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Tour Méditerranéen: Hutarovich macht seiner Lieblingsrundfahrt erneut alle Ehre

12.02.2010

Tour Méditerranéen: Hutarovich macht seiner Lieblingsrundfahrt erneut alle Ehre

Info: Tour Méditerranéen Cycliste Professionnel (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Six Fours, 12.02.10 - Die Mittelmeer-Rundfahrt entwickelt sich immer mehr zur exklusiven Angelegenheit von Francaise des Jeux. Für den dritten Etappensieg am dritten Tag war diesmal wieder Auftaktgewinner Yauheni Hutarovich zuständig. Der weißrussische Meister erzielte seinen insgesamt vierten Erfolg bei dieser Rundfahrt, indem er die Franzosen Fabien Bacquet (BigMat-Auber93) sowie Mathieu Drujon (Caisse d’Epargne) im Massensprint schlug. Bacquet war bereits gestern Zweiter gewesen. Das Leadertrikot behält einstweilen Hutarovichs Teamkollege Jussi Veikkanen. Für Aufregung sorgten die Ausreißer Vinokourov und Valverde.

Endlich ein herkömmlicher Massensprint im Finale...
Die dritte Etappe führte die verbliebenen 127 Fahrer, die sich heute immerhin über 8° C freuen durften, von Gréasque nach Six Fours (Ortsteil Le Brusc), direkt an der Küste des Meeres gelegen, das der Rundfahrt ihren Namen gibt. Gleich drei Bergwertungen standen während der 115 Kilometer auf dem Programm, die erste und schwerste (Kat. 2) nach 21 Kilometern am Col du Pas de la Couelle, der sich bei den Rennradfahrern der Gegend so großer Beliebtheit erfreut, dass er als "der kleine Galibier" bezeichnet wird. Der dritte Bergpreis wurde 25 Kilometer vor dem Ziel vergeben, woraufhin nur noch eine Abfahrt und ein Flachstück folgten, sodass niemand überrascht gewesen sein dürfte, als am Ende ein Massensprint anstand. Obwohl nach den kuriosen Vorkommnissen der letzten Tage - der Zersplitterung des Feldes auf der ersten und der Fehlleitung auf der zweiten Etappe - tatsächlich das Ausbleiben von Abnormitäten schon eine Überraschung darstellte. Wenig verwunderlich hingegen der Sieger des finalen Spurts, der zum zweiten Mal Yauheni Hutarovich hieß und zum dritten Mal aus dem Team Française des Jeux stammte. Der weißrussische Meister ist damit bei dieser Auflage der Tour Méditerranéen ebenso erfolgreich wie bei der letztjährigen.
Mit Rang zwei vorliebnehmen musste der Franzose Fabien Bacquet (BigMat-Auber93), der gestern schon gegenüber Jussi Veikkanen den Kürzeren zog - dennoch ein erneut bemerkenswertes Resultat für den Ende des Monats 24-Jährigen, zumal er einen sicherlich erfahreneren Sprinter wie Leonardo Duque (Cofidis) hinter sich ließ, der gar nur Rang vier erreichte. Denn das Podium komplettierte Mathieu Drujon (Caisse d'Epargne), welcher sich somit über sein bestes Ergebnis seit September 2008 freuen durfte.

Vortagessieger Veikkanen, ebenfalls Française des Jeux, bleibt das Gelbe Trikot erhalten, da er zeitgleich als 31-ter das Ziel erreichte. Hinter dem Finnen mit 4 Sekunden Abstand liegt unverändert der Franzose William Bonnet (Bbox Bouygues Telecom), der trotz seines fünften Platzes im Tagesresultat das Punktetrikot wieder an Doppel-Etappensieger Hutarovich abgeben muss. Der heutige Dritte Drujon verdrängt Maxim Iglinskiy (Astana) auf Gesamtrang drei - sie sind allerdings beide 6 Sekunden hinter dem Leader zurück. Das Nachwuchstrikot wechselt erneut den Besitzer und geht an Michel Kreder (Garmin) über, der gesamt auf 18 liegt.

...aber eine Ausreißergruppe mit Wow-Effekt
Eine Besonderheit hielt der dritte Tag dennoch bereit - und das waren die beiden Ausreißer, die sich kurz nach dem Start zur Flucht zusammenfanden. Es handelte sich um keine Geringeren als die beiden größten Favoriten für den Gesamtsieg, den Kasachen Alexander Vinokourov (Astana) und den Spanier Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne). Selbstverständlich wollten es die anderen Teams im Feld, allen voran Française des Jeux, dem ehemaligen und dem amtierenden Vuelta-Gewinner nicht gar zu einfach machen und hielten sie an einer extrem kurzen Leine von maximal 1:30 Minuten. Am letzten Anstieg zeigte Vinokurov Schwäche und fiel somit als Erster ins Feld zurück. Valverde sah daraufhin wohl keinen Sinn mehr, das Unterfangen fortzuführen und ließ sich wenig später freiwillig einholen. Zwar konnte der Spanier alle drei Bergwertungen unterwegs für sich entscheiden, jedoch sicherte sich Daniel Martin (Garmin-Transitions) aus dem Feld heraus jeweils noch so viele Punkte, dass er sein Sondertrikot knapp verteidigte.

-> Zum Resultat

Am vierten und vorletzten Tag stehen mit 160 Kilometern wieder einige mehr an als heute. Zudem müssen die Fahrer zwischen La Londe les Maures und Biot erstmals eine Bergwertung der ersten Kategorie über sich ergehen lassen. Auch ins Ziel geht es bergauf, sodass der Kampf um die Gesamtwertung nach der unerwarteten Vorentscheidung am ersten Tag wieder richtig in Gang kommen wird.