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Alexandre Vinokourov triumphiert zum zweiten Mal bei Lüttich-Bastogne-Lüttich
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25.04.2010

Alexandre Vinokourov triumphiert zum zweiten Mal bei Lüttich-Bastogne-Lüttich

Info: LIÈGE - BASTOGNE - LIÈGE
Autor: Felix Griep (Werfel)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text



Lüttich, 25.04.2010 - Nach fünf Jahren und einer Dopingsperre ist Alexandre Vinokourov (Astana) zurück auf dem Olymp der Eintagesrennen, konnte zum zweiten Mal "La Doyenne" für sich entscheiden. Der Kasache schüttelte im Schlussanstieg in Ans seinen letzten Widersacher Alexandr Kolobnev (Katusha) ab und wiederholte seinen Erfolg von 2005. Über eine Minute dauerte es, bis Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne) vor Lokalheld Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) auf Rang drei sprintete.

96. Lüttich-Bastogne-Lüttich als Finale der Ardennen-Woche
Nach zwei tollen Ardennen-Rennen mit dem Sieg von Philippe Gilbert beim Amstel Gold Race und Cadel Evans' Erfolg beim Flèche Wallonne ging es heute in das letzte Rennen der Ardennen-Woche, die mit Lüttich-Bastogne-Lüttich ihren Höhepunkt erreichen sollte. 1892 erstmals ausgetragen, ist es das älteste noch existente Eintagesrennen und trägt daher den Beinamen "La Doyenne". Den Sieg bei der 96. Auflage dieses Monuments hatten sich wieder viele der Größten ihrer Zunft zum Ziel gesetzt.

Jens Voigt eröffnet Jagd auf acht Ausreißer
197 Fahrer nahmen die letzten 258 Kilometer der heute leider zu Ende gehenden Frühjahrsklassiker-Saison in Angriff, die mit zehn Hellingen und dem Schlussanstieg in Ans einige Hindernisse aufwiesen. Die längste Zeit bestimmte eine achtköpfige Gruppe um Niki Terpstra vom Team Milram das Geschehen. An seiner Seite fuhren Thomas De Gendt (Topsport Vlaanderen), Maxime Bouet (Ag2r), Mauro Finetto (Liquigas), Dries Devenyns (Quick Step), Alan Perez (Euskaltel), Jussi Veikkanen (Francaise des Jeux) und Dirk Bellemakers (Landbouwkrediet), der erst nach langer Soloverfolgung den Anschluss fand. In der Blütezeit der Flucht wurden acht Minuten Abstand gemessen, als mit der Côte de Wanne 100 Kilometer vor dem Ziel das Rennen aber richtig in Fahrt kam, schmolz ihr Vorsprung in der warmen Sonne schnell dahin. Finetto musste dort schon die Segel streichen, während im Feld Jens Voigt (Saxo Bank) zu einem Angriff ansetzte und alleine auf die Verfolgung ging. Kurz darauf an der Côte de Stockeu, wo ein Denkmal für LüBaLü-Rekordsieger Eddy Merckx steht, hatte Voigt nur noch zwei Minuten Rückstand.

Erste Action an der Redoute, Tankink geht in Führung
Im nun immer schwereren Gelände blieben bald nur noch Terpstra, De Gendt, Devenyns, Perez und Bellemakers an der Spitze übrig, Voigts Unternehmen endete nach 40 Kilometern. Maxime Monfort (THR-Columbia) übernahm seine Rolle als Einzelverfolger, kam aber nicht annähernd so weit. Die Favoriten im Feld wurden nun heißer auf das große Finale und auch Devenyns als letzter Ausreißer widerstand nicht mehr lange dem hohen Tempo. Als mit der Côte de la Redoute, von deren Kulminationspunkt aus noch 35 Kilometer anstanden, die Endphase eingeläutet wurde, war das Feld kompakt und die Bühne frei für neue Angriffe. Einer nach dem anderen machte den Anstieg zu einem kleinen Spektakel, aus dem Bram Tankink (Rabobank) als Führender hervorging. Auch beim Flèche Wallonne hatte der Niederländer am Ende vorne mitgemischt. Dann begann Katusha wie schon an den anderen Ardennen-Tagen, seine Raketen abzufeuern. Stufe eins war Serguei Ivanov, der es aber nicht schaffte, die Lücke zu schließen. Mit einer guten halben Minute Vorsprung erreichte Tankink den Fuß der Côte de la Roche aux Faucons.


