Gesamtführung verteidigen und wird wohl auch zu einem Start bei der morgigen dritten Etappe in der Lage sein.

Schon am zweiten Tag ging es bei der diesjährigen Tour of Hainan richtig zur Sache. Der topografisch anspruchsvollen Etappe, die über 184 Kilometer von Baoting in einem weiten Bogen nach Xinglong führte, wurde allgemein das Potenzial zur Vorentscheidung in der Gesamtwertung zugesprochen. Immerhin drei Bergwertungen, darunter eine der ersten und eine der zweiten Kategorie, stellten sich in den Weg. Hinzu kam die nicht zu unterschätzende Belastung durch die schwüle Hitze.

Doch am Ende sollten sich die Voraussagen als falsch erweisen, denn das Fahrerfeld kam mehr oder weniger geschlossen im Zielort an. Über den Sieger entschied der Schlussspurt einer großen Gruppe, die nur deswegen nicht noch größer war, weil es auf dem letzten Kilometer zu einem raumgreifenden Sturz kam, von dem u. a. der Gewinner der Auftaktetappe und Träger des Leadertrikots, der Ukrainer Vitaly Buts, betroffen war. Da das Reglement jedoch bekanntlich vorsieht, dass nach der 3000-Meter-Marke gestürzte Fahrer dieselbe Zeit wie der Etappenerste angerechnet bekommen, darf Buts das gelbe Kleidungsstück behalten. Zwar musste der Manager der ukrainischen Nationalmannschaft es stellvertretend entgegennehmen, weil der rechtmäßige Besitzer sofort im Krankenhaus untersucht wurde, es scheinen aber keine gravierenden Verletzungen vorzuliegen, sodass Buts auch morgen seine Spitzenposition wird verteidigen können.

Auch das Renngeschehen zuvor hatte sich recht ereignisreich gestaltet. Schon am Fuße des ersten Anstiegs kurz nach dem Start setzte sich ein Duo bestehend aus dem Australier William Dickison von Savings & Loans und dem Ukrainer Volodymyr Zagorodny an die Spitze. Bei der Bergwertung, die der Letztgenannte für sich entschied, hatten sie eine Minute Vorsprung. Auf der Abfahrt fuhr eine kleine Gruppe an die beiden Ausreißer heran, in der sich auch der 23-jährige Jean-Mitja Schlüter von Nutrixxion-Sparkasse befand. Der Deutsche ging gleich zum Angriff über und versuchte, die 1.Kat.-Bergwertung der 757 m hohen Erhebung nach ca. 50 Kilometern im Alleingang zu erobern. Doch hatte er seine Kräfte überschätzt, wurde von Zagorodny, der sich am Gipfel das Bergtrikot sicherte, sowie Jai Crawford (wiederum Savings & Loans) und dem Polen Mateusz Taciak (Mroz Continental) ein- und überholt.

Doch auch diesen dreien war keine lange Flucht vergönnt, hatten sie auf der Abfahrt doch gerade einmal eine Minute Vorsprung. Circa 30 Kilometer später hatte das Hauptfeld, in dem die Ukrainer um den Gesamtführenden Buts den Ton angaben, sie gestellt und ein Solist versuchte sein Glück: der Amerikaner Phillip Gaimon von Jelly Belly. Zwar hielt er sich an der Spitze bis nach der dritten Bergwertung, doch war gegen die ukrainische Mannschaftsstärke nicht auszurichten. Auf den letzten zehn Kilometern kam es zu mehreren fruchtlosen Angriffen, doch vom erwähnten Sturz abgesehen lief alles nach Plan für den Mann in Gelb.

Mann des Tages wurde einer, der sich bei der Tour of Hainan offensichtlich wohl fühlt: Titelverteidiger Boris Shpilevsky, wie damals so auch heuer in Diensten der russischen Nationalmanschaft, setzte sich im Sprint knapp gegen den Slovenen Grega Bole durch, den einstigen Sieger der Nachwuchsausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich, der hier ebenfalls für sein Landesteam, „im richtigen Leben“ aber seit Mai wieder für die slovenische Kontinental-Formation Adria Mobil fährt. Dahinter holte sich noch der Spanier Francisco Ventoso (Camiooro A-Style) den Podestplatz, der ihm gestern aufgrund des ausbleibenden Massensprints durch die Lappen gegangen war. Mikhaylo Khalilov, der Zweite des Vortages, wurde heute Vierter; er liegt im Gesamtklassement mit zehn Sekunden Differenz hinter Buts auf Rang zwei. Und auch ein Deutscher sowie ein Österreicher hielten vorne mit rein: Andreas Schillinger (Nutrixxion), gestern bereits Neunter, ergatterte Platz 5, Harald Starzengruber, ebenso wie gestern, Platz 10 – ein schönes Resultat an einem weniger schönen Tag für sein Team Elk Haus, denn kurze Zeit später wurde bekannt, dass der Sponsor sich nach 20 Jahren Zusammenarbeit zurückzieht.

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Kommt mit der Tour of Hainan das Glück für Shpilevsky zurück?
Im letzten Jahr hatte Boris Shpilevsky sechs von neun möglichen Tageserfolgen einstreichen können und am Ende mit über anderthalbminütigem Vorsprung die Rundfahrt gewonnen. Doch scheint sich dieser Triumph auf ihn so ausgewirkt zu haben, wie auf andere der Gewinn des Regenbogentrikots: 2009 fuhr er erstmals in den Reihen einer Protour-Mannschaft, nämlich bei Fuji-Servetto, jedoch nur bis Mitte des Jahres, denn der 27-Jährige bekam kein Bein auf den Boden, fuhr sowohl den Giro di Sardegna wie die Flandernrundfahrt wie Gent-Wevelgem nicht zu Ende, wurde bei den Driedaagse de Panne als einer der zu hinterst Platzierten zwecks Feldverkleinerung aus dem Rennen genommen und fiel jeweils bei der Türkei- und der Katalonien-Rundfahrt aus dem Zeitlimit. Die Zahl der Rennen, bei denen er überhaupt das Ziel sah, lässt sich an einer Hand abzählen. Doch in China und im Kader der Nationalmannschaft hat er anscheinend zu früherer Stärke zurückgefunden.





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