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Philippe Gilbert erstrahlt beim Amstel Gold Race in altem Glanz
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20.04.2014

Philippe Gilbert erstrahlt beim Amstel Gold Race in altem Glanz

Info: AMSTEL GOLD RACE 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Valkenburg, 20.04.2014 – Der Cauberg und Philippe Gilbert. Eine innige Liebesbeziehung, die sich nun schon zum vierten Mal als äußerst fruchtbar erwies und dem Palmarès des Belgiers Nachwuchs bescherte. In Valkenburg, wo er 2012 Weltmeister wurde, feierte Gilbert zum dritten Mal nach 2010 und 2011 den Sieg beim Amstel Gold Race, nachdem seinem Antritt am Cauberg niemand hatte folgen können. Weder Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) noch Alejandro Valverde (Movistar) oder Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step), denen am Ende Jelle Vanendert (Lotto Belisol) sogar Platz zwei wegschnappte. Die Wiederauferstehung des einstigen Klassiker-Königs, der in den letzten zwei Jahren, seit er beim BMC Racing Team ist, nur noch wenige Erfolge hatte einfahren können?

Zwei Weltmeister von Valkenburg in der Ausreißergruppe
Als es von Philippe Gilbert in den Jahren 2010 und 2011 gewonnen wurde, war es noch ein anderes Amstel Gold Race, das Ziel lag direkt auf der Kuppe des Caubergs. Als die Weltmeisterschaft 2012 nach Valkenburg kam, wurde das Ziel rund zwei Kilometer hinter den Anstieg verlegt – eine Neuerung, welche im darauffolgenden Jahr beim WorldTour-Klassiker übernommen und auch 2014 so beibehalten wurde. Insgesamt wurde der bekannteste Berg der Niederlande viermal während des Rennens überquert, das auf seinen 251,4 Kilometer noch 30 weitere Anstiege beinhaltete. Die Favoriten warteten gleichwohl auf die allerletzte Steigung, weshalb zunächst einmal Ausreißer freie Fahrt hatten. Der ehemalige niederländische Meister Pim Ligthart (Lotto Belisol) wollte unbedingt auf eine Ausfahrt und schaffte es, neun weitere Fahrer mit sich zu ziehen, darunter der kämpferischste Fahrer der letzten Tour de France, Christophe Riblon (AG2R La Mondiale), und Vertreter aller sechs Wildcard-Mannschaften: Manuel Belletti (Androni Giocattoli), Jaroslaw Marycz (CCC Polsat Polkowice), Pirmin Lang (IAM Cycling), Preben van Hecke (Topsport Vlaanderen), James Vanlandschoot (Wanty-Groupe Gobert) sowie Nicola Boem (Bardiani-CSF). Hinzu kamen der Kasache Aleksey Lutsenko (Astana) und der Slowene Matej Mohoric (Cannondale), welche vor zwei Jahren in Valkenburg die Weltmeistertitel der U23 bzw. Junioren errungen hatten. Bei einer ersten Zieldurchfahrt nach 56,6 Kilometern wies das Dezett einen Vorsprung von 14:41 Minuten auf, was zugleich das Maximum dieser Flucht sein sollte. 86,2 Kilometer vor dem Ende des Rennens kam man wieder über den Zielstrich und es blieben noch 6:38 Minuten.

