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Tour de Romandie: Spilak gewinnt 4. Etappe, Rogers bleibt eine Sekunde vor Valverde
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01.05.2010

Tour de Romandie: Spilak gewinnt 4. Etappe, Rogers bleibt eine Sekunde vor Valverde

Info: TOUR DE ROMANDIE
Autor: Felix Griep (Werfel)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text



Châtel, 01.05.2010 - Simon Spilak (Lampre) hat als Solist die 4. Etappe der Tour de Romandie gewonnen, das erste von zwei schweren, verregneten Teilstücken an diesem Wochenende. Mit 13 Sekunden Rückstand folgte ein von Peter Sagan (Liquigas) angeführtes Trio, mit 22 Sekunden die Gruppe der Favoriten. Am Ende der Bergetappe bleibt Michael Rogers (HTC-Columbia) im Gelben Trikot, führt aber nur noch eine Sekunde vor Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne) und fünf vor Tagessieger Spilak die hochspannende Gesamtwertung an.

Bergetappe nach Frankreich findet ohne Cavendish statt
Im Jahr 1949, bei ihrer dritten Austragung, führte die Tour de Romandie auch durch Frankreich, heute kam dies nach über einem halben Jahrhundert erst zum zweiten Mal vor. Auf Schweizer Seite verlief das Rennen zunächst eine ganze Weile flach, bis es auf den Pas De Morgins hinaufführte, der die Grenze zwischen der Schweiz und ihrem Nachbarland markiert. Mit dem Col du Corbier sollte ein weiterer schwerer Anstieg folgen und danach ein nicht ganz so schweres, aber aufreibendes Finale. Das erlebte Mark Cavendish nicht mehr mit, er wurde von HTC-Columbia aus dem Rennen genommen, nachdem die UCI seine provokante Jubelgeste vom Donnerstag mit einer Geldstrafe belegte. Der Sprinter, der vorgestern als Antwort auf seine zahlreichen und hartnäckigen Kritiker mit einer obszönen Geste den Sieg feierte, ließ verlauten, er bereue den Vorfall. Damit war dieses Kapitel geschlossen, auf der Etappe sollte sowieso ein spannenderes geschrieben werden.

Ausreißergruppe mit Elmiger ohne Chance gegen Caisse d‘Epargne
Die ersten 70 von 157,9 Kilometern zwischen Vevey und dem französischen Châtel verliefen flach und boten sieben Ausreißern, die am Ende keine Rolle mehr spielen sollten, eine Bühne. Endlich zeigte sich mit Martin Elmiger (ALM) einmal ein Schweizer in der Flucht, dazu auch der Deutsche Andreas Stauff (QST). Mikhail Ignatiev (KAT), Matthew Busche (USA), Maxim Gourov (AST), Juan Jose Oroz (EUS) und Jaroslaw Marycz (SAX) vervollständigten die Gruppe, die mit rund vier Minuten Vorsprung bei Kilometer 88,6 den Gipfel des Pas de Morgins erreichte. Ignatiev holte sich dort den Sieg und zog in der virtuellen Bergwertung an Thibault Pinot (Francaise des Jeux) vorbei. Alejandro Valverdes Caisse d’Epargne zeigte nun den Willen, seinem Kapitän den Weg zum Etappensieg und ins Gelbe Trikot vorzubereiten und schlug in der Verfolgung ein hohes Tempo an. Gut 25 Kilometer vor Schluss, im steilen Col du Corbier, wurden die Ausreißer einer nach dem anderen eingeholt, auch der sich am stärksten dagegen wehrende Oroz. An dem nur fünf Kilometer langen, aber im Schnitt über 8% steilen Berg begann der Kampf der Favoriten.

Pinot behält sein Trikot, Spilak führt Vorentscheidung herbei
Der letztjährige Giro-Sieger Denis Menchov (Rabobank) griff an und kam als Führender über den Corbier, allerdings war der Vorsprung des Russen auf die Verfolgergruppe minimal. Der 19-jährige Thibault Pinot hatte sich in dieser festgebissen und holte sich mit Rang zwei an der Bergwertung die Führung in dieser wieder zurück und darf damit das Rosa Trikot behalten. Die letzten 25 Kilometer waren von einer Vielzahl Attacken und ständig wechselnden Rennsituationen gekennzeichnet. Die 15-Kilometer-Marke wies zugleich den zweiten Zwischensprint aus, an dem Valverde drei Bonussekunden sammelte, Michael Rogers (HTC-Columbia) als Zweiter aber noch eine Sekunde seines Vorsprungs in der Gesamtwertung rettete. Nicht lange danach kam der vorentscheidende Angriff, gefahren durch den Slowenen Simon Spilak (Lampre). Um ihn formierte sich eine Vierergruppe mit Christophe Moreau (Caisse d’Epargne), Ivan Basso (Liquigas) und Morriso Possoni (Team Sky). Ihr Vorsprung zur wieder größer werdenden Hauptgruppe erreichte bis zu einer halben Minute.

Sagan jubelt, aber Spilak hatte schon gewonnen
Mit einer weiteren Tempoverschärfung schüttelte Simon Spilak auch seine letzten Gegenspieler ab und fuhr einem starken Solosieg entgegen, dem wichtigsten seiner Karriere, die der erst 23-Jährige seit 2008 im Team Lampre bestreitet. Aus der großen Gruppe mit allen Favoriten sprangen noch einmal drei Fahrer heraus, deren Sprint Peter Sagan (Liquigas) vor Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) und Hubert Dupont (Ag2r) gewann. Man kann es dem noch recht unerfahrenen Sagan nachsehen, dass er im Ziel über seinen - wie er glaubte - zweiten Etappensieg jubelte, denn in diesem äußerst hektischen Rennen war es leicht, den Überblick zu verlieren. Mit 22 Sekunden Rückstand kam die große Gruppe um Gelb-Träger Michael Rogers ins Ziel und hatte damit die Gesamtwertung wieder extrem spannend gemacht. Rogers führt nun also eine Sekunde vor Alejandro Valverde, Tagessieger Spilak fehlten nur fünf Sekunden zum ganz großen Wurf, er ist jetzt Dritter. Vor der morgigen Schlussetappe ist die Spannung aus dem Kampf um den Gesamtsieg noch nicht gewichen, im Gegenteil, sie wurde nur noch größer. Mit einer hervorragenden Leistung etablierte sich Marcel Wyss (Cervélo TestTeam) als bester Schweizer. Der 23-Jährige wurde Sechster der Etappe und liegt in der Gesamtwertung auf Rang elf.

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Morgen geht es auf der 5. und letzten Etappe über drei Berge und um den Gesamtsieg. In Anzère wird auf 1544 Metern das "Dach" der Rundfahrt erreicht, danach folgt der Aufstieg nach Crans-Montana. Direkt zu Beginn der Etappe werden beide Berge aber kaum große Auswirkungen haben, die Entscheidung fällt hinauf nach Ovronnaz (8,9 km à 9,5%), von wo aus es nur noch 20 Kilometer bis ins Ziel sind.





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