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Doping-News: USADA veröffentlicht Kurz-Version des UCI-Reports - Erdrückende Beweislast gegen Armstrong
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10.10.2012

Doping-News: USADA veröffentlicht Kurz-Version des UCI-Reports - Erdrückende Beweislast gegen Armstrong

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Genau wie angekündigt hat die US-Anti-Doping-Agentur heute nicht nur ein 1000 Seiten starkes Dossier zum Fall Armstrong/US Postal an die UCI und die WADA übersandt. Die USADA veröffentlichte auch eine auf ein Fünftel gekürzte Version im Internet. Darin ist von überwältigendem Beweismaterial die Rede, welches belege, dass Armstrong als US-Postal-Kapitän nicht nur selber leistungssteigernde Mittel nahm, sondern diese auch an seine Teamkollegen weitergab. Armstrong habe von seinen Helfern geradezu die Teilnahme am Doping-System verlangt. Dieses System sei umfassend und das professionellste und erfolgreichste aller Zeiten gewesen. Amstrong sei als der größte Nutznießer einzuschätzen. "Er war nicht nur Teil der Doping-Kultur in seinem Team, sondern er verstärkte und bestärkte sie." Ebenso vermittelte er Kontakte zum umstrittenen Mediziner Michele Ferrari, einem Mitangeklagten in dem Fall, der wesentlich zur Ausgestaltung des Systems beitrug. Der USADA liegen offenbar Trainingspläne für US-Postal-Fahrer vor, die Anweisungen zum Doping enthalten. Außerdem deckte die Behörde Geldzahlungen von Armstrong an Ferrari im Wert von 1 Million Dollar zwischen 1996 und 2006 auf. E-Mail-Korrespondenz soll zudem belegen, dass die beiden Männer noch nach 2004 in Kontakt miteinander standen.
Der USADA-Bericht stützt sich auf Aussagen zahlreicher ehemaliger und aktiver Radprofis, die teilweise in engster Beziehung zu US Postal standen. Neben den bereits bekannten Kronzeugen werden die Namen von Leonardo Betagnolli, Filippo Simeoni und Kevin Livingston (nicht im Zeugenstand) genannt. Es ist die Rede von verschiedensten Aktionen, die dabei halfen, das Netzwerk aufrechtzuerhalten und die Vergehen zu vertuschen. Schon 1999 sei die Mannschaft von EPO auf Doping mit Eigenblut umgestiegen, aber auch Testosteron habe ein große Rolle gespielt. Generell habe man sich auf nicht-nachweisbare Mittel, so auch Doping mit Wachstumshormonen, fokussiert. Das Test-System und die Analyse-Verfahren der WADA seien regelrecht ausgekontert worden.

Abgesehen von den Vergehen in der Zeit seiner sieben Tour-Siege ist in dem USADA-Dokument auch von auffälligen Doping-Proben während der Tour 2009 und 2010 die Rede. Ein Fachmann reanalysierte die Samples und kam zu dem Ergebnis, dass die Retikulozyten-Werte unnatürlich niedrig gewesen und nur durch Blutmanipulation zu erklären seien. Es bestehe allenfalls eine Chance von eins zu einer Million, dass Armstrong die beiden letzten Frankreichrundfahrten seiner Karriere sauber bestritten habe, wird der Experte zitiert.
Die UCI hat nun 21 Tage Zeit, um auf die Beweisführung zu reagieren und entweder Amstrongs Sperre und die Aberkennung seiner Resultate zu bestätigen oder vor dem Internationalen Sportgericht CAS Einspruch zu erheben.


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