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Löfkvist gewinnt dramatisches Finale der Mittelmeer-Rundfahrt
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10.02.2013

Löfkvist gewinnt dramatisches Finale der Mittelmeer-Rundfahrt

Info: Tour Méditerranéen Cycliste Professionnel 2013 (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Grasse, 10.02.2013 – Die Geschehnisse am Mont Faron waren schon etwas Besonderes, aber das Finale der 40. Tour Méditerranéen in Grasse, der „Welthauptstadt des Parfüms“, stand dem in nichts nach. Es schneite leicht, als Jürgen Roelandts (Lotto Belisol) im bergauf führenden Finish einer wilden Etappe Francesco Reda (Androni Giocattoli) in die Knie zwang. Maxime Monfort (RadioShack-Leopard) erreichte im Gelben Trikot als geschlagener Mann das Ziel. Den Gesamtsieg verlor er an Thomas Löfkvist (IAM Cycling), der sich wegen der niedrigen Zahlen hinter dem Komma gegen Jean-Christophe Péraud (AG2R La Mondiale) durchsetzte.

Harte Etappe an einem kalten, langen Wintertag
Ein (Berg-)Zeitfahren und die Ankunft am Mont Faron hatten die Mittelmeer-Rundfahrt nicht entscheiden können und ließen für ihre 5. und letzte Etappe, die mit fast zweihundert Kilometern deutlich längste, noch alles offen: Drei Verfolger hatten nur ein oder zwei Sekunden Rückstand auf Leader Maxime Monfort (RadioShack-Leopard). Zwar gab es lediglich zwei Bergwertungen, doch war die Zahl der nicht kategorisierten Steigungen, welche von Beginn an für ein animiertes Rennen sorgten, weitaus höher. Aus den vielen Angriffen, durch die sich sogar das Peloton aufspaltete, entstand nach einer Stunde eine große Spitzengruppe mit 17 Fahrern, die zumindest für einige Zeit ein wenig Stabilität ins Geschehen brachte. Théo Vimpere (BigMat-Auber 93) gewann auf der Côte des Tuillières (89,2 Kilometer vor dem Ziel) die nötigen Punkte, um das auf der 1. Etappe eroberte Bergtrikot bis zum Schluss in seinem Besitz zu halten. Es war für ihn daher zu verschmerzen, später am Col du Tanneron (43,5 Kilometer vor dem Ziel) nicht mehr mithalten zu können. Ebenso wie übrigens André Greipel, der nach seinem Etappensieg vom Mittwoch auch zur Spitzengruppe gehört hatte. Diese löste sich bis zur ersten Zielpassage in der Stadt Grasse weiter auf. Jérémy Roy (FDJ), Jon Izagirre (Euskaltel Euskadi) – beide mit weniger als zwei Minuten Rückstand unter den Top20 der Gesamtwertung – und Blel Kadri (AG2R La Mondiale) hatten circa drei Minuten Vorsprung auf das fortlaufend schrumpfende Hauptfeld um Monfort und nur noch 24 Kilometer vor sich. Obwohl Roys Teamkollege Pinot wieder Anschluss fand und Martijn Keizer (Vacansoleil-DCM) und Evgeni Petrov (Saxo-Tinkoff) ebenfalls erneut herankamen, reichten die Kräfte der Ausreißer nicht gegen die furiose Jagd, die sich hinter ihnen abspielte. Als sich mit Kadri der Letzte von ihnen geschlagen geben musste, verblieben zehn Kilometer.

Roelandts und Löfkvist, die Gewinner eines dramatischen Finales
Mittlerweile fiel Schnee über dem 30 Mann kleinen Hauptfeld und mit Lars Boom (Blanco) war einer der vier vermeintlichen Anwärter auf den Gesamtsieg bereits weit abgehängt. Noch hatte man die Rechnung ohne den Sechstplatzierten Francesco Reda (Androni Giocattoli) gemacht, doch der Italiener ließ sich von 26 Sekunden Abstand zu Monfort nicht entmutigen und attackierte acht Kilometer vor Schluss. Die Ankunft sollte dem Zweiten des Mont Faron entgegenkommen, denn die letzten zweitausend Meter durch Grasse stiegen recht steil an. Aber nicht zu steil für Jürgen Roelandts (Lotto Belisol), der Reda einholte und an der Steigung mürbe machte, um ihn mit einem kraftvollen Endspurt um vier Sekunden zu schlagen. Monfort musste ohne Helfer versuchen, die Angriffe seiner Gegner zu parieren, was ihm bei Jean-Christophe Pérauds (AG2R La Mondiale) Antritt gelang. Thomas Löfkvists (IAM Cycling) Vorstoß ließ den Belgier einknicken. Péraud und Löfkvist, die beide nur ein Defizit von zwei Sekunden hatten, nahmen Monfort 18 Sekunden ab und der Träger des Gelben Trikots musste es im Ziel abgeben. Löfkvist hatte mit Gustav Erik Larsson einen Teamkollegen an seiner Seite, was im Kampf um den Gesamtsieg kein unwichtiger Faktor war. Die beiden Schweden verhinderten, dass Péraud ihnen auf den letzten Metern entkommen konnte und sicherten so den ersten Sieg für die Schweizer Mannschaft IAM. Péraud ist in der Fahrzeit nach Stunden, Minuten und Sekunden gleichauf mit Löfkvist – für die Entscheidung sorgten winzige 376 Tausendstel aus dem Zeitfahren. Reda (+0:11) wurde Gesamtdritter und Monfort (+0:16) blieb als Vierter nicht einmal mehr auf dem Podium.

-> Zum Resultat und allen Endständen

Eine weitere Rundfahrt in Südfrankreich folgt schon am nächsten Wochenende. Die Tour du Haut Var (16./17. Februar) besteht nur aus zwei Etappen.





Löfkvist gewinnt dramatisches Finale der Mittelmeer-Rundfahrt
Löfkvist gewinnt dramatisches Finale der Mittelmeer-Rundfahrt
Foto: Sabine Jacob

André Greipel in der Ausreisser-Gruppe, hier mit Théo Vimpere und Bob Jungels
André Greipel in der Ausreisser-Gruppe, hier mit Théo Vimpere und Bob Jungels
Foto: Sabine Jacob

Etappensieger Jürgen Roelandts
Etappensieger Jürgen Roelandts
Foto: Sabine Jacob

Das Feld bei der ersten Passage durch Grasse
Das Feld bei der ersten Passage durch Grasse
Foto: Sabine Jacob

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