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Justin Jules feiert Heimsieg beim GP la Marseillaise - Dumoulin im Sprint unterlegen
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27.01.2013

Justin Jules feiert Heimsieg beim GP la Marseillaise - Dumoulin im Sprint unterlegen

Info: Grand Prix Cycliste la Marseillaise 2013 (1.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Marseille, 27.01.2013 - Beim Grand Prix Cycliste la Marseillaise (1.1), dem Auftaktrennen zur europäischen Straßenradsaison und zur Coupe de France, hat Samuel Dumoulin (Ag2r-La Mondiale) eine Wiederholung seines Vorjahreserfolgs knapp verpasst. Stattdessen feierte Justin Jules einen grandiosen Heimsieg für die Mannschaft La Pomme Marseille. Der 26-Jährige bezwang Dumoulin und Thomas Damuseau (Argos-Shimano) nach 148,1 Kilometern im Sprint einer ca. 30 Fahrer umfassenden Gruppe.

Fluchtduo prägt 34. Grand Prix Cycliste
Die Tage werden wieder länger, das Frühjahr rückt in greifbare Nähe - und mit dem Grand Prix Cycliste la Marseillaise wird traditionell die europäische Straßenradsaison eingeläutet. In der Gegend um die südfranzösische Hafenstadt kann man nämlich Ende Januar bei einigermaßen akzeptablen Bedingungen Rennen fahren; heute schien zwar nicht die Sonne, die Temperaturen erreichten aber immerhin zweistellige Werte von um die 13 Grad. Vor dem Départementsrat, welcher in Marseille seinen Sitz hat, setzten sich punkt 12 Uhr 142 Fahrer in Bewegung. Nach einigen vergeblichen Fluchtversuchen etablierte sich ab km 17 ein Ausreißerduo an der Spitze: der 23-jährige Thomas Vaubourzeix vom einheimischen Team La Pomme Marseille und der gleichaltrige Belgier Jelle Wallays von Topsport Vlaanderen-Baloise. Ihr schnell wachsender Vorsprung erreichte sein Maximum nach ca. 40 Kilometern, als er siebeneinhalb Minuten betrug. Anschließend begannen Ag2r-La Mondiale, die neue Mannschaft von Vorjahressieger Samuel Dumoulin, und Vacansoleil-DCM mit der organisierten Verfolgungsarbeit.

Sander Armées Angriff wird kurz vor dem Ziel vereitelt
Dennoch war es Wallays und Vaubourzeix möglich, alle drei klassifizierten Anstiege, den Petit Galibier (km 62,2), den Col de l'Espigoulier (km 95,5) und den Col Julhan les Bastides (km 118,1) als Erste zu passieren. Erst kurz danach wurden sie von Cédric Pineau (FDJ) und Benjamin Giraud (La Pomme Marseille), die sich aus dem Peloton abgesetzt hatten, eingeholt. Dabei war Giraud ganz offensichtlich als Wachablösung für seinen Teamkollegen gedacht, welcher nun erschöpft zurückfiel. Doch auch die drei Verbliebenen konnten sich nicht mehr lange vor den Verfolgern halten. Am letzten, nicht klassifizierten Anstieg (La Gineste, km 138,2) zerfiel das Hauptfeld, welches sich schon am "Kleinen Galibier" erstmals zerlegt hatte, erneut in mehrere Teile. Sander Armee (Topsport Vlaanderen) versuchte, daraus Profit zu ziehen, und griff 11 Kilometer vor dem Ziel an. Eine ca. 30 Fahrer umfassende Gruppe holte den Belgier jedoch rechzeitig vor dem Velodrom wieder ein und erzwang eine Entscheidung im Sprint, aus dem Justin Jules als Überraschungssieger hervorging. Der 26-Jährige bezwang den hoch favorisierten Dumoulin sowie Thomas Damuseau (Argos) und Anthony Roux (FDJ). Armée wurde immerhin noch Fünfter. Bester deutschsprachiger Fahrer war der Schweizer Marcel Wyss (IAM Cycling) auf Rang 13.

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Ein Sieger mit schicksalsträchtiger Hintergrundgeschichte
Justin Jules ist der Sohn von Pascal Jules, Tour-de-France-Etappensieger 1984, der 1987 bei einem Autounfall im Alter von 26 Jahren ums Leben kam. Damals war Justin gerade mal ein Jahr alt. Später machte der Heranwachsende in schockierender Weise von sich reden, als er 2004 im Affekt seinen Stiefvater tötete. Er wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt, von denen er aber nur drei absitzen musste, und besann sich nach seiner Entlassung auf das Erbe seines leiblichen Vaters: den Radsport. Zwar stammt die Familie nicht aus Südfrankreich, sondern aus der Gegend um Paris, der heutige Sieg wird von der Mannschaft La Pomme Marseille aber mit Sicherheit als Heimerfolg betrachtet werden. Es ist erst Jules zweiter Sieg als Berufsradfahrer: 2011 hatte er die erste Etappe der Tour of Hainan für sich entschieden.

Erster Zwischenstand des französischen Pokalwettbewerbs
Für die Gesamtwertung des französischen Pokalwettbewerbs Coupe de France, bringt ihm der gelungene Saisonauftakt 50 Punkte ein. Samuel Dumoulin erhält 35, Thomas Damuseau, der die Nachwuchswertung anführt, 25 Punkte. Ag2r-La Mondiale liegt im Mannschaftsklassement vorne, da Maxime Bouet Platz sechs erreichte und somit in die Punkteränge fuhr.

-> Zu den Gesamtständen der Coupe de France

Die Coupe de France 2013 umfasst 15 Rennen. Das nächste ist die Classic Loire Atlantique am 16. März.





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