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Bouhanni gewinnt 1. Etappe von Paris-Nizza - Premierensieg in einem WorldTour-Sprint
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04.03.2013

Bouhanni gewinnt 1. Etappe von Paris-Nizza - Premierensieg in einem WorldTour-Sprint

Info: PARIS - NICE 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Nemours, 04.03.2013 – Welch Talent im 22-jährigen Nacer Bouhanni (FDJ) steckt, weiß man nicht erst seit heute. Auf der 1. Etappe von Paris-Nizza nahm der französische Meister aber einen wichtigen Schritt in seiner Karriere. Erstmals gewann er einen Sprint bei einem WorldTour-Rennen, ließ Alessandro Petacchi (Lampre-Merida) und Elia Viviani (Cannondale) hinter sich. Mit der Zeitgutschrift stürmte Bouhanni außerdem die Spitze der Gesamtwertung, liegt einige Sekundenbruchteile vor Prologsieger Damien Gaudin (Europcar).

Veuchelen bringt Vacansoleil gleich wieder das Bergtrikot
Vorne ein Prolog, hinten ein Bergzeitfahren, dazwischen erst drei flache und dann drei bergige Teilstücke. So lässt sich die Strecke von Paris-Nizza 2013 kurz und knapp zusammenfassen. Die 195 Kilometer der 1. Etappe lagen komplett in der ziemlich ebenen Île-de-France, jener Region, welche die Landeshauptstadt und deren Ballungsraum umfasst. Paris, dort erblickte Yannick Talabardon (Sojasun) einst das Licht der Welt und nahm diese räumliche Nähe zum Anlass, gleich nach dem Start in Saint-Germain-en-Laye anzugreifen. Mit dem französischen Basken Romain Sicard (Euskaltel) und dem Niederländer Bert-Jan Lindeman (Vacansoleil-DCM) fuhr er schnell einen Vorsprung von mehr als sieben Minuten auf das Peloton heraus, in dem sich dann als erstes Europcar an die Arbeit machte. Die Mannschaft von Prologsieger Damien Gaudin musste sich nicht nur um Ausreißer kümmern, sondern zudem hoffen, dass niemand, der gestern weniger als zehn Sekunden verlor, den zu erwartenden Massensprint gewinnen würde. Bei den knappen Abständen des kurzen Zeitfahrens gab es nicht wenige Kandidaten, denen der Siegbonus zur Übernahme des Leadertrikots gereicht hätte. So bspw. Marcel Kittel, dessen Argos-Shimano-Team sich nach einiger Zeit ebenfalls in die Verfolgung einschaltete. Da dürfte auch den Ausreißern klargewesen sein, dass für sie das Bergtrikot wohl der höchste Preis sein dürfte. Dieses gab es – sogar für zwei Tage, weil es morgen keine kategorisierten Anstiege gibt – nach 119,5 Kilometern an der Côte de Buthiers zu gewinnen, einem kleinen Hügel von nur 500 Metern mit moderaten Steigungswerten. Lindeman gewann den Sprint dort hinauf. Somit ist das gepunktete Trikot schon wieder im Team Vacansoleil, das 2012 mit Frederik Veuchelen und Thomas de Gendt den Ersten und Zweiten des Bergklassements stellte.

Bouhanni siegt aus schlechter Position – Kittel mit Defekt zur Unzeit
Lindeman gewann ebenfalls die beiden Zwischensprints dieser Etappe, einen kurz vor der Bergwertung und einen 33 Kilometer vor dem Ziel. Diesen passierten Lindeman und Talabardon nur noch als Duo, der frühere U23-Weltmeister Sicard war zurückgefallen und wurde wenig später eingeholt. Dieses Schicksal ereilte die beiden verbliebenen Ausreißer 22,5 Kilometer vor dem Ziel. Auf offenen Straßen war das Feld nun sehr windanfällig, rund ein Drittel der Fahrer fiel einer Windkante zum Opfer. Die Topsprinter hielten sich allerdings schon so weit vorne auf, dass sie nicht betroffen waren. Einzig Tom Boonen (Omega Pharma-Quick Step), den man zum erweiterten Favoritenkreis hätte zählen können, befand sich unter den Abgehängten. Bald gehörte aber auch Kittel der Gruppe des Belgiers an, ein Defekt beraubte ihn seiner Chance auf einen Erfolg. Auf den letzten Kilometern bemühte sich Orica-GreenEdge um eine perfekte Sprintvorbereitung für Leigh Howard, doch der Australier schaffte es nur auf Platz acht. Alessandro Petacchi (Lampre) und Elia Viviani (Liquigas) hatten nach der Flamme Rouge Seite an Seite um Howards Hinterrad gefochten, da war Nacer Bouhanni (FDJ) gerade einmal circa in zwanzigster Position. Ein Teamkollege leistete starke Hilfe und führte den französischen Meister aus dieser schlechten Ausgangslage heraus. Bouhanni nutzte danach noch für einen Moment den Windschatten von Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step), ehe er zum Schlussspurt antrat und den Sieg holte. Knapp setzte er sich vor Petacchi, Viviani und Jens Debusschere (Lotto Belisol) durch.

Führungswechsel und Stürze
In der Gesamtwertung ist Bouhanni jetzt zeitgleich mit Gaudin, aber aufgrund der niedrigeren Nachkommastellen neuer Spitzenreiter. Chavanel, der es als Zwölfter schaffte, die Führung in der Punktewertung zu erobern, Lieuwe Westra (Vacansoleil-DCM) und Viviani liegen je eine Sekunde zurück. Viele andere Sprinter haben allerdings immer noch so kleine Rückstände, dass sie Bouhanni auf der nächsten Etappe bei einem entsprechenden Ergebnis das Maillot Jaune abnehmen könnten. Im nervösen Feld kam es zu mehreren Stürzen, in deren Folge zwei Fahrer aussteigen mussten. Rui Costa (Movistar) verletzte sich am Handgelenk und auch Jure Kocjan (Euskaltel Euskadi) war nicht in der Lage, bis ins Ziel zu kommen. Alexander Kristoff (Katusha) gelang das mit einem Rückstand von 17 Minuten, obwohl er nach einem sehr heftigen Sturz einige Minuten brauchte, bevor er überhaupt wieder aufstehen und aufs Rad steigen konnte. Mit Pierrick Fédrigo (FDJ) gab es einen dritten „abandon“, bei dem eine Grippe der ausschlaggebende Grund war.

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Ganz ohne Bergwertung ist auch auf der 2. Etappe mit einer Sprintankunft zu rechnen, wobei der letzte Kilometer eine leichte Steigung aufweist. Die Zwischensprints liegen an interessanten Punkten: 15,5 km nach dem Start und 18 km vor dem Ziel, gut erreichbar für die Anwärter auf Gelb.





Nacer Bouhanni siegt auf der 1. Etappe von Paris-Nizza im blau-weiß-roten Trikot des französischen Meisters (Foto: Veranstalter/letour.fr)
Nacer Bouhanni siegt auf der 1. Etappe von Paris-Nizza im blau-weiß-roten Trikot des französischen Meisters (Foto: Veranstalter/letour.fr)

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