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Ivan Santaromitas erster Einzel-Sieg: die Gesamtwertung der 10. Settimana Coppi e Bartali
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27.03.2010

Ivan Santaromitas erster Einzel-Sieg: die Gesamtwertung der 10. Settimana Coppi e Bartali

Info: Settimana Internazionale Coppi e Bartali (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Sassuolo, 27.03.10 - Ivan Santaromita hat sich auf der letzten, durchaus noch einmal schweren Etappe der 10. Settimana Ciclista Coppi e Bartali den Gesamtsieg nicht mehr nehmen lassen. Der 25-jährige Italiener in Diensten des von Beginn an tonangebenden Teams Liquigas-Doimo feiert damit den mit Abstand größten Erfolg seiner bisherigen Karriere. Feiern konnte auch der Pole Bartosz Huzarski (ISD-Neri), der als Solist das Ziel erreichte, nachdem er seinen Fluchtbegleiter Stefano Borchi (De Rosa) auf den letzten Kilometern abgehängt hatte. Zwei Minuten hinter den beiden Genannten wurde Luca Ascani (Cdc Cavaliere) aus dem Feld heraus Dritter.

Flucht-Duo profitiert von Waffenruhe im Feld
Zum Abschluss der Settimana stand den Fahrern noch einmal ein sehr anspruchsvolles Teilstück bevor, auf dem durchaus Angriffe auf Santaromitas rotes Trikot denkbar und möglich gewesen wären. Eingedenk der Härten des Tages traten viele, vor allem eher als Sprintertypen bekannte Teilnehmer, gar nicht mehr an oder verließen das Rennen unterwegs. Nur 67 sollten das Ziel in der Industriestadt Sassuolo erreichen. Gestartet wurden die letzten 178,3 Kilometer in Fiorano Modenese.
Noch bevor es an die gebirgigen Passagen ging, nämlich bereits nach 12 gefahrenen Kilometern, machte sich ein Duo auf eine - wie sich später zeigen sollte - lange Flucht. Bei den beiden handelte es sich um den 29-jährigen Polen Bartosz Huzarski, der sein zweites Jahr im Team Isd-Neri bestreitet, und um den 23-jährigen Neo-Profi Stefano Borchi (De Rosa-Stac Plastic). Dessen italienischer Landsmann Giuseppe Muraglia, Etappen-Sieger beim Giro della Provincia di Reggio Calabria Anfang Februar, setzte den Flüchtlingen zwar nach, konnte sie aber in der Folge nie erreichen und verbrachte den größten Teil des Tages auf verlorenem Posten.

Aktivität auf den letzten 30 Kilometern, doch nichts Dramatisches
So brachten Huzarski und Borchi ungestört den Mittelteil hinter sich, einen fast 30 Kilometer langen und dreimal zu befahrenden Rundkurs. Trotz eines dabei jedes Mal zu überwindenden Steilstücks mit bis zu 10-prozentiger Steigung kletterte der Vorsprung der beiden auf gute acht Minuten. Lange sah es so aus, als sollte sich im Feld, in dem Leader Santaromita mühelos mithielt, gar nichts mehr tun, da nutzten Riccardo Riccò (Ceramica Flaminia), Przemyslaw Niemiec (Miche) und José Serpa Perez (Androni Giocattoli) die verbliebenen Schwierigkeiten des Tages doch noch einmal zu einem Kräftemessen. Der Gesamt-Fünfte, -Zweite und -Dritte, die freilich mit Rückständen zwischen ein- und zweidreiviertel Minuten viel aufzuholen hatten, steckten Domenico Pozzovivo (Colnago-Csf Inox) und Fortunato Baliani (Miche) mit an und auch die beiden Lampre-Fahrer Adriano Malori und Daniele Righi gingen am Anstieg zum Montegibbio, der extreme Steigungswerte von 16 bis 18 Prozent aufweist, zum Angriff über.

