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Nairo Quintana beim Giro dell´Emilia mit triumphalem Saisonabschluss
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06.10.2012

Nairo Quintana beim Giro dell´Emilia mit triumphalem Saisonabschluss

Info: Giro dell´Emilia (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



San Luca, 06.10.2012 – Gesamtsiege bei Murcia-Rundfahrt und Tour du Sud, ein Etappenerfolg beim Critérium du Dauphine und enorm wichtige Helferdienste für Alejandro Valverde bei der Vuelta a España machten Nairo Quintana (Movistar) bereits zu einem der stärksten Neo-Profis des Jahres. Seiner beeindruckenden Saison fügte der 22-jährige Kolumbianer beim Giro dell’Emilia noch einen weiteren Sieg hinzu, trat die Nachfolge seines Landsmannes Carlos Betancur an. Am zwei Kilometer langen Schlussanstieg zum Santuario della Madonna di San Luca siegte Quintana mit einer unwiderstehlichen Attacke.

Letztes Rennwochenende der italienischen Straßensaison
Für gewöhnlich bildete die Lombardei-Rundfahrt den krönenden Abschluss der Saison in Italien, doch die Verlegung des Monuments um zwei Wochen nach vorne nahm ihr diese Position. Denn auch wenn einige andere Eintagesrennen sich dem lombardischen Terminwechsel anpassten, blieben der heute ausgetragene 95. Giro dell’Emilia und der morgen folgende GP Bruno Beghelli (1.1) auf ihren angestammten Plätzen. Als Kategorie 1.HC konnte der Giro dell’Emilia ein qualitativ hochwertiges Starterfeld vorweisen und garantierte mit seinem anspruchsvollen Finalrundkurs große Spannung. Der Start erfolgte in Bologna, der Hauptstadt der Region Emilia-Romagna, in deren Nähe nach 193 Kilometern auch das Ziel lag. Nachdem über die ersten 50 Kilometer hinweg eine 19-köpfige Ausreißergruppe letztlich erfolglos gegen das Feld angekämpft hatte, setzte sich ein Quartett mit Paolo Tiralongo (Astana), Damiano Caruso (Liquigas), Marco Marzano (Lampre) und Giairo Ermeti (Androni Giocattoli) ab. Der Abstand zum Feld stieg nach dem Passo Sella della Croce, dem höchsten Anstieg des Rennens, auf sieben Minuten an, schrumpfte aber später stark, weil Colombia-Coldeportes am nächsten Berg in Badolo und danach Saxo Bank-Tinkoff Bank und Farnese Vini für eine hohe Verfolgungsgeschwindigkeit sorgten.

Immer wieder Angriffe auf den vier Runden ums Ziel
Das Ziel des Giro dell’Emilia lag wie in den letzten Jahren an der Wallfahrtskirche Santuario della Madonna di San Luca auf dem Colle della Guardia. An der zwei Kilometer langen und circa zehn Prozent steilen Steigung ließ Tiralongo seine Mitstreiter zurück und war der Erste, der den Zielstrich passierte. Es waren allerdings noch vier 9,3 Kilometer lange Runden zu fahren und die nur 45 Sekunden Vorsprung in Windeseile verloren. Astana ließ sich davon keinesfalls entmutigen, sondern den Anfang August unter Vertrag genommenen Baby-Giro-Zweiten Fabio Aru attackieren, als es erneut in den Anstieg ging. Emanuele Sella (Androni) startete einen Gegenangriff und schloss nach der Zielpassage auf, wo vor der Abfahrt noch eine weitere kleine Steigung zu bewältigen war. Am Ende der zweiten Runde verließen Aru die Kräfte, aber auch Sella wurde gestellt. Dessen Teamkollege Miguel Angel Rubiano, der Zweite der Coppa Sabatini, ließ gar nicht erst wieder Ruhe einkehren, sein Vorstoß wurde von Gianluca Brambilla (Colnago) und Giovanni Visconti (Movistar) erwidert. Am tiefsten Punkt der Runde angekommen, fanden sich an der Spitze etwa zwanzig Fahrer zusammen, zwischen denen bei der vorletzten Fahrt auf den Colle della Guardia die Angriffe immer ernsthafter wurden.

Quintana am Schlussanstieg mit souveräner Leistung
Viscontis Movistar-Teamkollege Nairo Quintana sorgte bergauf für ein hohes Tempo, welches Domenico Pozzovivo (Colnago) noch übertreffen konnte. Der Giro-Etappensieger, Quintana und Franco Pellizotti (Androni) gewannen einige Meter auf die Konkurrenten. Fredrik Kessiakoff (Astana) zeigte Comeback-Fähigkeiten und überholte das Trio vor dem Erreichen der Zielhöhe. Diese vier Fahrer sollten auch eine Runde später in der entscheidenden Phase den Ton angeben. Die Abstände blieben unter den ersten zehn Fahrern sehr gering, Kessiakoff setzte sie aber in der Abfahrt mächtig unter Druck, so dass bspw. Visconti zwischenzeitlich den Kontakt verlor. Zum Auftakt der finalen zweitausend Meter konnte der Spanier Quintana doch noch einmal kurz dabei unterstützen, in den ersten Rampen des Schlussanstieges die Gegner nahe ans Limit zu bringen. Bei Quintana blieben wieder nur Pellizotti, Pozzovivo und Kessiakoff. Nach der Flamme Rouge gab Pozzovivo noch etwas mehr Gas, was Kessiakoff zurückwarf. Als dann Quintana antrat, war die Entscheidung gefallen. Den Sieg holte der junge, hochveranlagte Kolumbianer drei Sekunden vor Kessiakoff, der Pellizotti (+0:04) und Pozzovivo (+0:08) noch abfing. Nächster Finisher war mit 21 Sekunden Rückstand Chris Anker Sörensen (Saxo Bank-Tinkoff Bank), nach gut einer halben Minute folgten Matteo Rabottini (Farnese Vini), Visconti und Riccardo Chiarini (Androni).

-> Zum Resultat

Ein großer Teil der Emilia-Protagonisten um Sieger Quintana wird auch morgen am Gran Premio Bruno Beghelli teilnehmen. Dieser führt nach einem flachen Beginn zehnmal über eine 13,3 Kilometer lange Runde mit einem ähnlich schweren Anstieg wie heute, nur dass dort die letzten sechs Kilometer flach verlaufen.





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