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Gilbert gewinnt Pfeil von Brabant und träumt von einem Jahr wie 2011
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16.04.2014

Gilbert gewinnt Pfeil von Brabant und träumt von einem Jahr wie 2011

Info: De Brabantse Pijl - La Flèche Brabançonne 2014 (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Overijse, 16.04.2014 – Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich werfen ihren Schatten voraus, die Vorfreude auf die letzten großen Klassiker des Frühjahrs steigt von Tag zu Tag. Beim belgischen Rennen De Brabantse Pijl wollten sich einige Fahrer wie gewohnt den letzten Feinschliff für die anstehenden Aufgaben holen und sorgten auf der klassikerartigen Strecke für einen sehr unterhaltsamen Rennverlauf, der auf untypische Weise im Sprint eines unerwartet großen Feldes kulminierte. Philippe Gilbert (BMC Racing Team) hatte sich zuvor auch an der Angriffsflut beteiligt, hatte aber noch genügend Körner übrig, um sich knapp gegen Michael Matthews (Orica-GreenEdge) durchzusetzen und Erinnerungen an sein legendäres Jahr 2011 wachwerden zu lassen.

Angriffe ab der ersten Zielpassage
Es gab keine Änderungen an der Strecke von De Brabantse Pijl, deren Kernstück ein 23,4 Kilometer langer Rundkurs mit den Steigungen Hagaard (360 m à 10,0%), Hertstraat (700 m à 4,2%), Holstheide (950 m à 5,3%), IJskelderlaan (1120 m à 4,3%) und Schavei (700 m à 5,2%) ist, den man zum Ende des Rennens dreimal komplett und davor einmal unter Auslassung der ersten Helling absolvierte. Als man diesen Parcours erstmals erreichte, war erst etwas mehr als die Hälfte der Gesamtdistanz von 203,1 Kilometern absolviert und sechs Ausreißer – Perrig Quémeneur (Europcar), Christopher Williams (Novo Nordisk), Kiel Reijnen (UnitedHealthcare), die Teamkollegen Giorgio Cecchinel und Mattia Pozzo (Neri Sottoli) sowie der Österreicher Matthias Brändle (IAM Cycling) – wiesen noch knapp fünf Minuten Vorsprung auf. Durch das nun ständige Auf und Ab machte sich die wesentlich größere Stärke des Pelotons gegenüber der Spitzengruppe schnell bemerkbar und bei der ersten Zielpassage war der Abstand auf zwei Minuten geschmolzen. An der Steigung Schavei, die nur zweihundert Meter vor der Ziellinie endet, gab es trotz der noch 70 zu fahrenden Kilometer auch schon die ersten ernsthaften Attacken. Jurgen van den Broeck (Lotto Belisol) fuhr gemeinsam mit Julien Vermote (Omega Pharma-Quick Step) aus dem Feld heraus und nicht viel später kamen zwei weitere Fahrer hinzu: Julian Alaphilippe und Pieter Serry, so dass der zweifache Tour-de-France-Vierte van den Broeck jetzt in Begleitung eines OPQS-Trios war.

Gilbert jagt Gruppe um Gerrans und Leukemans
Dieses Quartett blieb ziemlich genau eine Runde bestehen, wurde direkt nach der zweiten Zielpassage eingeholt. Für die Ausreißer, die mittlerweile Williams verloren hatten, blieb eine halbe Minute Vorsprung übrig. Nachdem man die 23,4 Kilometer ein weiteres Mal hinter sich gebracht hatte, waren sechs Fahrer wieder circa eine halbe Minute voraus, aber einzig Brändle hatte von den ursprünglichen Ausreißern „überlebt“. Um ihn hatte sich nach einer Phase von zahlreichen Angriffen eine sehenswerte neue Gruppe gebildet, zu welcher neben Simon Gerrans (Orica-GreenEdge), Nathan Haas (Garmin-Sharp) und Mauro Finetto (Neri Sottoli) ach zwei Mann gehörten, die bei De Brabantse Pijl schon auf dem Podium gestanden hatten. Serry, der 2012 Dritter war, und Björn Leukemans (Wanty-Groupe Gobert), der es in den Jahren 2011 (Zweiter) und 2013 (Dritter) unter die Top3 schaffte. Einer, der das heute zum 54. Mal ausgetragen Rennen sogar schon einmal gewann, machte sich zu Beginn der Schlussrunde alleine auf die Jagd. Philippe Gilbert (BMC Racing Team) brauchte lange, schaffte es gut zwölf Kilometer vor dem Ende aber, vorne heranzukommen. Nur war da bereits abzusehen, dass dieser Gruppe kein Happy End beschieden sein sollte. Im Anstieg Holstheide kam es zu Zusammenschluss mit dem Feld, aus dem sich zuvor kurzzeitig auch einmal eine weitere Verfolgergruppe mit Simon Geschke (Giant-Shimano), Sébastien Reichenbach (IAM Cycling), Michael Matthews (Orica-GreenEdge), Alex Howes (Garmin-Sharp), Alaphilippe und Teamkollege Wout Poels gelöst hatte.

Knapper Sieg im Sprint für den Gewinner von 2011
IJskelderlaan, die vorletzte Steigung, konnte niemand zu einem vorentscheidenden Angriff nutzen. Das Feld umfasste beinahe noch 50 Fahrer und Teams wie BMC, Orica-GreenEdge und Giant-Shimano konnten sich mit dem Szenario eines Sprints gut anfreunden, weshalb sie dafür sorgten, dass es dazu kam. Ein ganz gewöhnlicher Sprint wurde es natürlich dennoch nicht, denn auf dem letzten Kilometer musste ja noch einmal Schavei überwunden werden. Als Vermote bergauf beschleunigte und sich hinter ihm, Matthews und Haas ein kleines Loch auftat, musste Gilbert reagieren, um es wieder zu schließen. Daraufhin attackierte Yukiya Arashiro (Europcar), dem wiederum Matthews, Haas und Gilbert nachsetzten. Davide Rebellin (CCC Polsat Polkowice) stellte sicher, dass sich das Quartett nicht absetzen konnte. 13 Fahrer kamen gemeinsam auf die Zielgerade, wo es zu einer knappen Entscheidung zwischen dem siegreichen Ex-Elite-Weltmeister Gilbert und dem unterlegenen Ex-U23-Weltmeister Matthews kam. Mit deutlicherem Abstand folgte Tony Gallopin (Lotto Belisol) als Dritter, hinter dem Franzosen verpasste der Deutsche Geschke als Vierter das Podium. Leukemans wurde vor Haas, Rebellin, Vermote und Reichenbach Fünfter. Seit den drei Siegen in Serie von Oscar Freire von 2005 bis 2007 ist Gilbert der erste Fahrer, dem beim Pfeil von Brabant ein zweiter Sieg glückte. Der erste im Jahr 2011 war damals der Startschuss für eine historische Siegesserie, während welcher er innerhalb der folgenden elf Tage auch bei Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich triumphierte.

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Total 26 Anstiege waren es bei De Brabantse Pijl, am Sonntag erhöht sich diese Zahl auf 34. Dann wird Gilbert beim Amstel Gold Race nach diesem eindeutigen Formnachweis ebenfalls zu den Favoriten zählen und versuchen wollen, die Erinnerungen an 2011 erneut aufleben zu lassen.





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