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Erster kroatischer Sieg beim Giro dell´Appennino durch Robert Kiserlovski
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25.04.2010

Erster kroatischer Sieg beim Giro dell´Appennino durch Robert Kiserlovski

Info: Giro dell´Appennino (1.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Pontedecimo, 25.04.10 - Als erster Kroate überhaupt hat Robert Kiserlovski (Liquigas-Doimo) das Eintagesrennen Giro dell'Appennino gewonnen. Der 23-Jährige schlug im finalen Zweiersprint den Italiener Domenico Pozzovivo (Colnago Csf Inox), der seinen Antritt an einer Steigung 25 Kilometer vor dem Ziel als Einziger hatte mitgehen können. Im Spurt der ersten Verfolgergruppe sicherte sich Alessandro Bertolini (Androni-Giocattoli) Platz drei. Der Schweizer Reto Hollenstein holte für Vorarlberg-Corratec einen starken achten Rang heraus.

Erneute Termin-Verlagerung, zurück in den April
Zwischen der 70. und der heutigen, dem fünfzigsten Todestag Fausto Coppis gewidmeten 71. Auflage des Appenninen-Giro lagen nicht etwa 12, sondern nur neun Monate. Grund dafür war, dass der Termin des Rennens wie schon so oft verlegt wurde, diesmal vom Juni in den April, der seit den 40er-Jahren und bis 2007 traditioneller Austragungsmonat war. Lediglich zwei Protour-Teams zeigten an den 187 anspruchsvollen Kilometern zwischen Novi Ligure und Pontedecimo, einem Stadtteils Genuas, Interesse, nämlich die zwei italienischen: Lampre-Farnese Vini und Liquigas-Doimo, das Team des Vorjahressiegers Vincenzo Nibali, der allerdings selbst nicht antrat, sondern zeitgleich bei Lüttich-Bastogne-Lüttich eingesetzt wurde. Dafür befand sich mit Vorarlberg-Corratec und der schweizerischen Kontinental-Equipe Price-Custom Bikes eine starke deutschsprachige Fraktion unter den Teilnehmern.

Frühzeitige Weichenstellung, Quartett an der Spitze
Anders als in den vergangenen Jahren nahm der Wettstreit nicht erst am Passo della Bocchetta seine entscheidende Wendung, sondern deutlich früher, als das Hauptfeld in mehrere Abteilungen zersplitterte und eine Vierergruppe sich an die Spitze setzen konnte. Sie bestand aus den jungen Liquigas-Doimo-Profis Robert Kiserlovski und Peter Sagan - Erster (noch) relativ unbekannt, Letzterer ob seiner grandiosen Erfolgen in diesem Frühjahr in aller Munde - sowie den Italienern Paquale Muto (Miche) und Alessandro Bertolini (Androni Giocattoli), Sieger von 2007 und 2008. Als sie den Passo della Castagnola bei Kilometer 83 überquerten, befand sich ein Einzelner auf der direkten Verfolgung: Domenico Pozzovivo (Colnago Csf Inox), der ebenso wie Bertolini einen Abschnitt des vor zwei Tagen erst zu Ende gegangenen Giro del Trentino für sich entscheiden konnte.

Kiserlovski verblüfft mit Attacke
Als der Castagnola von einer anderen Seite aus ca. 25 Kilometer vor dem Ziel erneut bezwungen werden musste, verblüffte der erst 23-jährige Robert Kiserlovski, der 2008 noch für Adria Mobil und 2009 u. a. für Fuji fuhr, mit einem saftigen Antritt, den nur der inzwischen von hinten Herangekommene Pozzovivo halbwegs parieren konnte. Am letzten Anstieg des Tages, dem Passo del Giovi bei nur noch 12 ausstehenden Kilometern, schloss er zu dem Kroaten auf. Am Gipfel verzeichneten die beiden einen Vorsprung von 38 Sekunden auf ihren ersten Verfolger, den Spanier Sergio Pardilla (Camiooro NGC), aber schon 2 Minuten und 20 Sekunden auf eine größere Gruppe, in der sich neben den ehemaligen Spitzenreitern so bekannte Namen wie Riccardo Ricco (Ceramica), Emanuele Sella (Camiooro), Giovanni Visconti (ISD) und Przemyslaw Niemiec (Miche) befanden. Erfreulicherweise hielt außerdem Reto Hollenstein die Farben der österreichischen Proconti-Mannschaft Vorarlberg hoch.

Pozzovivo chancenlos im Zweiersprint. Geschlagene Favoriten
Im finalen Sprint hatte der eher bergaffine Pozzovivo keine Chance gegen den flinken Kiserlovski, der bei Massenankünften schon das eine oder andere Mal Top 10-Plätze erzielen konnte. Erst anderthalb Minuten später - 89 Sekunden, um genau zu sein - traf die erwähnte geschlagene "Favoriten"-Gruppe ein, aus der sich Peter Sagan hatte verabschieden müssen; der Slowake verlor noch 13 Minuten und wurde Letzter. Den Sprint um den verbliebenen Podestplatz gewann Alessandro Bertolini, der gleich Pozzovivo die gute Form aus dem Giro del Trentino offenbar bewahrt hatte. Visconti blieb die Top3 knapp verwehrt. Der Schweizer Hollenstein durfte sich am Ende als Achter noch über einen Top10-Platz freuen. Die ersten Fahrer, die nicht zu dieser Fraktion gehörten, erreichten mit über 10 Minuten Rückstand das Ziel. Lampre wurde insgesamt wohl am übelsten mitgespielt, kam man doch über Platz 22/23 durch Vitaly Buts und Diego Ulissi nicht hinaus.

Erster Profi-Sieg für Kiserlovski, erster nicht-italienischer seit neun Jahren
Kiserlovskis heutiger Sieg war der erste große seiner Karriere. Im U23-Bereich war Platz eins beim GP Palio del Recioto im Jahr 2007 sein bestes Resultat gewesen, zumindest auf internationaler Ebene. Abgesehen davon konnte er 2003 Juniorenmeister seines Landes im Cyclocross werden. Sein Erfolg, durch den der Titel in den Reihen von Liquigas blieb, war der erste eines Kroaten bei dem seit 1934 mit Unterbrechungen ausgetragenen Giro dell'Appennino - und der erste eines nicht-italienischen Fahrers, seitdem im Jahr 2001 der Kasache Aleksandr Chefer hier die Nase vorne hatte.

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