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Kwiatkowski gewinnt Sprint beim Amstel Gold Race nach Gilberts obligatorischer Attacke am Cauberg
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19.04.2015

Kwiatkowski gewinnt Sprint beim Amstel Gold Race nach Gilberts obligatorischer Attacke am Cauberg

Info: AMSTEL GOLD RACE 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Valkenburg, 19.04.2015 – Zum ersten Mal, seit er im September vergangenen Jahres Weltmeister wurde, konnte Michal Kwiatkowski in seinem Regenbogentrikot, welches er beim gewonnen Prolog von Paris-Nizza nicht hatte tragen dürfen, einen Sieg bejubeln. Der Pole gewann das 50. Amstel Gold Race in einem Sprint von fast 20 Fahrern, die nach der letzten Passage des Caubergs zu Philippe Gilbert und Michael Matthews aufschlossen. Titelverteidiger Gilbert hatte am letzten Anstieg des Rennens erwartungsgemäß attackiert, mit diesem Angriff aber nicht dieselbe Durchschlagskraft erreicht wie noch 2014.

Sechsköpfige Ausreißergruppe um Gerdemann
Zum Auftakt der Ardennenklassiker-Zeit – welche eigentlich schon einige Tage zuvor mit Ben Herman's Sieg bei De Brabantse Pijl begonnen hatte – wurde ein Jubiläum begangen, denn das Amstel Gold Race wurde zum 50. Mal ausgetragen. Zur Feier des Tages gab es schönes Frühlingswetter und 34 Hellingen, dieselben wie im letzten Jahr, als das Rennen allerdings 6,6 Kilometer kürzer war. Erneut lag das Ziel nicht auf, sondern ein kleines Stück hinter dem Cauberg, den man im Verlauf der 258 Kilometer viermal überquerte. Beim ersten Mal, nach gut 50 Kilometern, bildeten Laurens De Vreese (Astana), Jan Polanc (Lampre-Merida), Timo Roosen (LottoNL-Jumbo), Linus Gerdemann (Cult Energy), Johann Van Zyl (MTN-Qhubeka) und Mike Terpstra (Roompot-Oranje Peloton) eine Spitzengruppe, deren Vorsprung bereits fast acht Minuten betrug und noch ein wenig weiter stieg, bis die Teams BMC Racing und Movistar kontrollierend eingriffen. Nach der zweiten Passage von Cauberg und Ziel lag das Feld bei noch 90 zu fahrenden Kilometern lediglich noch fünfeinhalb Minuten zurück und holte weiter auf.

Angriffe am Eyserbosweg mit Nibali und Martin
50 Kilometer vor dem Ziel sank der Vorsprung der Ausreißer unter eine Minute und am Gulpenerberg setzten sich De Vreese, Polanc und Gerdemann von den anderen drei ab. Doch nur zehn Kilometer weiter, endete auch für sie die Flucht. Es war die 28. der 34 Hellingen, der Eyserbosweg, welche das Rennen in neue Bahnen lenkte. David Tanner (IAM Cycling) attackierte und bekam Verstärkung durch seinen Landsmann Simon Clarke (Orica-GreenEdge). Hinter ihnen fanden sich in einer Verfolgergruppe Vincenzo Nibali (Astana) mit seinen Teamkollegen De Vreese und Diego Rosa, Tony Martin (Etixx-Quick Step), Damiano Caruso (BMC Racing), Alex Howes (Cannondale-Garmin) und Polanc zusammen. Wilco Kelderman (LottoNL-Jumbo) hatte ebenfalls kurz dazugehört, bis er eine Kurve verpasste und einen Ausritt auf ein Feld machte. Rosa und Caruso wurden dann durch einen Sturz zurückgeworfen und die ehemaligen Ausreißer De Vreese und Polanc von ihren Kräften verlassen. So verblieben Nibali, Martin und Howes, die bald darauf Kontakt zu Tanner und Clarke herstellten. Das Quintett brachte es auf 45 Sekunden Vorsprung zum Hauptfeld, das aber rechtzeitig in den Verfolungsmodus umschaltete.

Hermans und Gilbert stürmen den Cauberg
18,5 Kilometer vor dem Ende des Rennens gab es die nächste Zielpassage und der Vorsprung der Führenden betrug nur noch 18 Sekunden. Howes war am vorangegangenen Cauberg-Aufstieg bereits zurückgefallen. Es folgte der Geulhemmerberg, wo Nibali und Clarke sich gegen die Einholung stemmten. Martin hielt locker Anschluss, verweigerte aber trotz vieler Worte und großer Gesten Nibalis jegliche Mitarbeit. So verlor der Italiener seine Motivation – Clarke dagegen nicht, setzte nun zum Solo an. Acht Kilometer vor Schluss wurde er am Bemelerberg geschnappt, wo wiederum Jakob Fuglsang (Astana) attackierte. Auch er hatte mit Greg Van Avermaet (BMC Racing) einen „Aufpasser“ am Hinterrad, der ihn nicht unterstützen wollte, und so verlief auch diese Aktion im Sande. Geschlossen kam das Feld an den Cauberg, wo BMC die erfolgreiche Taktik vom Vorjahr zu reproduzieren versuchte. Hermans übernahm die Rolle, welche 2014 Samuel Sanchez ausfüllte, und raste in höchstem Tempo in den Anstieg hinein. Alles, was sich zum Favoritenkreis zählte, musste reagieren und als Hermans Vorstoß sein Ende fand, lancierte Philippe Gilbert den Angriff, von dem jeder wusste, dass er kommen würde.

Kwiatkowski sprintet zu wichtigem Sieg für Etixx
Michael Matthews (Orica-GreenEdge) hatte in weiser Voraussicht das Hinterrad des Mannes gesucht, der an selber Stelle 2012 Weltmeister geworden war, und konnte dessen Tempo folgen. Der Vorsprung, mit dem sie gut zwei Kilometer vor der Ziellinie über den Cauberg kamen, war jedoch nicht groß genug. Erst kämpfte sich Alejandro Valverde (Movistar) wieder heran, dann folgten bis zur Flamme Rouge 15 weitere Fahrer und ein Sprint musste die Entscheidung über den Sieg bringen. Für BMC sollte nun Greg Van Avermaet die Kohlen aus dem Feuer holen, aber der Dritte von Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix war nicht schnell genug und wurde lediglich Fünfter. Bei Matthews reichten die Reserven jetzt nur noch für Platz drei. Zweiter wurde Valverde, der vor drei Jahren in Valkenburg WM-Bronze erreicht hatte. Der Sieg ging an Michal Kwiatkowski, der seinem bei den großen Kopfsteinpflaster-Klassikern sieglosen Etixx-Quick Step-Team eine dringend nötige Seelenmassage verpasste. Zudem war es für den Polen das erste Mal, dass er einen Sieg im Regenbogentrikot bejubeln durfte. Beim Amstel Gold Race war es erst der vierte Erfolg eines amtierenden Weltmeisters nach Eddy Merckx 1975, Jan Raas 1980 und Bernard Hinault 1981.

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Nach dem wichtigsten niederländischen Rennen des Jahres folgen wie gewohnt die beiden letzten großen Frühjahrsklassiker in Belgien. Dies sind am Mittwoch Flèche Wallonne mit dem Finale auf der Mur de Huy und am nächsten Sonntag Lüttich-Bastogne-Lüttich mit der ebenfalls ansteigenden Ankunft in Ans.





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