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Tyler Farrar gewinnt Scheldeprijs - Milrams Robert Förster im Sprint Dritter
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07.04.2010

Tyler Farrar gewinnt Scheldeprijs - Milrams Robert Förster im Sprint Dritter

Info: Scheldeprijs (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Schoten, 07.04.2010 – Zwischen Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix lag in diesem Jahr der Scheldeprijs, ein gut 200 Kilometer langes Eintagesrennen, das einmal mehr in einem Massensprint endete. Schnellster Mann war Tyler Farrar (Garmin-Slipstream), der sich auch seinen zweiten Saisonsieg in Flandern holte. Hinter Robbie McEwen (Katusha) ging Rang drei an Milram-Sprinter Robert Förster, während für Columbias André Greipel kein gutes Resultat heraussprang.

Scheldeprijs: Eine Woche früher als gewohnt
Erstmals 1907 ausgetragen, bewegt sich der Scheldeprijs allmählich auf sein Jubiläum zu, heute wurde er bereits zum 98. Mal gefahren. Das in den letzten Jahren von den Sprintern dominierte Rennen in der Provinz Antwerpen wurde zu dieser Saison im Kalender um eine Woche vorgezogen. Der Scheldeprijs ist damit nicht mehr der Abschluss der Kopfsteinpflaster-Rennen, bevor die Ardennen-Klassiker beginnen, sondern rutschte zwischen die Monumente Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix. Möglich wurde dies durch die Verlegung Gent-Wevelgems von diesem Termin auf das Wochenende vor der Ronde. Zwischen den beiden großen Klassikern nutzten einige Topfahrer den Mittwoch, um die Form zu bewahren, darunter auch Flandern-Sieger Fabian Cancellara (Saxo Bank) und der Geschlagene Tom Boonen (Quick Step).

Gruppe um Eeckhout und Hayman versucht ihr Glück
Bei angenehmen 18 Grad und strahlendem Sonnenschein, der später von aufziehenden Wolken verdrängt wurde, ging es auf 205,4 Kilometer des Scheldeprijs, dem die Hellingen wie bei der Flandern-Rundfahrt und die ganz schweren Kopfsteinpflaster-Passagen wie bei Paris-Roubaix fehlen und bei dem daher wieder eine gemeinsame Ankunft des Feldes als wahrscheinlichstes Szenario galt. Am Ende einer unheimlich rasanten Anfangsstunde, in der allein 50,3 Kilometer zurückgelegt wurden, hatten sich acht Fahrer abgesetzt, die Spielverderber für die Sprinter spielen wollten. Es waren David Boucher (Landbouwkrediet), Niko Eeckhout (An Post), Mathew Hayman (Team Sky), Grégory Joseph (Topsport Vlaanderen), Cyril Lemoine (Saur-Sojasun), Jonas Ljungblad (Omega Pharma-Lotto), Jackson Stewart (BMC Racing Team) und Arnoud Van Groen (Vacansoleil). Das Feld nahm etwas Tempo raus, wenngleich der Rennschnitt am Ende noch bei fast 46 km/h liegen sollte. Gut sechs Minuten betrug der Rückstand, als die zahlreich vertretenen Sprintermannschaften die Verfolgung starteten. Mit noch zweieinhalb Minuten erreichte die Spitzengruppe Schoten, wo noch drei Runden zu je 16,4 Kilometer auf sie warteten. Dabei ging es auch über die Broekstraat, ein 1700 Meter langes Pavé-Stück, das schon bei der ersten Überfahrt einige Opfer forderte. Auch Tom Boonen (Quick Step), der den Scheldeprijs in den Jahren 2004 und 2006 gewinnen konnte, ging bei einem Sturz zu Boden. Der Belgier war aber in der Lage, weiterzufahren und wieder zum Feld aufzuschließen.

Boonen trotz Sturz als Anfahrer tätig, Farrar aber nicht zu bezwingen
In der Broekstraat war es BMC-Fahrer Stewart, der als Erster aus der Spitzengruppe zurückfiel, deren Abstand zum Feld besonders unter der Arbeit von HTC-Columbia schrumpfte und bei der letzten Zielpassage nicht einmal mehr eine halbe Minute betrug. Was bei den Ausreißern geschah, war klar, es wurde attackiert, um im Alleingang zu versuchen, die Früchte der Arbeit zu ernten. Boucher und Joseph hatten nichts mehr zuzulegen und waren schnell weg vom Fenster, Hayman hingegen setzte noch einige Energie frei und fuhr eine Weile alleine voraus. Doch seine vier übrig gebliebenen Begleiter holten ihn ein und noch vor dem Fünf-Kilometer-Banner hatten die Helfer im Feld ihre Aufgabe erfüllt, das Rennen wieder zusammengeführt. Während Flandern-Champion Cancellara den Tag ruhig ausklingen ließ und nicht bis ganz zu Ende fuhr, legte sich Boonen voll ins Zeug und fuhr seinem Quick Step Kollegen Wouter Weylandt den Sprint an. Das Duo harmonierte aber nicht so wie gewollt, Tyler Farrar flog an ihnen vorbei und als deutlicher Erster über die Ziellinie.


Weiterer Bericht:
Robert Förster sprintet auf Platz drei bei der 98. Auflage des Scheldeprijs


Greipel mit schwachem, Förster mit starkem Sprint
Für Weylandt reichte es nur zu Platz fünf, für Farrar gab es hingegen den zweiten Saisonsieg. Den ersten hatte er vorigen Donnerstag bei den Driedaagse De Panne geholt und legte nun wiederum in Flandern nach. Robbie McEwen (Katusha) konnte seinen US-Sprintkollegen nicht gefährden und musste mit dem zweiten Platz zufrieden sein. Dritter wurde ein Deutscher, aber nicht André Greipel. Dessen Columbia-Mannschaft verschwand im Finale völlig aus der Führung und der sechsfache Saisonsieger selbst platzierte sich bei der schnellen Ankunft nicht optimal. Besser machte das Robert Förster, der Milrams zwölftes Podium (bei vier Siegen) des Jahres erreichte. Zweitbester Deutscher wurde Danilo Hondo (Lampre) als Zwölfter, zehn Positionen vor Greipel. Hondos Teamkollege Alessandro Petacchi, der letztjährige Scheldeprijs-Gewinner, zeigte keine Ambitionen auf eine Wiederholung seines Sieges, rollte mit etwas Rückstand gemütlich aus.

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