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Klasika Primavera: Sanchez für Euskaltel zum zweiten Mal im Baskenland erfolgreich
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11.04.2010

Klasika Primavera: Sanchez für Euskaltel zum zweiten Mal im Baskenland erfolgreich

Info: Klasika Primavera (1.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Amorebieta, 11.04.10 - Nur wenige Tage nach seinem Etappensieg bei der Baskenland-Rundfahrt hat Samuel Sanchez (Euskaltel-Euskadi) auch die in derselben Gegend ausgetragene Klasika Primavera für sich entscheiden können. Der Spanier überholte seinen auf der Abfahrt ins Ziel in Führung liegenden Teamkollegen Igor Anton, der der baskischen Equipe aber noch den doppelten Erfolg sichern konnte. Dritter wurde der Luxemburger Frank Schleck von Saxo Bank, obwohl er bei der Vuelta al Pais Vasco noch sturzbedingt hatte aufgeben müssen.

Zwar ist die Baskenland-Rundfahrt gestern zu Ende gegangen, doch noch war nicht Schicht im Schacht in der sog. Autonomen Gemeinschaft im Norden Spaniens, denn zum 56. Mal stand die Klasika Primavera mit Start und Ziel in Amorebieta (Provinz Bizkaia, 20 km entfernt von Bilbao) auf dem Programm. Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne) verzichtete heuer auf einen Start bei dem Rennen, das er drei Jahre in Folge auf dem Podium beendete und 2009 zum insgesamt dritten Mal gewann. Aber da auch das gesamte Team Radioshack und somit Christopher Horner, der Valverde gestern den Gesamtsieg noch vor der Nase weggeschnappt hatte, nicht mit von der Partie war, hätte der Vuelta-Champion ohnehin keine Gelegenheit zur Revanche gehabt. Ungewöhnlicherweise dürfen die Mannschaften zur Klasika mit bis zu 10 Leuten antreten; insgesamt machten sich 16 Formationen, darunter viele spanische Kontinentalteams, auf die 171,6 Kilometer, von denen die letzten 65 traditionellerweise aus einem Rundkurs bestehen, den es dreimal zu befahren gilt. Dort stellen sich auch erst richtige Berge in den Weg: der Muniketagane (Kat.2) und der Autzagane (Kat.3), nach dessen letzter Überquerung es steil hinunter ins Ziel geht.

Neunköpfige Ausreißergruppe: Andy Schleck, Matthias Brändle und viele Spanier
Unter bedecktem Himmel und bei empfindlich kühlen Temperaturen dauerte es nicht lange - nur etwas über 10 Kilometer -, bis neun Fahrer den Weg an die Spitze gefunden hatten, um die Fluchtgruppe des Tages zu bilden. Wie nicht anders zu erwarten waren die Spanier dabei in der Überzahl mit
Jorge Azanza (Euskaltel Euskadi), Delio Fernández (Xacobeo Galicia), Pascual Orengo, Oscar Grau (beide Burgos 2016 - Castilla y León), Mikel Ilundain (Orbea), Ximo Ortega (Barbot) und Javier Ramírez Abejas (Andalucía CajaSur). Aber auch der luxemburgische Meister und letztjährige Tour-Zweite Andy Schleck (Saxobank) sowie - aus unserer Sicht besonders erfreulich - der Österreicher Matthias Brändle (Fotoon-Servetto) versuchten ihr Glück. Zunächst schien ihnen selbiges durchaus hold zu sein: Die tempomachenden Teams, neben den Lokalmatadoren von Euskaltel vor allem Katusha, Liquigas und natürlich Caisse d'Epargne, ließen die Ausreißer auf bis zu 7:20 Minuten entkommen, gemessen bei km 75.

Anton greift an. Frank Schleck setzt Arbeit des Bruders fort
Als der anspruchsvolle finale Rundkurs in Angriff genommen wurde, mussten jedoch zunächst Ortega und Grau und dann noch vier weitere Ausreißer passen, unter ihnen leider auch Brändle, der sich bei den ersten Gipfelpassagen noch an der Spitze gezeigt hatte. Beim zweiten Anstieg auf den Muniketagane lagen so nur noch Azanza, Fernandez und - wenig verwunderlich - Andy Schleck in Führung, hatten allerdings auch nicht mehr als 1:30 Vorsprung. Bei noch 25 zu fahrenden Kilometern war ihr Vorhaben Geschichte. Das nun wieder geschlossene Peloton, das mehr und mehr von Euskaltel kommandiert wurde, zeigte Zeichen von Nervosität und zerfiel bei erhöhtem Tempo zusehends. Es dauerte nicht lange, bis Igor Anton einen Angriff startete, der ihn tatsächlich ein gutes Stück von der nächsten Gruppe wegbrachte. Nur Frank Schleck (Saxo Bank), der trotz seines sturzbedingten Ausfalls bei der Baskenland-Rundfahrt hier an den Start gehen konnte und offenbar die Vorarbeit seines Bruders zu Ende führen wollte, setzte hinterher, bekam aber wachsame Begleitung von Antons Teamkollege Samuel Sanchez.

Samuel Sanchez brilliert einmal mehr auf der Abfahrt
Als Sanchez sah, dass Anton auf der letzten Abfahrt deutlich an Boden verlor - 5 Kilometer vor dem Ziel hatte er nur noch 7 Sekunden auf seiner Seite -, entschloss er sich seinerseits zu einer Tempoverschärfung. Und wirklich: Den bekannt waghalsigen Abfahrqualitäten des Olympiasiegers von Peking hatte der Luxemburger nichts entgegenzusetzen. So passierte Sanchez den Euskaltel-Kollegen, baute seinen Vorsprung auf den letzten Kilometern gar noch aus und holte sich seinen zweiten Sieg innerhalb von nur einer Woche - nach dem auf der vierten Etappe der Baskenland-Rundfahrt. Vor sieben (!) Jahren hatte er bei der Klasika schon einmal Rang zwei belegt. Fünf Sekunden später gelang es Igor Anton, den Doppeltriumpf für Euskaltel-Euskadi auf heimischem Terrain perfekt zu machen. Frank Schleck musste, obzwar zeitgleich, mit Rang drei zufrieden sein.

Euskaltel kommt in Fahrt
Nachdem die baskische PT-Mannschaft nun so lange auf den ersten Saisonerfolg warten musste, darf sie sich innerhalb weniger Tage also schon über den zweiten freuen. Ironischerweise verdankt sie beide ihrem einzigen nicht aus dem spanischen Baskenland stammenden Fahrer, der für Euskaltel fahren darf, weil er schon zu Jugendzeiten dort gelebt hat, dem 32-jährigen Samuel Sanchez Gonzalez, dessen eigentliche Heimatstadt Oviedo in Asturien ist. Mit Egoi Martinez auf Rang 9 fuhr ein dritter Teamkollege unter die besten zehn. Caisse d'Epargnes einzige magere Ausbeute war heute Rigoberto Uran auf Position 7.

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