Napolitano gewinnt Sprint der ersten Driedaagse-Etappe

Info: Driedaagse van West-Vlaanderen 2013 (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Harelbeke, 02.03.2013 - Im Massensprint, mit dem die erste Etappe der Driedaagse van West-Vlaanderen zu Ende ging, hat Danilo Napolitano (Accent Jobs-Wanty) seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Nach 175,4 Kilometern zwischen Brügge und Harelbeke verwies der 32-jährige Italiener den Belgier Tom Van Asbroeck (Topsport Vlaanderen-Baloise) und den Niederländer Barry Markus (Vacansoleil-DCM) auf die Plätze. In der Gesamtwertung liegt weiter der Prologgewinner Kristof Vandewalle (Omega Pharma-Quick Step) an der Spitze.

Spitzengruppe mit Christoph Pfingsten
Die Etappe stellte nicht nur den mittleren Teilabschnitt der dreitägigen Rundfahrt dar, sondern galt auch als "inoffizieller Nachfolger" des eingestellten Vlaamse Pijl, der seit den 60er Jahren rund um Harelbeke beheimatet war. Der Tag begann mit einer Hiobsbotschaft für die Mannschaft Radioshack Leopard - über Nacht hatten Unbekannte acht Räder aus dem Teamlaster geklaut. Dank ihrer guten Versorgungslage konnte Radioshack den Verlust aber aus dem eigenen Depot ersetzen und alle Fahrer konnten an den Start gehen. Nach einigen vergeblichen Angriffen bildete sich die Fluchtgruppe des Tages nach ca. 40 Kilometern. Das Trio bestand aus den Belgiern Jelle Wallays (Topsport Vlaanderen), und James Vanlandschoot (Accent Jobs) sowie aus dem Deutschen Christoph Pfingsten (CT De Rijke), der die schlecht verlaufene Querfeldein-Saison offenbar schon abgehakt hatte und zu neuen Abenteuern bereit war. Sein heutiges Abenteuer bestand aus ca. 130 Kilometern an der Spitze, in deren Verlauf alle drei Sprintwertungen (km 63, km 87, km 138) abgeklapptert wurden und der Vorsprung maximal 3:45 Minuten erreichte. Als ob man sich abgesprochen hätte, gewannen alle drei Fahrer je einen Zwischenspurt - am Ende sicherte sich aber Wallays das rote Trikot, da er bei der letzten Wertung die Nase vorne hatte.

Napolitano feiert ersten Sieg im Trikot von Accent Jobs
Omega Pharma-Quick Step, die Mannschaft des Gesamtführenden Kristof Vandewalle, ließ den Vorsprung nur langsam schmelzen, aber sie behielt die Sache im Griff. Das Fluchttrio überquerte den Tiegemberg und die Holstraat, die beiden einzigen Schwierigkeiten des Tages, über 2 Minuten vor dem Feld. Doch auf dem zweifach zu absolvierenden Schlussrundkurs (je 18,2km) kamen die Verfolger rasant näher. Fünf Kilometer vor dem Finish gelang ihnen mit dem Zusammenschluss eine Punktlandung. Nur wenig später sorgte der starke Rückenwind, der neben den empfindlich kalten Temperaturen das meteorologische Charakteristikum des Tages darstellte, für einen Sturz im Hauptfeld, bei dem der Sprintzug von Omega Pharma durcheinandergeriet. Top-Favorit Mark Cavendish hielt sich daraufhin vorsichtig zurück und machte so den Weg frei für die schnellen Fahrer anderer Teams. Danilo Napolitano gewann seine insgesamt zweite Etappe bei den Driedaagse West-Vlaanderen - die erste datiert von 2009 - und schenkte Accent Jobs-Wanty damit den ersten Sieg der Saison. Der 32-jährige Italiener war nach der Auflösung von Acqua & Sapone zu der belgischen Pro-Continental-Formation gewechselt.

Stand der Dinge vor der Schlussetappe
Der 22-jährige Tom van Asbroeck (Topsport) wurde Zweiter vor Barry Markus (Vacansoleil) und dessen Teamkollegen, dem auf den Papier sicherlich besseren Sprinter Kenny van Hummel. Kristof Vandewalle erreichte das Ziel als zeitgleicher 85ter und verteidigte das Leadertrikot acht Sekunden vor Tiago Machado (Radioshack) und neun Sekunden vor Niki Terpstra (Omega). Dessen Teamkollege Gert Steegmans gehörte zu den Sturzopfern und verabschiedete sich aus den Top3, sodass der Deutsche Patrick Gretsch (Argos) auf Rang neun vorrückte (+0:15). Die Punktewertung führt Vandewalle an (punktgleich mit Napolitano), in der Nachwuchswertung liegt weiterhin Gretschs Teamkamerad Tobias Ludvigsson als Gesamtvierter vorne.

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Die zweite und entscheidende Etappe der dreitägigen Rundfahrt führt über 182 Kilometer von Nieuwpoort nach Ichtegem und lässt mit sieben, teilweise kopfsteingepflasterten Anstiegen echtes Klassiker-Feeling aufkommen.