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Europcars zweiter Streich beim Etoile de Bessèges: Cousin siegt aus einer Spitzengruppe
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01.02.2013

Europcars zweiter Streich beim Etoile de Bessèges: Cousin siegt aus einer Spitzengruppe

Info: Etoile de Bessèges 2013 (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Bessèges, 01.02.2013 – Zweiter Tagessieg in Folge für das Team Europcar, doch heute war es nicht Bryan Coquard. Nicht die Sprinter gaben auf der 3. Etappe des Etoile de Bessèges den Ton an, sondern eine größere Ausreißergruppe, in der sich Jérôme Cousin gegen die vor allem seitens FDJ starke Konkurrenz durchsetzte. Bei mehr als einer halben Minute Vorsprung auf das Feld sind der neue Leader Cousin und seine Begleiter nun in einer guten Ausgangslage, wenn es um den Gesamtsieg geht.

Gautier und Dupont die aktivsten Ausreißer
Die Gemeinde Bessèges, die dem Etoile seinen Namen verleiht, war auf der 3. Etappe sowohl Start- als auch Zielort und wurde zudem während der 152,6 Kilometer noch einige Male mehr durchquert, denn es war eine Kombination aus zwei je dreifach zu fahrenden Rundkursen. Der erste war der deutlich längere und führte gleich zu Beginn über den Col de Trelys, der mit seinen 5,5 Kilometern in die höchste der drei Kategorien des Rennens eingeordnet wurde. Cyril Gautier (Europcar) stürmte als Erster über den Gipfel, gefolgt von Guillaume Levarlet (Cofidis), Hubert Dupont (AG2R La Mondiale), Pierrick Fédrigo (FDJ) und Cyril Lemoine (Sojasun). Die besten französischen Teams rechneten alle mit einer möglicherweise erfolgreichen Flucht und wollten unbedingt dabei sein. Eine Gruppe mit diesem Quintett sowie Gautiers Teamkollegen Jérôme Cousin, Duponts Teamkollegen Axel Domont, Kiel Reijnen (UnitedHealthCare) und Mathieu Drujon (BigMat-Auber 93) blieb danach jedoch nur kurze Zeit an der Spitze. Das Feld kam nicht zur Ruhe, zerteilte sich auf dem welligen Gelände und gut 30 Mann schlossen zu Gautier und Co. auf. Nach einer Dreiviertelstunde entstand eine neue, achtköpfige Gruppe, zu der abermals Gautier und Dupont gehörten. Bert-Jan Lindeman (Vacansoleil-DCM), Arthur Vichot (FDJ), Jurgen van de Walle (Lotto-Belisol), Jonathan Hivert (Sojasun), Julien Antomarchi (La Pomme Marseille) und Georg Preidler (Argos-Shimano) waren ihre Begleiter beim zweiten Versuch. Das Peloton, welches sich aus den einzelnen Stücken wieder zusammenfügte, ließ ihnen nun zwei Minuten Vorsprung.

Dupont und Preidler kämpfen um Bergtrikot
Bei den Ausreißern waren die Interessen unterschiedlich gelagert. Preidler und Dupont kämpften bei der zweiten und dritten Passage auf dem Col de Trelys um die Punkte, das erste Duell gewann der Österreicher, das andere der Franzose. Gautier, der an der ersten Bergwertung die volle Punktzahl bekommen hatte, dachte wohl bereits in Richtung Ziel und wollte keine Energie auf der Jagd nach dem Bergtrikot verschwenden, das somit auf den Schultern des AG2R-Fahrers Dupont landete. 40 Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung soweit gesunken, dass Anthony Roux (FDJ) einen Angriff aus dem Feld heraus wagte. Dem schlossen sich sein Mannschaftskollege Fédrigo, Björn Leukemans (Vacansoleil-DCM), Jérôme Cousin (Europcar) und Romain Bardet (AG2R La Mondiale) an. Als sie die Vorausfahrenden erreichten, stieg das Tempo an der Spitze und der Vorsprung wieder über eine Minute. Van de Walle und Preidler wurde es zu schnell, womit elf Fahrer übrigblieben, bis auf Hivert und Antomarchi war in der Gruppe niemand mehr allein. Europcar (Gautier, Cousin), Ag2r (Dupont, Bardet) und Vacansoleil (Lindeman, Leukemans) hatten jeweils Paare in diese aussichtsreiche Lage gebracht, FDJ mit Vichot, Roux und Fédrigo sogar ein Trio. Auf der 6,8 Kilometer langen zweiten Rundstrecke arbeiteten in der Verfolgung nur noch Topsport Vlaanderen und BigMat, schafften es aber lediglich, den Rückstand auf 36 Sekunden zu begrenzen. Das gab den Ausreißern neben der Chance auf einen Etappensieg auch wertvollen Zeitgewinn für die Gesamtwertung.

Zweiter Etappensieg und Führung für Europcar
Den Sprint der Gruppe in Bessèges, wo es mit zwölf Grad nur ein klein wenig kühler war als an den vergangen Tagen, versuchte FDJ mit einem Mann mehr zu bestimmen. Roux war derjenige, der für das bestmögliche Resultat sorgen sollte, unterlag aber gegen Cousin. Der 23-Jährige, dessen wertvollster Sieg bisher der Gewinn der Tour de Normandie 2012 war, sorgte für den zweiten Europcar-Erfolg beim Etoile, nachdem gestern Bryan Coquard im Massensprint allen Gegner davonfuhr. Für FDJ ein ernüchterndes Ergebnis mit Roux auf Position zwei, Vichot auf drei und Fédrigo auf sieben, zumal sie auf der 1. Etappe alle Zeit verloren hatten, und daher heute praktisch nichts gewinnen, sondern nur alte Verluste wettmachen konnten. Fédrigo liegt als FDJs Bester auf Rang acht 27 Sekunden hinter Cousin, der das „Maillot Corail“ übernimmt. Cousin sammelte Gutschriften im Wert von zwölf Sekunden – zehn im Ziel, zwei an einem Zwischensprint – was seinem Vorsprung auf Bardet, Gautier und Leukemans entspricht, die sich auf den Plätzen drei bis fünf befinden. Vor ihnen liegt an zweiter Stelle Hivert, der selbst alle drei Zwischensprints des Tages für sich entschied und deshalb nur drei Sekunden Rückstand aufweist.

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