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Grace Verbeke gewinnt Flandern-Rundfahrt der Frauen vor der Weltcupführenden Marianne Vos
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04.04.2010

Grace Verbeke gewinnt Flandern-Rundfahrt der Frauen vor der Weltcupführenden Marianne Vos

Info: Frauen: DE RONDE VAN VLAANDEREN
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.) und Jörg Schröder (Links2003)



Meerbeke, 04.04.10 - Während die Männer sich noch übers Kopfsteinpflaster der Hellingen quälten, war die Ronde van Vlaanderen der Frauen bereits zu Ende gegangen: Als erste Belgierin überhaupt konnte Grace Verbeke (Lotto Ladies Team) das Rennen bei der siebten Auflage für sich entscheiden. Sie hatte am Ende einen kleinen Vorsprung auf eine Verfolgergruppe, aus der heraus die Niederländerin Marianne Vos (Nederland Bloeit) auf Rang zwei sprintete, womit sie ihre Führung in der Weltcup-Gesamtwertung verteidigt. Dritte wurde ihre Landsfrau Kirsten Wild (Cervélo).

Frauen und Männer am gleichen Tag unterwegs
Am selben Tag wie die Männer, aber etwas früher als diese, drehten auch die Frauen ihre Runde durch Flandern, wobei dieses Rennen in seiner mittlerweile 7. Auflage zugleich Bestandteil des UCI World Cup Women ist als dessen zweite Station. 118,4 Kilometer standen auf dem Programm; der Start erfolgte nicht in Brügge, sondern in Oudenaarde, wo die Belgier übrigens der von ihnen heißgeliebten Ronde sogar ein eigenes Museum eingerichtet haben. Neun Anstiege (Hellingen) teilten sich die Frauen mit ihren männlichen Kollegen: den Kluisberg (Kilometer 35), den Knokteberg (Kilometer 42), den Eikenberg und dann auf den letzten 60 Kilometern, die identisch mit denen vom World-Calender-Rennen waren, den Molenberg, Leberg, Berendries, Tenbosse sowie natürlich die entscheidenden Muur-Kapelmuur und Bosberg. Die gewaltige Anzahl von 27 Teams trat an, um im Kampf um den Triumph in Meerbeke mitzumischen, darunter eine deutsche Nationalmannschaft. Favorisiert waren freilich nur wenige: allen voran die Titelverteidigerin Ina Yoko Teutenberg, die gerade mit zwei Rundfahrt-Gesamtsiegen (San Dimas Stage Race, Redlands Bicycle Classic) im Rücken frisch gestärkt aus den USA zurückgekehrt war, sowie Marianne Vos, die Siegerin des Weltcup-Auftaktrennens vor einer Woche in Italien. Auch Teutenbergs Teamkollegin Judith Arndt, Siegerin von 2008, hatte Hoffnung die deutsche Siegesserie fortzusetzen.

Verbeke nutzt sich bietende Gelegenheit
Zwar hatten die Frauen heute nicht ganz so schlechte Witterungsbedingungen wie von den Meteorologen vorausgesagt, doch gab es auch so genug dreckige und schlecht befahrbare Passagen. Nach dem im Vorjahr eine recht große Gruppe das Rennen zusammen beendet hatte, wurde in diesem Jahr mit einem viel spannenderen Rennverlauf gerechnet. Die Vorentscheidung fiel letztlich auch schon recht früh. Am recht matschigen Molenberg nach 74 Kilometern setze sich Grace Verbeke (Lotto Ladies Team) an die Spitze, um allen Gefahren aus dem Weg zu gehen. Zu ihrer eigenen Verwunderung riss sie dadurch jedoch eine Lücke zwischen sich und den anderen Fahrerinnen. Ihren Angriff hatte sie eigentlich erst für die Muur 16 Kilometer vor Schluss geplant. Doch so machte sie aus der zufällig entstandenen Situation das Beste und setze ihre Fahrt alleine fort.

Columbia durch zahlenmäßige Überlegenheit im Zugzwang
An den folgenden Anstiegen wie der Muur wurde sie von den Fans, ihren Landsleuten an der Strecke nach vorne geschrien. Die Verfolgerinnen mit gleich drei Fahrerinnen von HTC-Columbia konnten der heute richtig starken 25-Jährigen nichts entgegensetzen. Zwar konnten sie den Rückstand bis zum Ziel in Ninove noch verkleinern, doch der Sieg war vergeben. Am Ende konnte Verbeke ihren größten Karriereerfolg beim prestigeträchtigen Rennen feiern, auch wenn die Konkurrentinnen noch einmal richtig nah herankamen. "Ich war sehr stark heute. Es bedeutet mir so viel den ersten Platz zu belegen bei einem belgischen Rennen, denn ich bin ein belgisches Mädchen. Es ist unglaublich." Den Sprint um den zweiten Platz in einer Achtergruppe sicherte sich drei Sekunden zurück die Weltcupspitzenreiterin Marianne Vos (Nederland Bloeit), die sich auch von gleich mehreren Stürzen unterwegs nicht aufhalten ließ. Rang drei sicherte sich ihre niederländische Landsfrau Kirsten Wild (Cervélo TestTeam). Keinen Profit aus ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit konnte das HTC-Columbia Team schlagen – da auch alle anderen Fahrerinnen die Hauptlast der Arbeit beim Team der Siegerinnen der vergangenen zwei Jahre ließen. Hinter der Schwedin Emma Johansson (Redsun Cycling Team) wurde Adrie Visser Fünfte. Judith Arndt muss sich diesmal mit Platz acht begnügen. In einer großen Gruppe, die am Ende um Rang 11 kämpfte mit knapp zwei Minuten Rückstand, wurde Angela Hennig vom neuen Noris Cycling Team, dem Nachfolger der Equipe Nürnberger, 16. Vorjahressiegerin Ina-Yoko Teutenberg begnügte sich hier mit Rang 21.

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Vos baut Weltcupführung aus
In der Weltcupgesamtwertung liegt Marianne Vos nun mit 125 Punkten in Führung. Durch ihren Erfolg schob sich Grace Verbeke mit 84 Zählern auf den zweiten Platz nach vorne. Dahinter folgen Emma Johansson (65), Martine Bras (Gauss RDZ Ormu/ 57), die heute 14. wurde, und Noemi Cantele (48). Beste Deutsche ist Judith Arndt (36) als 6.

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Die nächste Runde - im wahrsten Sinne des Wortes - des Weltcups der Damen findet bereits am nächsten Samstag statt, nämlich die Ronde van Drenthe. Dann sind 10 Tage Pause bis zum Wallonischen Pfeil am 21.04., der vierten von neun Stationen.






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