Voeckler und seine Gruppe heizen das Renngeschehen an
Neuigkeiten im Rennverlauf gab es erst am etwas weniger als 50 Kilometer vor dem Ziel gelegenen Gulpenerberg, wo eine Tempoverschärfung Boems die Spitzengruppe verkleinerte. Als dann der Kruisberg folgte, blieben nur noch Riblon und van Hecke beim Italiener. An demselben Anstieg endete auch die Ruhe im Hauptfeld, aus dem bis dorthin nur vereinzelte Stürze oder damit verknüpfte Aufgaben zu vermelden waren. Namhaftestes Opfer war Joaquin Rodriguez (Katusha), der Zweitplatzierte von 2011. Es war Thomas Voeckler (Europcar), der für Action sorgte und um den sich eine illustre Gruppe scharte. Zdenek Stybar (Omega Pharma-Quick Step) und Jakob Fuglsang (Astana) waren die Ersten, die dem Franzosen nachsetzten, es schlossen sich Tim Wellens (Lotto Belisol), Pieter Weening (Orica-GreenEdge) und Greg van Avermaet (BMC Racing Team) an. Wenig später am Keutenberg bekam die Gruppe, die sich nicht weit absetzen konnte, Zuwachs durch Alexandr Kolobnev (Katusha), Paul Martens (Belkin) und Björn Leukemans (Wanty-Groupe Gobert), während Stybar wieder zurückfiel. Zu acht kamen sie mit einem Rückstand von 1:22 Minute auf Riblon und van Hecke zur nächsten Zielpassage; Boem war mittlerweile mit seinen Kräften am Ende und wurde durchgereicht. Das Hauptfeld hatte zu diesem Zeitpunkt, als noch eine kleine Runde von 18,5 Kilometer bevorstand, nur 16 Sekunden Rückstand auf die Voeckler-Gruppe und blieb dieser weiter auf den Fersen. Besonders lange ließ sich der Zusammenschluss nicht mehr hinauszögern. Kurz bevor es dazu kam, griffen Fuglsang und van Avermaet noch einmal gemeinsam an, holten die beiden Spitzenreiter ein. Sieben Kilometer vor Schluss am Bemelerberg war dann auch für die letzten Ausreißer Feierabend.

Sanchez‘ Angriff bereitet die Entscheidung durch Gilbert vor
Es lief also alles auf das vierte Treffen mit dem Cauberg hinaus – und das BMC Racing Team hatte sich einen Plan zurechtgelegt. Kaum hatte man den Anstieg erreicht, zog Samuel Sanchez das Tempo an. Der Olympiasieger von 2008 hatte erst im Februar einen Vertrag mit dem Rennstall unterschrieben, der sein Karriereende abwendete. Die Reaktionen auf diesen Vorstoß folgten sofort. Michael Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) konterte, Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) und Alejandro Valverde (Movistar) ebenfalls. Als Sanchez sein Pulver verschossen hatte und den Weg für die Favoriten freimachte, hielt sich Gilbert noch einen kleinen Moment zurück, bevor er mit seinem Antritt alles in Grund und Boden fuhr. Wie bei seiner Fahrt ins Regenbogentrikot vor eineinhalb Jahren war niemand der Power des 31-Jährigen gewachsen, der trotz großer Anstrengung seiner Gegner nicht zu halten war. Am Ende der Steigung schien sich bei Gerrans und Valverde schon Resignation zu zeigen, aber zumindest Kwiatkowski gab nicht nach. Derweil näherte sich Jelle Vanendert (Lotto Belisol) den Verfolgern und stellte den Kontakt zu dem Trio her. Auf der Zielgeraden zeigte Gilberts Landsmann dann den größten Biss und kam mit fünf Sekunden Rückstand als Zweiter an. Gerrans, Valverde und Kwiatkowski folgten auf den Plätzen drei, vier und fünf. Wenige Sekunden dahinter kam ein Quartett, dessen Spurt Simon Geschke (Giant-Shimano) für sich entschied. Er verwies Bauke Mollema (Belkin) den besten Niederländer, auf den siebten Platz.

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Sein Sieg beim Amstel Gold Race kam nur vier Tage nach De Brabantse Pijl, wo Gilbert ebenfalls gesiegt hatte. In dieser Form ist er nun auch Topfavorit bei Flèche Wallonne am nächsten Mittwoch und bei Lüttich-Bastogne-Lüttich am Sonntag in einer Woche. Bisher hatte erst einmal ein Fahrer alle diese vier Rennen in einer Saison gewonnen – Gilbert selbst, anno 2011.





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