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Vandewalle gewinnt Driedaagse West-Vlaanderen - Ciolek triumphiert auf Schlussetappe
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03.03.2013

Vandewalle gewinnt Driedaagse West-Vlaanderen - Ciolek triumphiert auf Schlussetappe

Info: Driedaagse van West-Vlaanderen 2013 (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Ichtegem, 03.03.2013 - Der Deutsche Gerald Ciolek hat die zweite und letzte Etappe der Driedaagse van West-Vlaanderen (2.1) gewonnen - ein großer Erfolg nicht nur für den 26-Jährigen, dessen Karriere seit Längerem ins Stocken geraten ist, sondern auch für seine neue Mannschaft MTN-Qhubeka, das erste afrikanische Professional-Continental-Team. Nach 181,8 Kilometern, die in Nieuwpoort gestartet wurden, gab Ciolek dem Franzosen Adrien Petit (Cofidis) und dem Niederländer Bobbie Traksel (Champion System) im Schlusssprint in Ichtegem das Nachsehen. Der Gesamtsieg von Kristof Vandewalle kam trotz mehrerer Ausreißergruppen im Laufe des Tages nicht in Gefahr. Damit geht das gelbe Trikot der Driedaagse zum zweiten Mal in Folge an Omega Pharma-Quick Step.

Ehemaliger Nachwuchsweltmeister startet vielversprechend in die Saison
Gerald Cioleks Sieg bei der U23-Weltmeisterschaft 2006 dürfte zumindest den deutschen Radsportfans bis heute bestens im Gedächtnis geblieben sein. Auch danach entwickelte der Kölner sich prächtig - mit Etappenerfolgen bei Deutschland-, Österreich- und Bayern-Rundfahrt. Doch seit 2009 wurde es zunehmend still um das Sprint-Talent, und das obwohl ihm in jenem Jahr für Milram ein Spitzenresultat bei der Vuelta a Espana gelang. 2010 stand er einmal ganz oben auf dem Podium, 2011 blieb er ohne Sieg und auch 2012 konnte er lediglich bei der Algarve-Rundfahrt zuschlagen. Aufgrunddessen musste "Cio" seinen Platz im Omega Pharma-Team räumen - doch die südafrikanische Zweitliga-Formation MTN-Qhubeka, die teilweise von Deutschen geleitet wird, gab ihm eine neue Chance. Nachdem er bei der Trofeo Laigueglia Fünfter und beim Omloop Het Nieuwsblad Elfter (Sprintsieger der Verfolgergruppe) geworden war, hat es bei den Driedaagse nun relativ früh in der Saison mit einem Sieg geklappt. Wer weiß, vielleicht hat der mittlerweile 26-Jährige bei MTN - dem durch Jay Robert Thomson just am heutigen Tag auch noch der südafrikanische Meistertitel geschenkt wurde - endlich ein Umfeld gefunden, wo er zu alter Stärke zurückfinden kann.

Wallays arbeitet in Fluchtgruppe für das Sprinttrikot
Am dritten und letzten Tag der westflandrischen Rundfahrt standen mit Goeberg, Zwarteberg, Rodeberg, Monteberg, Kemmelberg, Keiberg und Ruidenberg nicht weniger als sieben Hellingen auf dem Programm. Die beiden letztgenannten mussten außerdem mehrfach überquert werden, da der 11km lange Schlussrundkurs durch Ichtegem dreimal zurückzulegen war. Trotz Temperaturen im niedrigen einstelligen Bereich und Gegenwinds dauerte es keine dreißig Kilometer, bis sich eine sechsköpfige Fluchtgruppe zusammengefunden hatte. Mit dabei war Jelle Wallays (Topsport-Vlaanderen-Baloise), der das gestern eroberte Sprinttrikot unbedingt verteidigen wollte. Seine Begleiter Sander Cordeel (Lotto-Belisol), Koen Barbé (Crelan), Clinton Avery (Champion System), Edwig Cammaerts (Cofidis) und Niko Eeckhout (An Post - Chainreaction) - Sieger der Driedaagse im Jahr 2006 - ließen den Belgier an den beiden ersten Zwischenspints gewähren. Der Vorsprung erreichte maximal knappe drei Minuten, Omega Pharma-Quick Step kontrollierte für Kristof Vandewalle das Feld.

Alle Angriffe auf das Leadertrikot abgewehrt
Als die Ausreißer an der Steenstraat, einem kopfsteingepflasterten Stück 50 Kilometer vor dem Ziel, fast gestellt worden waren, erhielten sie durch eine Reihe von Athleten, welche aus dem zerbrochenen Peloton nach vorne gefahren waren, unverhoffte Unterstützung. Unter den Neuankömmlingen befanden sich so prominente Namen wie Mark Cavendish und Niki Terpstra (beide Omega-Pharma), doch eine so große, disparate Gruppe konnte natürlich nicht funktionieren. Aus dem wieder geschlossenen Feld lösten sich nach weiteren 20 Kilometern Laurent Pichon (FDJ), Sven Vandousselaere (Topsport Vlaanderen), Renaud Dion (Bretagne) und Alphonse Vermote (An Post). Letzter wandelte offenbar auf den Spuren seines Bruders Julien, der sich vor genau einem Jahr auf der Schlussetappe des Gesamtsiegs der Driedaagse bemächtigt hatte. Doch obwohl der Vorsprung der vier zwischenzeitlich immerhin 40 Sekunden betrug, ging der Plan nicht auf. An der 2km-Marke kam es zum Zusammenschluss mit anschließendem Massensprint, aus dem Gerald Ciolek vor Adrien Petit (Cofidis) und Bobbie Traksel (Champion System) ganz klar siegreich hervorging.

Vandewalle mit erstem Rundfahrtsieg seiner Karriere
Anders als 2012 wechselte das Leadertrikot also auf der Schlussetappe nicht mehr den Besitzer: Prologgewinner Kristof Vandewalle trug den Gesamtsieg davon - den ersten in seiner Laufbahn. Viel hat der 27-jährige Belgier als Profi ohnehin noch nicht gewonnen: 2010 den GP Kanton Aargau und im letzten Jahr ziemlich überraschend die nationale Zeitfahrmeisterschaft. Der 22-jährige Schwede Tobias Ludvigsson (Argos-Shimano), der am letzten Zwischensprint vorne lag und sich damit schlauerweise noch vor Niki Terpstra und Tiago Machado (Radioshack) schob, holt als Gesamtzweiter mit sechs Sekunden Rückstand das weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. Das grüne Punktetrikot geht an den Etappenzweiten Petit - 16 Punkte vor Ciolek mit 15 Punkten -, das rote Sprintttrikot an den fleißigen Ausreißer Wallays (12 Punkte). Beste Mannschaft ist Omega Pharma-Quick Step.

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