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Europe Tour Überraschender dritter Saisonerfolg für L. L. Sanchez zum Auftakt des Circuit Sarthe |
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06.04.2010 | ||
Überraschender dritter Saisonerfolg für L. L. Sanchez zum Auftakt des Circuit SartheInfo: Circuit Cycliste Sarthe - Pays de la Loire (2.1)Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.) Varades, 06.04.10 - Zum Auftakt des Circuit Cycliste Sarthe, angesiedelt in der französischen Region Pays de la Loire, hat der Weltranglistenführende Luis Leon Sanchez Gil (Caisse d'Epargne) den Sprintern ein Schnippchen geschlagen und sich mit einem Überraschungsangriff wenige Meter vor der Ziellienie vor den endschnellen Männern durchgesetzt. Der Spanier düpierte auf diese Weise allen voran den Slowenen Marko Kump (Adria Mobil) und den Franzosen Anthony Ravard (Ag2r - La Mondiale), die zeitgleich die Plätze zwei und drei erreichten. Sanchez geht nun im Leadertrikot auf die morgige zweite Etappe, der allerdings nachmittags gleich die dritte folgt. In Sablé-sur-Sarthe fiel heute der Startschuss zur 58. Auflage des einst drei- und mittlerweile viertägigen Circuit Cyliste Sarthe, benannt nach Département, in dem sich ein Großteil der heuer 640,5 Kilometer abspielt, bzw. nach dem Fluss, der wiederum Namengeber für das Département war. Wie die Nebenbezeichnung andeutet, ist der Schauplatz etwas allgemeiner gesehen das "Pays de la Loire", eine Region im Nordwesten Frankreichs. Lediglich fünfzehn Teams, 4 aus der Protour, 7 Professional-Continental-Teams und 4 kontinentale, traten mit je sechs Teilnehmern aus zwölf verschiedenen Nationen an (46 Franzosen, 43 Ausländer); die Startnummer 1 ziert das Rad von Thomas Voeckler (Bbox), der das Rennen vor zwei Jahren für sich entschied. Vorjahressieger David Le Lay (damals noch Agritubel, heute Ag2r) glänzt durch Abwesenheit, zieht die Baskenland-Rundfahrt, die gestern begonnen hat, vor. Ungewöhnlicher Rennverlauf, prominent besetzte erste Gruppe Die erste Etappe mit Ziel in Varades (Dép. Maine-et-Loire) war mit ihren 184,6 Kilometern gleich die längste. Bis ca. zur Hälfte gänzlich flach wartete sie ab dort mit einigen Erhebungen auf, darunter drei Bergwertungen, die immerhin der zweiten Kategorie zugeordnet waren. Bei bestem Frühlingswetter, Temperaturen bis 15 Grad und zügigem Tempo (44,8 km in der ersten Rennstunde) dauerte es eine ganze Weile, bis sich eine Ausreißergruppe gebildet hatte. Nicht dass es keine Versuche gegeben hätte - aber sie wurden alle schnell wieder zunichtemacht. Erst nach fast 60 (!) Kilometern konnten sich die Franzosen Anthony Roux (Française des Jeux), Christophe Moreau (Caisse d'Epargne), Sébastian Minard (Cofidis), Jean-Marc Marino (Saur-Sojasun) und Thierry Hupond (Skil Shimano) sowie der Ire Philip Deignan (Cervelo), der Ukrainer Yaroslav Popovyich (Radioshack), der Slowene Uros Murn (Adria Mobil) und - last but not least - der Schweizer Steve Morabito (BMC Racing Team), einer von sechs Startern aus deutschsprachigen Landen, vorne etablieren. Aussichtsreichster Ausreißversuch erst 70 Kilometer vor Schluss Dabei ist "etablieren" eventuell sogar zu viel gesagt; der Vorsprung wuchs in schneckenartigem Tempo, sprang nicht einmal über die Minutenmarke, sodass es dem schon erwähnten Thomas Voeckler und Kristjan Fajt (Adria Mobil) ein Leichtes war, nach vorne aufzuschließen und die ohnehin recht prominent besetzte Gruppe noch zu verstärken. Ihrem Beispiel folgten bei noch ca. 70 zu fahrenden Kilometern 24 weitere Teilnehmer, darunter der Russe Yury Trofimov (Bbox), der gemeinsam mit Fajt wenig später einen Vorstoß wagte. Mit Erfolg - auf einmal erreichten die Abstandsmeldung Höhen, die sich hören lassen konnten, 2:25 Minuten im Maximum. Die Protour-Teams Francaise des Jeux und Ag2r organisierten die Nachführarbeit im inzwischen wieder geschlossenen Peloton, die Bbox nach Kräften zu stören suchte. Es wurde zwar knapp, jedoch mussten der Russe und der Slowene sich kurz vor der 2000m-Marke geschlagen geben. Ungewöhnliches Ende: L.L. Sanchez gelingt dritter Saisonsieg mit einem Coup "Gewöhnlicher Massensprint? - nicht mit mir", so lautete heute das Motto des Spaniers Luis Leon Sanchez Gil (Caisse d'Epargne), der 500 Meter vor der Ziellinie alles in die Waagschale warf und mit einem überraschenden Antritt den Sprintern, die sich als Männer der Stunde wähnten, die Schau stahl. Der 26-Jährige holte sich so seinen dritten Saisonerfolg (nach einem Etappensieg Down Under und an der Algarve) und baut natürlich gleichzeitig seine Position im World Ranking, das er auch nach der jüngsten Aktualisierung anführt, weiter aus. Der 21-jährige Marko Kump, ebenfalls schon zweimal erfolgreich in diesem Jahr, rundete mit Rang zwei den guten Gesamteindruck, den sein Team Adria Mobil den ganzen Tag über gemacht hatte, angemessen - wenn auch nicht perfekt - ab, während Anthony Ravard (Ag2r) dafür sorgte, dass die Gastgeber wenigstens nicht ohne Podestplatz blieben. Auch auf den Rängen vier, fünf, sieben, neun und zehn platzierten sich Franzosen - was allerdings die Schwächung nicht ungeschehen macht, die ihnen durch den überraschenden Ausstieg von Benoit Vaugrenard (Francaise des Jeux) zugefügt wurde, der die Rundfahrt seit 2006 immer in den Top 10 der Gesamtwertung - letztes Jahr auf drei - abgeschlossen hatte und somit als ein Favorit galt. Neben der Führung im Gesamtklassement steht Luis Leon Sanchez auch die in der Punktewertung zu. Übrigens bekam er sogar drei Trikots übergestreift, da es beim Circuit auch eines für den Etappensieger gibt. Yaroslav Popovych hat sich bei dem sang- und klanglos untergegangenen Ausreißversuch immerhin die meisten Bergpunkte und damit das Bergtrikot gesichert. Der Etappen- und Gesamtzweite Kump ist bester Nachwuchsfahrer. Der Slowene hat 4 Sekunden Rückstand auf Sanchez. Abweichend vom Etappenresultat ist Trofimov Gesamtdritter mit ebenfalls +4 Sek. aufgrund der bei zwei Zwischensprints erzielten Zeitgutschriften. -> Zum Resultat Morgen stehen zwei Etappen auf dem Programm - die zweite von Varades nach Angers über nicht ganz 100 Kilometer, die einen einzigen nennenswerten Anstieg umfasst, und die dritte innerhalb von Angers, die aus einem 6,8-Kilometer-Zeitfahren über einen tellerflachen Parcours besteht. |
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