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Trotz Contadors Sieg bleibt Kwiatkowski nach Bergankunft Leader von Tirreno-Adriatico
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15.03.2014

Trotz Contadors Sieg bleibt Kwiatkowski nach Bergankunft Leader von Tirreno-Adriatico

Info: TIRRENO - ADRIATICO 2014
Autor: Felix Griep (Werfel)



Cittareale, 15.03.2014 – Nach der ersten Bergankunft von Tirreno-Adriatico kann Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) weiterhin das Blaue Trikot tragen, was er seinem Polster aus dem Mannschaftszeitfahren und der Etappe des Vortages zu verdanken hat. Auf dem Weg zur Skistation Selvarotonda konnte er nicht ganz mit den besten Kletterern mithalten, seinen Verlust aber in Grenzen halten. Sein größter Konkurrent ist nun Alberto Contador (Tinkoff-Saxo), der sich vor Nairo Quintana (Movistar) den Tagessieg holte und nur noch 16 Sekunden hinter Kwiatkowski liegt.

Extrem lange Etappe mit Bergankunft
Die 4. Etappe führte über eine Mammutdistanz von 244 Kilometern – eine gute Vorbereitung auf die langen Distanzen der kommenden Klassiker wie Mailand-Sanremo, wo nicht wenige der Tirreno-Adriatico-Starter auf ein erfolgreiches Abschneiden hoffen. Das Ende dieses Teilstücks war allerdings um einiges schwerer als Cipressa und Poggio bei der „Classicissima“. Über die Anstiege Forca di Cerro und Forca Capistrello ging es in den Ort Cittareale, von wo aus der Schlussanstieg über 14 Kilometer nach Selvarotonda führte. Es war diese letzte Steigung, auf die sich die Kletterer konzentrierten. Auf Attacken an den vorherigen Bergen verzichteten sie. Weil Omega Pharma-Quick Step sich mit Michal Kwiatkowski und Rigoberto Uran nicht in der Favoritenrolle sah, machte die Mannschaft nur wenig Führungsarbeit und überließ es Movistar, die Ausreißer des Tages einzufangen. Die letzten beiden, der Kasache Alexey Lutsenko (Astana) und Matthias Brändle (IAM Cycling) aus Österreich, wurden in den ersten Rampen des Schlussanstieges eingeholt. Alexandre Pichot (Europcar), Filippo Fortin (Bardiani-CSF), Maxim Belkov (Katusha) und Lloyd Mondory (AG2R La Mondiale) waren bereits vorher zurückgefallen. Die drei zuerst Genannten hatten schon gut 60 Kilometer vor dem Ziel am zweiten der drei Berge nicht mehr Schritt halten können. Mondory stürzte in der letzten Abfahrt des Rennens, in der er zu hohes Risiko ging. Weiterfahren konnte er zwar, Lutsenko und Brändle waren aber davongezogen.

Movistar und Tinkoff-Saxo greifen an
Die Konkurrenten von Kwiatkowski wussten um die Qualitäten des Polen, der ein guter Bergfahrer ist, aber in dieser Disziplin (noch) nicht zur absoluten Weltspitze gehört. So versuchten sie ihm und seinem Team auf dem Weg hinauf nach Selvarotonda das Leben möglichst schwerzumachen. So schickten Movistar und Tinkoff-Saxo ihre Edelhelfer früh nach vorne, ehe die Kapitäne Nairo Quintana und Alberto Contador dem Leader den Rest geben wollten. Eine Tempoverschärfung durch Igor Anton (Movistar) eröffnete zehn Kilometer vor Schluss die interessante Phase. Sofort fielen mit Cadel Evans (BMC Racing Team) und Bradley Wiggins (Team Sky) zwei ehemalige Tour de France-Sieger aus dem Kreise der Favoriten heraus. Stefano Pirazzi (Bardiani-CSF) attackierte, was eine Antwort erst von Beñat Intxausti (Movistar) und dann von Roman Kreuziger (Tinkoff-Saxo) nach sich zog. Sechs Kilometer vor dem Ziel vereinten sich die drei Angreifer und Wouter Poels verausgabte sich als letzter Helfer für Kwiatkowski und Uran. Wenig später löste sich Kreuziger und strebte mit einem Vorsprung von beinahe einer halben Minute alleine dem Gipfel entgegen. Bei noch zwei Kilometern machten sich Robert Kiserlovski (Trek Factory Racing) und Michele Scarponi (Astana) auf die Verfolgung des Tschechen. Dann schlug die Stunde von Quintana und Contador, die einem schwungvollen Vorstoß aus der Hauptgruppe um Kwiatkowski entwichen.

Kwiatkowski verliert nur wenig Zeit
Ein kleines Stück vor der Flamme Rouge wartete Kreuziger auf die vier Verfolger mit seinem Teamkollegen Contador, der kurz zuvor einen Antritt von Quintana hatte kontern müssen. Doch plötzlich fuhr keiner von ihnen mehr volles Tempo, weshalb von hinten Kwiatkowski und zahlreiche andere Fahrer wieder aufschlossen – nicht aber Uran. Ein Dutzend Fahrer kam so gemeinsam auf den letzten Kilometer. Richie Porte (Team Sky) setzte der trügerischen Ruhe ein Ende, erhöhte die Schlagzahl wieder. Contador wartete lange ab, bis er zum finalen Sprint ansetzte, mit dem er den Etappensieg in überlegener Manier für sich beanspruchte. Quintana konnte fast, aber nicht ganz folgen und kam eine Sekunde nach dem Spanier an. Fünf Sekunden verloren Daniel Moreno (Katusha), Kreuziger und Porte, acht Scarponi und zehn Kwiatkowski. Mit Platz sieben konnte er absolut zufrieden sein und auch die Höhe des Rückstandes war im ertragbaren Rahmen. Dem Gewinner von Algarve-Rundfahrt und Strade Bianche bleiben 16 Sekunden Vorsprung auf Contador, 23 auf Quintana und damit beste Chancen auf einen weiteren großen Triumph erhalten. Des Seiteren liegen nur Porte (+0:34), Uran (+0:38), Kreuziger (+0:39) und Kiserlovski (+0:49) noch innerhalb einer Minute mit dem Spitzenreiter. Selbst wenn er auf der nächsten Bergetappe möglicherweise die Führung einbüßen sollte, bliebe ihm das abschließende Einzelzeitfahren am Dienstag als großer Trumpf erhalten.

-> Zum Resultat

Auf der 5. Etappe ist es nicht die Länge, welche die Schwierigkeit des letzten Anstiegs ausmacht. Entscheidender Teil des Finales ist die Muro di Guardiagrele (610 m à 22,2%) mit einer Maximalsteigung von 30%. Sie endet 800 Meter vor dem Ziel, woraufhin es kurz flach wird, ehe nochmals eine Rampe mit 12% Steigung folgt. Darüber hinaus hat man im Vorfeld schon den Passo Lanciano (11,3 km à 8,5%, max. 13%) überwinden müssen.





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