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Shortnews Doping-News: Jan Ullrich gesteht Eigenblutbehandlung bei Eufemiano Fuentes ein |
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22.06.2013 | |
Doping-News: Jan Ullrich gesteht Eigenblutbehandlung bei Eufemiano Fuentes einAutor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)In einem Interview mit dem Focus, das am kommenden Montag in Gänze erscheint, hat Jan Ullrich nicht nur die Zusammenarbeit mit Doping-Doktor Eufemiano Fuentes zugegeben, der ehemalige Radprofi gestand auch ein, dass es dabei um die Behandlung mit Eigenblut zum Zwecke der Leistungssteigerung ging. Andere verbotene Mittel seien aber nicht im Spiel gewesen. Den Vorwurf des Betrugs weist der mittlerweile 39-Jährige immer noch weit von sich. Er habe lediglich das gemacht, was bei anderen Fahrern auf Top-Niveau auch gängige Praxis gewesen sei. Letztlich habe er also nur für Chancengleichheit gesorgt und sich keinen Vorteil verschafft. Den Ausschlag hätten am Ende doch "Talent, Leistungsfähigkeit, Teamgeist und Siegeswille" gegeben. Ganz im Gegenteil habe er sich eigentlich sogar selbst in Gefahr gebracht, da er gesundheitliche Schäden hätte davontragen können - was, so Ullrich, glücklicherweise nicht geschehen sei. Verglichen mit seinem damaligen Dauer-Rivalen Lance Armstrong sei er kein besserer Mensch, aber er sei auch "nicht schlechter". Der größte Unterschied sei gewesen, dass der US-Amerikaner den Schutz des Radsportweltverbands genossen habe - und dennoch sei es ihm, Ullrich, stets klar gewesen, dass Armstrong nicht davonkommen würde. "Die großen Helden von früher sind heute Menschen mit Brüchen, mit denen sie klarkommen müssen“, gab der Wahlschweizer sich geradezu philosophisch. Details zu seinen Besuchen bei Fuentes und weitere Informationen über das Doping-Netzwerk will Ullrich offenbar nicht herausgeben. Die Sache sei für ihn abgeschlossen, er wolle nach vorne blicken. Jan Ullrich war wegen der zunächst mutmaßlichen und dann erwiesenen Kontakte zu dem berüchtigten spanischen Arzt bereits 2006 aus dem Verkehr gezogen, aber erst im Februar letzten Jahres verurteilt worden. Er muss eine - natürlich nur symbolische - zweijährige Sperre aussitzen; des Weiteren wurden einige Resultate aberkannt, darunter sein Tour-de-Suisse-Sieg 2006. Ullrichs Geständnis kommt relativ überraschend, da er noch vor wenigen Tagen in einem anderen Interview um den heißen Brei herumredete. Tatsache ist jedoch auch, dass es den ersten und bislang einzigen deutsche Tour-Champion in den vergangenen Monaten - nach Überwindung seiner Burn-Out-Erkrankung - wieder verstärkt an die Öffentlichkeit drängte. |
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22.06.2013 | |
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