<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > LiVE-Radsport erinnert ...
LiVE-Radsport erinnert ... an den letzten Sieg eines Deutschen bei einem Monument
Suchen LiVE-Radsport erinnert ... Forum  LiVE-Radsport erinnert ... Forum  LiVE-Radsport erinnert ...
04.04.2013

LiVE-Radsport erinnert ... an den letzten Sieg eines Deutschen bei einem Monument

Info: Weitere Beiträge aus der Reihe LiVE-Radsport.com erinnert ...
Autor: Felix Griep (Werfel)



„Für wie vergesslich hält uns LiVE-Radsport“, mag mancher sich nun fragen, ist es doch gerade einmal 18 Tage her, dass Gerald Ciolek Mailand-Sanremo gewann. Diese Idee für den zweiten Teil unserer neuen Rückblick-Serie stammt allerdings noch aus der Zeit vor diesem unerwarteten Erfolg. Da musste man nämlich die Ergebnislisten bis ins Jahr 2004 zurück durchstöbern, um auf Steffen Wesemann zu treffen, der damals die Flandern-Rundfahrt gewann. Heute vor genau neun Jahren war auch sein Sieg eine Überraschung.

Zu den großen Favoriten gehörte Wesemann an jenem 4. April 2004 nicht, die Rolle des Siegkandidaten Nummer eins kam Peter van Petegem zu. Der Kapitän von Lotto-Domo hatte im Jahr zuvor sowohl die Flandern-Rundfahrt als auch Paris-Roubaix gewonnen und war wieder in guter Form. Mit einem starken Aufgebot trat Quickstep-Davitamon auf: An den Start gingen unter anderem Tirreno-Adriatico-Sieger Paolo Bettini, der junge Tom Boonen, der kurz zuvor mit dem E3-Preis seinen ersten Klassiker überhaupt gewonnen hatte, Luca Paolini, Gewinner des Brabantse Pijl, und Johan Museeuw. Der „Löwe von Flandern“, Sieger der Ronde 1993, 1995 und 1998, beendete nach diesem Frühjahr seine Karriere. An der Seite Wesemanns fuhren im T-Mobile Team Fahrer wie Rolf Aldag und Andreas Klier, der übrigens im Jahr darauf hinter Boonen Zweiter wurde.

„Ich kann es kaum fassen – ich habe zwei Mal
an der richtigen Stelle gepokert und gewonnen.“

(Wesemann über die entscheidenden Momente an der Muur und kurz vor dem Ziel)

Der Scharfrichter der Ronde van Vlaanderen war die Mauer van Geraardsbergen, die noch bis 2011 der vorletzte Anstieg des Rennens sein sollte. Das Kopfsteinpflaster an der „Muur“ war gerade erneuert worden, die alten, wesentlich raueren Steine hatte man versteigert. 15 Kilometer vor dem Ziel wurde mit Angriffen der Favoriten gerechnet, doch von van Petegem und Museeuw ging keine Initiative aus. Dave Bruylandts von Chocolade Jacques drückte zwischen den unzähligen flämischen Radsportfans aufs Tempo, an seinem Hinterrad Lottos Leif Hoste, der den größten Teil des Tages zur führenden Ausreißergruppe gehört hatte, deren Überbleibsel erst vor Kurzem eingeholt wurden. Wesemann roch den Braten, stieg in die Attacke ein und führte das Trio über den Anstieg. Beinahe hätte sich Wesemann in der Abfahrt sogar alleine abgesetzt. Er und Bruylandts mussten alle Arbeit verrichten und den Vorsprung über den Bosberg verteidigen, weil Hostes Teamkollege Leon van Bon in einem Verfolgergrüppchen mit Rabobank-Fahrer Erik Dekker und Klier um den Anschluss kämpfte und der dritte Mann im Bunde sich deshalb aus der Führung heraushielt.

Zu einer Rückkehr der Verfolger kam es nicht mehr, die einmal gebildeten Gruppen blieben bis zum Ende bestehen. Auf dem letzten Kilometer griff Bruylandts an, um einem Sprint zu entgehen, in dem Wesemann die besten Chancen haben würde. Aber nun reagierte auch Hoste, schloss die Lücke zu seinem belgischen Landsmann und trat 250 Meter vor Schluss selbst an. Doch Wesemann hatte die höhere Endgeschwindigkeit und feierte nach fünf Friedensfahrt-Erfolgen den größten Sieg seiner Karriere. Van Bon, Dekker und Klier folgten mit 28 Sekunden Rückstand, nach gut einer Minute einige weitere Fahrer um Aldag, den dritten T-Mobile-Mann unter den ersten Sieben. Van Petegem und Museeuw finishten erst nach über eineinhalb Minuten.



Die Top25 der Flandern-Rundfahrt 2004
1 Steffen Wesemann (GER) T-Mobile Team 6:39:00
2 Leif Hoste (BEL) Lotto-Domo +0:00
3 Dave Bruylandts (BEL) Chocolade Jacques-Wincor Nixdorf +0:00
4 Leon Van Bon (NED) Lotto-Domo +0:28
5 Erik Dekker (NED) Rabobank +0:28
6 Andreas Klier (GER) T-Mobile Team +0:28
7 Rolf Aldag (GER) T-Mobile Team +1:09
8 Frank Høj (DEN) Team CSC +1:16
9 Paolo Bettini (ITA) Quick.Step-Davitamon +1:16
10 George Hincapie (USA) US Postal Service +1:16
11 Thierry Marichal (BEL) Lotto-Domo +1:16
12 Juan Antonio Flecha (ESP) Fassa Bortolo +1:17
13 Laurent Brochard (FRA) AG2r Prévoyance +1:30
14 Jörg Ludewig (GER) Saeco +1:38
15 Johan Museeuw (BEL) Quick.Step-Davitamon +1:38
16 Peter Van Petegem (BEL) Lotto-Domo +1:38
17 Serguei Ivanov (Rus) T-Mobile Team +1:38
18 Xavier Florencio (ESP) Relax-Bodysol +1:38
19 Roberto Petito (ITA) Fassa Bortolo +1:38
20 Michael Boogerd (NED) Rabobank +1:38
21 Stijn Devolder (BEL) US Postal Service +1:38
22 Jaan Kirsipuu (EST) AG2r Prévoyance +2:10
23 Oscar Freire (ESP) Rabobank +2:10
24 Danilo Hondo (GER) Gerolsteiner +2:10
25 Tom Boonen (BEL) Quick.Step-Davitamon +2:10





LiVE-Radsport erinnert ... an den letzten Sieg eines Deutschen bei einem Monument
LiVE-Radsport erinnert ... an den letzten Sieg eines Deutschen bei einem Monument

Zum Seitenanfang von für LiVE-Radsport erinnert ... an den letzten Sieg eines Deutschen bei einem Monument



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live