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Hofland feiert bei Paris-Nizza ersten WorldTour-Sieg - Meersman stürzt und bekommt Zeitstrafe
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10.03.2014

Hofland feiert bei Paris-Nizza ersten WorldTour-Sieg - Meersman stürzt und bekommt Zeitstrafe

Info: PARIS - NICE 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Saint-Georges-sur-Baulche, 10.03.2014 – Es gab wieder eine Sprintankunft, doch langweilig war die 2. Etappe von Paris-Nizza deshalb noch lange nicht. Die Ausreißer stellten das Feld vor eine große Herausforderung und ein Sturz zwölf Kilometer vor dem Ziel sorgte für zusätzliche Aufregung. Gianni Meersman (Omega Pharma-Quick Step) war betroffen und versuchte danach mit aller Macht, wieder Anschluss zu finden. Weil er dazu den Windschatten seines Begleitwagens viel zu ausgiebig nutzte, kassierte er eine dicke Zeitstrafe. Das Gelbe Trikot bleibt bei Nacer Bouhanni (FDJ.fr), der es mit Etappenplatz drei knapp verteidigte. John Degenkolb (Giant-Shimano) wurde erneut nur Zweiter, weil Moreno Hofland (Belkin) seine gute Form aus den ersten Saisonrennen bestätigte.

Ausreißer Saramotins und Delaplace leisten starken Widerstand
Auf der 2. Etappe zwischen Rambouillet und Saint-Georges-sur-Baulche musste ein gutes Stück mehr Strecke zurückgelegt werden als am ersten Tag von Paris-Nizza. Über 205 Kilometer führte das Rennen von der Île-de-France in Richtung Südosten. Wie am Tag zuvor war der erste Fluchtversuch gleich erfolgreich, wenngleich er diesmal nicht sofort nach dem scharfen Start erfolgte. Mit Anthony Delaplace war erneut ein Fahrer von Bretagne-Séché Environnement beteiligt. Er war aber nicht allein wie gestern sein Teamkollege Christophe Laborie, hatte mit Aleksejs Saramotins (IAM Cycling) einen Begleiter. Doch auch zu zweit lässt sich nur schwer gegen ein Feld voller an einem Sprint interessierter Mannschaften bestehen, da helfen selbst bis zu 11:40 Minuten Vorsprung nicht. Lange Zeit sah es so aus, als würde diese Konstellation am Etappenende wenig Spannung bereithalten, aber das Duo hielt dann doch stark dagegen. An der Côte de la Ferté-Loupière, der einzigen Bergwertung, wiesen sie gut fünf Minuten Vorsprung auf, und das weniger als 50 Kilometer vor dem Ziel. Bei der ersten Zielpassage, an welche sich nur noch eine 18,5 Kilometer lange Runde anschloss, war bei 2:30 Minuten Abstand zum Peloton weiterhin alles möglich. Aber den Ausreißern schwanden die Kräfte, vor allem Delaplace geriet merklich an seine Grenzen. Saramotins wehrte sich letztlich noch eine Weile alleine, bis das Feld den lettischen Meister 3300 Meter vor Schluss stellte. Mehr als ein paar kleine Geldprämien blieb den Ausreißern auch heute nicht.

