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Dramatisches Finale: Vinokourov gewinnt Giro del Trentino 14 Hundertstelsekunden vor Ricco
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23.04.2010

Dramatisches Finale: Vinokourov gewinnt Giro del Trentino 14 Hundertstelsekunden vor Ricco

Info: Giro del Trentino (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Alpe di Pampeago, 23.04.2010 - Die Entscheidung des Giro del Trentino fiel am ersten Tag, im Zeitfahren. Beim Sieg von Domenico Pozzovivo (Colnago) bei der letzten Bergankunft holte Riccardo Ricco (Ceramica Flaminia) zwar seinen Sekunden-Rückstand zu Alexandre Vinokourov (Astana) auf, blieb aber wegen der im Kampf gegen die Uhr erzielten Hundertstel hinter dem Kasachen.

Schwerste Etappe entscheidet die Rundfahrt
Am Schlusstag des nur vier Tage andauernden Giro del Trentin, gab es die zweite Bergankunft, die aber noch um einiges schwerer war als die von vorgestern. Acht Kilometer lang war die finale Kletterpartie zur Alpe di Pampeago mit durchschnittlich verheißungsvollen 9,5% Steigung. Anders als auf der 2. Etappe, die zwischen den Topfahrern kaum Abstände brachte, war hier noch alles möglich und Alexandre Vinokourov (Astana) mit seinen 26 Sekunden Vorsprung auf Riccardo Ricco (Ceramica Flaminia) noch lange nicht sicherer Sieger. Vier Mal machte der Giro d’Italia dort schon Station, 1998 siegte Pavel Tonkov, 1999 Marco Pantani, 2003 Gilberto Simoni und im Jahr 2008 Emanuele Sella, der damals die Etappe nach einem Solo über fast 50 Kilometer mit über vier Minuten Vorsprung gewann, später aber des CERA-Dopings überführt wurde. Heute war er nach einjähriger Sperre an der Stelle seines letzten großen Sieges wieder dabei. Ein besonderer Tag war es auch für Gilberto Simoni (Lampre), denn die Strecke führte durch seinen Geburtsort Palù di Giovo.

Große Gruppe um Oldie Noe auf der Flucht
Bevor es in den Schlussanstieg ging, standen bereits knapp 2000 Höhenmeter an, die sich aber weit verteilten, womit es kaum steilere Steigungen gab. Es bildete sich eine wirklich große Spitzengruppe, in der 16 der insgesamt noch 136 im Rennen befindlichen Fahrer zu kooperieren versuchten. De Rosa (Chiarini, Borchi), ISD-Neri (Clarke, Belkov) und Miche (Carvajal, Pinizotti) waren doppelt darin vertreten, bester Fahrer aber der mit 41 Jahren älteste Teilnehmer Andrea Noe (Ceramica Flaminia), der gesamt 2:41 Minuten hinter Vinokourov lag. Das BMC Racing Team wurde durch Martin Kohler vertreten, das Team NetApp hatte den Tschechen Jan Barta, der vorigen Monat für einen Tag Führender der Tour de Normandie war, in der Spitze untergebracht. Sie brachten es auf gut fünf Minuten Vorsprung, doch dann sorgte Liquigas, das den Gesamtvierten Ivan Basso gerne noch aufs Podium bringen wollte, für einen Tendenzwechsel des Abstandes. Am Fuß der Alpe di Pampeago lagen die Ausreißer nur noch eineinhalb Minuten voraus und Stefano Pirazzi (Colnago) nutzte gleich die ersten Rampen für einen Angriff, dem zunächst nur Oldie Noe, Simon Clarke (ISD) und Guillaume Le Floch (Bouygues Telecom) folgen konnten.

Pozzovivo jubelt, Ricco und Vinokourov rechnen
Aus dem Feld zuckte als Erster José Rujano Guillen (ISD), der mit seiner frühen Attacke eine Weile einen kleinen Vorsprung auf die Gruppe um Vinokourov hatte. Drei Kilometer unterhalb des Gipfels lagen Noe und Clarke fünf Sekunden vor Pirazzi, 36 vor Rujano und 45 vor der Gruppe mit den Anwärtern auf die Gesamtwertung. Da erinnerte sich Sella (Carmiooro) an seine unglaubliche Leistung von vor zwei Jahren und griff an, doch Domenico Pozzovivo (Colnago) konterte stärker mit Vinokourov und Ricco an seinem Hinterrad. Pozzovivo und Ricco machten gemeinsame Sache und holte alle noch Vorausfahrenden ein, während Vinokourov den Anschluss verlor und hart um sein "Maglia Fuxia" kämpfen musste. Auf dem letzten Stück zum Etappen- und Rundfahrtziel schüttelte Pozzovivo seinen Begleiter ab und holte drei Sekunden vor Ricco seinen ersten Sieg seit gut einem Jahr. Sergio Pardilla (Carmiooro) kam nach einiger Zeit als Dritter an, nahm Vinokourov, der kurz darauf folgte, damit noch Zeitgutschriften weg. Es begann die Rechnerei: Ricco hatte für den zweiten Platz sechs Sekunden Zeitgutschrift erhalten und Vinokourov auf dem Rad exakt 20 Sekunden abgenommen - Zeitgleichheit! Aber nicht genau, denn jetzt kamen die Hundertstelsekunden aus dem Zeitfahren in die Berechnung hinein.

14 Hundertstelsekunden entscheiden 34. Giro del Trentino
Sein überlegener Sieg im Zeitfahren hatte Alexandre Vinokourov die Führung gebracht, die Stellen nach dem Komma bewahrten ihm letztlich den Sieg. 14 Hundertstel Vorsprung auf Riccardo Ricco blieben dem Kasachen, der seinen ersten Rundfahrtsieg nach der Dopingsperre errang. Ricco blieb dies verwehrt, er war schon bei der Settimana Lombarda Zweiter, wenn auch da nicht so knapp. Domenico Pozzovivo eroberte sich durch seinen starken Ritt auf die Alpe di Pampeago noch den dritten Platz auf dem Podium. Die Schweizer Fahne hielt Johann Tschopp (Bouygues Telecom) aufrecht, wurde mit 58 Sekunden Rückstand Zehnter der Etappe und 15. der Endabrechnung. Emanuele Sella hatte sein Angriff eher geschadet, er brach ein und verlor noch 5:09 Minuten, 27 Sekunden mehr als er 2008 beim Giro Vorsprung hatte.

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