Weiterer Bericht: Stimmen des Team MILRAM zur 96. Auflage der „La Doyenne“

Vinokourov 17 Kilometer vor dem Ziel mit der Vorentscheidung
Der Falkenfelsen genannte Anstieg ist auf 1500 Meter Länge fast 10% steil und bedeutete rasch das Ende Tankinks. Vorjahressieger Andy Schleck (Saxo Bank) spaltete dort eine Dreiergruppe vom Feld ab, in der ihn Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) und Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne) begleiteten. Alberto Contador (Astana) setzte dem Trio nach, das mit nur geringem Vorsprung oben ankommen sollte. Das in unzählige Gruppen zerfallene Feld musste sich erst einmal wieder ordnen, da nahm Alexandre Vinokourov (Astana), der unter der Woche beim Giro del Trentino seine gute Form präsentierte, das Rennen in die Hand. Katushas zweite Option, Alexandr Kolobnev, konnte als Einziger mithalten, der Rest des großen Favoritenkreises war nicht in der Lage, sofort zu antworten. Das starke Duo nahm eine halbe Minute Vorsprung auf Gilbert, Valverde und Cadel Evans (BMC Racing Team) mit in die Côte de Saint-Nicolas. Am Ende des Kilometers mit 11% Steigung war der Abstand gar auf 40 Sekunden gewachsen. Gilbert versuchte fünf Kilometer vor dem Ende, seinen Traum vom Heimsieg noch zu retten, aber gegen das bärenstarke Gespann Vinokourov/Kolobnev war kein Kraut gewachsen.

Kolobnev unterliegt Vinokourov klar, Gilbert verpasst Podium vor Heimpublikum
Es war klar, dass der Kasache und der Russe den Sieger ermitteln würden, als sie den letzten Kilometer nach Ans in Angriff nahmen. Vinokourov, mit 36 Jahren nicht mehr der Jüngste, aber dafür sehr erfahren, ließ seinem Gegenspieler nicht den Hauch einer Chance, griff von dessen Hinterrad an und feierte verdient seinen zweiten Lüttich-Triumph nach 2005, als er Jens Voigt im Duell Mann gegen Mann bezwang. Es ist die endgültige Rückkehr Vinokourovs nach seiner im Jahr 2009 abgelaufenen Doping-Sperre. Katusha blieb die Belohnung für eine fulminante Fahrweise in dieser Woche verwehrt, wie schon Joaquin Rodriguez beim Flèche wurde auch Kolobnev "nur" Zweiter. Etwas mehr als eine Minute verging, bis das Verfolgertrio ins Ziel kam und Valverde sich den dritten Platz vor dem belgischen Helden Gilbert und Weltmeister Evans holte. Die nächsten Fahrer waren nur Sekunden dahinter, auch die Deutschen Paul Martens (Rabobank) und Fabian Wegmann (Team Milram), die auf den Plätzen 15 und 17 landeten. 16:04 Minuten nach Vinokourov sprinteten Thomas De Gendt und Dirk Bellemakers, nicht als allerletzte Finisher, um einen weiteren Sieg. Der ging an den Belgier von Topsport Vlaanderen, der durch die bessere Platzierung im Ziel die Bergwertung gegen seinen punktgleichen früheren Fluchtkollegen gewann.

-> Zum Resultat

Philippe Gilbert, Cadel Evans und Alexandre Vinokourov heißen also die Sieger der letzten großen Klassiker des Frühjahrs. Nun beginnt die Zeit der Rundfahrten, am Dienstag mit der Tour de Romandie. Am 8. Mai beginnt der Giro d'Italia, die erste Grand Tour der Saison.





Vinokourov triumphiert zum zweiten Mal bei Lüttich-Bastogne-Lüttich


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