Meersman: Ein Sturz, eine Jagd und eine dicke, fette Strafe
An der Côte de la Ferté-Loupière sammelte Laborie noch ein Pünktchen ein, das nicht von den Ausreißern weggenommen wurde. Damit stellte er sicher, dass ihm das Bergtrikot auch morgen definitiv niemand abnehmen kann. Erst auf der 4. Etappe mit ihren vier Bergwertungen wird es für ihn brenzlig. An den Zwischensprints ergatterte Gianni Meersman (Omega Pharma-Quick Step) jeweils eine Sekunde Gutschrift und lag damit im virtuellen Gesamtklassement vor Nacer Bouhanni (FDJ.fr). Das tags zuvor knapp verpasste Gelbe Trikot war abermals in Reichweite – bis sich zwölf Kilometer vor dem Ziel ein Sturz ereignete. Mehrere Fahrer waren darin verwickelt, unter anderem Lars Boom (Belkin), Edvald Boasson-Hagen (Team Sky) und Tyler Farrar (Garmin-Sharp). Und eben auch Meersman. Während die anderen sich in ihr Schicksal fügten und nicht darauf schauten, wie viele Minuten Rückstand sie sich nun einhandeln würden, startete Meersman eine Jagd ohne Rücksicht auf Verluste. Er ließ sich dabei von seinem sportlichen Leiter viel zu lange im Windschatten des Begleitwagens ziehen, so dass die Kommissäre nicht umhin kamen, eine Zeitstrafe gegen den Belgier auszusprechen. Meersman finishte schlussendlich 18 Sekunden hinter der Spitze des Feldes und bekam von der Jury überdies 1:10 Minute aufgebrummt, womit er in der Gesamtwertung fortan keine Rolle mehr spielt. 40 Sekunden entfallen auf das Windschattenfahren, die anderen 30 auf einen Schleudergriff, mit dem ihm sein Teamkollege Niki Terpstra im Finale etwas Gutes tun und Schwung geben wollte, tatsächlich aber einen Bärendienst erwies. Dass auch Tom Boonen keinen guten Tag erwischte und nur 24. der Etappe wurde, verstärkte die Katerstimmung bei Omega Pharma-Quick Step zusätzlich.

Wieder kein Sieg für Degenkolb und Gelb bleibt bei Bouhanni
Ein paar Konkurrenten weniger und insbesondere natürlich das Fehlen Meersmans erhöhte die Siegchancen von John Degenkolb (Giant-Shimano), dessen Team auf den letzten Kilometern die größte Präsenz zeigte und den Deutschen in die beste Position brachte. Aber die Sprintvorbereitung war nicht einfach, weil es keine lange Zielgerade gab. Nach der Flamme Rouge ging es durch einige Kurven und die Straße war leicht ansteigend. Moreno Hofland (Belkin) erwischte bei noch 200 Metern einen günstigen Zeitpunkt für einen Angriff, konnte Degenkolb überraschen und als Erster und auf der Innenseite durch die letzte Straßenbiegung fahren. Degenkolb schaffte es nicht mehr, den Niederländer abzufangen und musste sich um eine halbe Radlänge geschlagen geben und wie auf der 1. Etappe mit dem zweiten Platz abfinden. Hofland setzt derweil die kleine Serie guter Ergebnisse zu Beginn seines zweiten Profijahres fort. Ein Etappensieg war ihm auch schon bei der Andalusien-Rundfahrt gelungen und bei Kuurne-Brüssel-Kuurne war er Zweiter. Bouhanni, dem flache Zielankünfte besser liegen, sicherte sich vor den Norwegern Alexander Kristoff (Katusha) und Thor Hushovd (BMC Racing Team) den dritten Platz und damit vier Sekunden Zeitgutschrift, die nötig waren, um das Maillot Jaune nicht zu verlieren. Er führt jetzt zwei Sekunden vor Degenkolb und vier vor Hofland, bleibt außerdem in der Punkte- und Nachwuchswertung vorne.

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Die 180 Kilometer lange 3. Etappe führt zu einem besonderen Zielort. Sie endet nämlich auf dem früheren Formel-1-Kurs Circuit de Nevers in Magny-Cours. Auf leicht ansteigender Zielgerade wird es wohl den dritten Massensprint bei Paris-Nizza 2014 geben.





Moreno Hofland schläft John Degnekolb auf der 2. Etappe von Paris-Nizza (Foto: letour.fr / G.Demouveaux)
Moreno Hofland schläft John Degnekolb auf der 2. Etappe von Paris-Nizza (Foto: letour.fr / G.Demouveaux)

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