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Sardinien-Rundfahrt: Kreuziger am Berg der Stärkste. Führungstrikot als Belohnung
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24.02.2010

Sardinien-Rundfahrt: Kreuziger am Berg der Stärkste. Führungstrikot als Belohnung

Info: Giro di Sardegna (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Nuoro, 24.02.10 - Roman Kreuziger von Liquigas-Doimo war Erster bei die Bergankunft auf der zweiten Etappe der Sardinienrundfahrt. Der Tscheche hatte sich mit elf anderen Fahrern einige Kilometer vor dem Ziel vom Rest des Feldes entfernt und konnte am Ende mehr Kräfte mobilisieren als der US-Amerikaner Chris Horner (Radioshack) und der Franzose Thomas Voeckler (Bbox), die die weiteren Podestplätze belegten. Kreuziger übernimmt dank dieses Sieges die Führung in der Gesamtwertung von Auftaktgewinner Francesco Gavazzi (Lampre).

Nachdem sich schon zum Auftakt gestern kleinere und größere Zeitabstände ergeben hatten, trug auch der zweite Teilabschnitt der Sardinienrundfahrt das Potenzial ist sich, für Vorentscheidungen im Gesamtklassement zu sorgen. Weniger wegen der Bergwertung unterwegs nach 55 Kilometern als vielmehr wegen der happigen Bergankunft auf dem Monte Ortobene bzw. im Zielort Nuoro nach 172,6 Kilometern.

Lampre und Liquigas setzen 10-Mann-Flucht ein Ende
Gestartet wurde in Macomer und von dort aus ging es in östlicher Richtung ins Zentrum der Insel. Die Temperaturen waren durchaus angenehm zweistellig, doch es regnete Bindfäden. Außer den Regenjacken hatten aber auch zehn Männer ihren großen Auftritt, die sich vom schlechten Wetter die Stimmung nicht vermiesen lassen wollten. Zur Ausreißergruppe des Tages, gebildet nach dem ersten Zwischensprint, gehörten neben den Italienern Valerio Agnoli (Liquigas-Doimo), Lorenzo Bernucci (Lampre), Alan Marangoni, Marcello Pavarin (beide Colnago), Alessandro Maserati (Ceramica Flaminia) sowie dem Challenge-Calabria-Sieger Matteo Montaguti (De Rosa) auch der Russe Serguei Klimov (Katusha), der Spanier Markel Irizar (Radioshack), der Usbeke Konstantin Volik (Amore e Vita) sowie der Australier Simon Clarke (ISD-Neri), der gestern schon sein Heil in der Flucht gesucht hatte. Insofern war ihm auch schon bekannt, was folgte, nämlich die Aufholjagd des Feldes. Lampre kontrollierte das Tempo, ungeachtet der Tatsache, dass man einen Mann in der Spitzengruppe hatte, denn schließlich fuhr auch der Gesamtführende in den eigenen Reihen, in Person des Auftaktsiegers Francesco Gavazzi. Darüber hinaus war Liquigas daran beteiligt, dass der Vorsprung der zehn nie über drei Minuten betrug und die Gruppe vor dem Schlussanstieg hinauf in die Provinzhauptstadt gestellt wurde.

Liquigas erntet den Erfolg. Lampre verliert Führungstrikot
Ab da begann das Ausscheidungsfahren, das bei Steigungen solchen Kalibers völlig normal ist. Vier Kilometer vor dem Gipfel, den im Übrigen eine Bergwertung der ersten Kategorie zierte, setzten zwölf Fahrer sich aus dem längst ausgedünnten Peloton ab. Die Etappe entschied sich in einem spektakulären Bergaufsprint, für den der Tscheche Roman Kreuziger, als Klettertalent bekannt, noch am meisten zuzusetzen hatte. Auf Sardinien feierte er somit seinen ersten Tageserfolg seit immerhin einem Dreivierteljahr, denn der letzte trug sich auf der vierten Etappe der Tour de Romandie 2009 zu, deren Gesamtwertung Kreuziger später gewann. Als der 23-Jährige die Ehre seines in dieser Saison bereits sehr erfolgreichen Teams Liquigas-Doimo wiederherstellte - die durch den Zeitverlust von Co-Kapitän Nibali auf der gestrigen Etappe leicht angekratzt war -, kam sogar die Sonne heraus.

Ebenfalls bei der Tour de Romandie feierte der hinter Kreuziger heute Zweitplatzierte Chris Horner (Radioshack) seinen letzten Sieg - allerdings war das im Jahr 2006. Um mindestens einen Tag ist die Durststrecke des Amerikaners also verlängert worden. Zeitgleicher Dritter wurde der Franzose Thomas Voeckler (Bbox Bouygues Telecom), vor dem Italiener Damiano Caruso (De Rosa-Stac Plastic), der gestern bereits unter die Top 10 gekommen war. Ebenso noch zeitgleich mit Kreuziger gewertet wurden Michele Scarponi (Androni), Horners Teamkollege Janez Brajkovic und der Pole Przemyslaw Niemec (Miche), der seine gestern eroberte Führung in der Bergwertung einbüßt, da der Etappensieger nun ebenso viele Punkte aufweist und gesamt besser platziert ist.
Ähnlich wie dem Polen erging es Gavazzi, dessen Regentschaft als Leader nach einem Tag schon wieder zu Ende ging. Er kam als 19-ter mit 26 Sekunden Rückstand ins Ziel. Nun führt Roman Kreuziger mit vier Sekunden Vorsprung auf Horner und sechs Sekunden Vorsprung auf Voeckler die Konkurrenz an. Es folgen die erwähnten Caruso und Niemiec mit jeweils + 0:10. Kreuziger ist auch Erster in der Punktewertung, während Giairo Ermeti (De Rosa) die Spitze der Sprintwertung übernommen hat.

-> Zum Resultat

Das Profil der dritten Etappe stellt sich als ein ständiges Auf und Ab dar, doch auch wenn somit zahlreiche Höhenmeter bewältigt werden müssen, geht es in der Spitze weniger hoch hinaus als heute. Dafür bringt es die Strecke zwischen dem heutigen Zieort Nuoro und Oristano auf gut 200 stolze Kilometer!





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