Huzarski greift an und realisiert Solo-Sieg
Doch Liquigas-Doimo kontrollierte weiter das Geschehen und fuhr alle entstandenen Lücken auf den nächsten Kilometern wieder zu. Das Spitzenduo freilich war bereits auf der sicheren Seite, zumal es keine Gefahr für Santaromita darstellte. Beim zweiten Anlauf zum Montegibbio setzte Huzarski alles auf eine Karte. Er distanzierte seinen Langzeit-Begleiter und holte bis zum Zielstrich 45 Sekunden auf Borchi heraus. Die Settimana Coppi e Bartali war in diesem Jahr offensichtlich ein gutes Pflaster für Fahrer aus Polen: Vor zwei Tagen war Landsmann Niemiec Schnellster der Etappe gewesen. Huzarski, im letzten Jahr Vizemeister im Zeitfahren seines Landes und 2005/06 jeweils Gewinner des Bergtrikots der Tour de Pologne, dürfte das heutige Resultat zu seinen größten Erfolgen zählen.

Santaromitas bislang größter (einziger) Erfolg als Einzelfahrer
Ähnliches lässt sich auch von Ivan Santaromita behaupten, der zusammen mit dem Hauptfeld den Zielstrich als 23-ter überquerte und damit den Rundfahrtsieg unter Dach und Fach brachte. Dabei störte es auch nicht, dass Jose Serpa hinter Luca Ascani (CDC - Cavaliere) noch einmal Vierter der Etappe wurde und dass zwei Minuten auf den Tagessieger verloren gingen. Was zählt, sind die 1:43 und die 2:25 Minuten Vorsprung, die Santaromita im Endklassement von Przemyslaw Niemiec und vom Kolumbianer trennen. Der 25-jährige Santaromita, der aus Varese, der WM-Stadt von vor zwei Jahren, stammt, ist wahrlich das Siegen nicht gewohnt. In seinen Palmarès fanden sich bislang Spitzenplätze nur im Zusammenhang mit den Zeitfahrsiegen seines Teams Liquigas. Einziges persönliches Topresultat war Platz 1 bei Silenen-Amsteg-Bristen, einem Schweizer nationalen Event, im Jahr 2005. Von da an bis 2008 lieferte der Italiener überhaupt nichts Zählbares ab, was wohl auch der Grund war, warum sein damaliges Team Quick Step ihn fallenließ. In dieser, der dritten Saison bei Liquigas ging es langsam aufwärts: Santaromita kam aufs Podest beim schon für 2010 zählenden Japan Cup und wurde immerhin Sechster beim Gran Premio dell´Insubria gegen starke Konkurrenz.
Für die Mannen von Liquigas-Doimo, die ohnehin bislang stärkste Equipe der Saison mit 14 Spitzenergebnissen, war es ein Start-Ziel-Sieg. Zum Auftakt hatte Francesco Chicchi sich das Leadertrikot ersprintet und mithilfe des Teamzeitfahrsieges verteidigt. Am Folgetag ging es auf den Schweizer Kollegen Oliver Zaugg über, bevor Ivan Santaromita mit einem beeindruckenden Auftritt auf Etappe 3 die Gesamtführung endgültig übernahm.


Weiterer Bericht: Starker Hollenstein in Italien Gesamt-12.

Der Gesamtdritte Jose Serpa (Androni) geht als Sieger der Punktewertung hervor; sein Team besetzt die Spitze in der Mannschaftswertung. Der Gesamtzweite Niemiec (Miche) holt sich das Bergtrikot - nach dem beim Giro di Sardegna übrigens bereits das zweite in dieser Saison. Unter den Nachwuchsfahrern wusste Damiano Caruso (De Rosa) besonders zu glänzen. Bester deutschsprachiger Fahrer im Gesamtklassement (und auf der heutigen Etappe) wird am Ende der Schweizer Reto Hollenstein (Vorarlberg-Corratec) als Zwölfter (+ 4:29).

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