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Froome gewinnt erste Bergankunft der Dauphiné - Contador ebenbürtig und doch chancenlos
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09.06.2014

Froome gewinnt erste Bergankunft der Dauphiné - Contador ebenbürtig und doch chancenlos

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Col du Béal, 09.06.2014 – Chris Froome (Sky) und Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) gelten gemeinhin als Topfavoriten auf den Sieg bei der Tour de France und gaben bei der ersten Bergankunft der Dauphiné bereits einen Vorgeschmack auf das erwartete Duell im Juli. Einzig Contador war den Antritten des Titelverteidigers beider Rundfahrten gewachsen, blieb aber stets in der defensiven Rolle, konnte bei dem hohen Tempo, welches Froome vorlegte, nie selbst attackieren. So kam es, dass der Brite nach dem Zeitfahren auch die 2. Etappe gewann, seinem spanischen Widersacher aber nicht mehr als vier Sekunden durch Zeitgutschriften abnehmen konnte. Ein Giro-Absolvent fuhr auf den dritten Platz, während Vincenzo Nibalis (Astana) Rückstand in der Gesamtwertung auf fast eine Minute stieg.

Réza an allen Bergwertungen vorne
Für die Favoriten waren nur die letzten 13,6 Kilometer der bei Temperaturen von über 30 Grad ausgetragenen 2. Etappe interessant: der Schlussanstieg auf den Col du Béal. Die HC-Ankunft war aber nur eine von sechs Bergwertungen auf den insgesamt 156 Kilometern. Direkt nach dem Start in Tarare ging es schon in den ersten Anstieg zur Côte de Saint-Marcel-l'Éclairé. Kévin Réza (Europcar) hatte es gar nicht abwarten können und sofort angegriffen. Den Gipfel der 2. Kategorie erreichte er knapp vor Alessandro de Marchi (Cannondale), Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale), Thomas Damuseau (Giant-Shimano) und Matthias Brändle, die sich kurz darauf mit ihm zu einer Spitzengruppe vereinigten, deren Vorsprung sich bei rund vier Minuten einpendelte. Réza gewann auch die folgende Bergwertung der 4. Kategorie auf der Côte de Saint-Marcel-l'Éclairé und später die zwischen Kilometer 70 und 40 vor dem Ziel gelegenen Wertungen Côte de Bard (Kat. 2), Col de la Croix de l'Homme Mort (Kat. 2) und Col des Pradeaux (Kat. 3). Auf diese Weise sammelte der Franzose 37 Punkte, sechs mehr als De Marchi, und verdiente sich das Bergtrikot. Dieses hatte im Vorjahr Damuseau gewonnen, der mit 27 Punkten auch eine ordentliche Ausbeute verzeichnen konnte, auf der sich möglicherweise noch aufbauen lässt.

Sky dominant, Froome greift früh an
Auf einem letzten flachen Abschnitt vor dem Col du Béal und zu Beginn des Schlussanstieges schoss das Tempo im Feld in die Höhe. Verschiedene Teams sorgten dafür, dass der Rückstand in kürzester Zeit auf nur noch gut eine Minute fiel. Auch Cannondale war daran beteiligt, obwohl die Mannschaft ihren Dauphiné-Etappensieger von 2013 De Marchi in der Spitzengruppe hatte. Der Italiener setzte sich dann auch von seinen Begleitern ab, wurde jedoch bereits 7,7 Kilometer vor Schluss eingeholt. In der Zwischenzeit hatte längst wieder das Team Sky die Kontrolle übernommen und das Feld auf etwa zwanzig Fahrer reduziert. Als sich mit Mikel Nieve sein letzter Teamkollege nach verrichteten Helferdiensten abmeldete, waren noch gut fünf Kilometer zu fahren und Chris Froome (Sky) suchte die frühe Entscheidung. Zweimal beschleunigte der Brite stark, verzögerte dann aber bald wieder, weil sich Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) nicht abschütteln ließ. Da sich diese beiden fortan ruhiger verhielten, konnten Vincenzo Nibali (Astana), Wilco Kelderman (Belkin), Jurgen van den Broeck (Lotto Belisol) und ein wenig später Andrew Talansky (Garmin-Sharp) aufschließen. Kelderman und Talansky versuchten mehrfach, sich abzusetzen, die sechsköpfige Gruppe hatte allerdings auch unter der Flamme Rouge noch Bestand.

Fast halbe Minute Verlust für Nibali
Auf dem letzten Kilometer gab wieder Froome – und nur Froome – den Ton an. Er fuhr in die erste Position und erhöhte abermals das Tempo. Erneut konnte nur Contador mithalten, den zweiten Etappensieg des Titelverteidigers aber nicht verhindern. Contador konnte schlussendlich froh sein, abgesehen von vier Sekunden durch Zeitgutschriften, die anders als im letzten Jahr bei den Zielankünften wieder verteilt werden, keine Zeit zu verlieren. Kelderman, van den Broeck und Talansky waren nicht weit zurück, verloren nur vier, zehn bzw. zwölf Sekunden. Deutlich mehr, 27 Sekunden, kassierte Nibali, dessen Form sich noch entwicklen muss, will er bei der Frankreich-Rundfahrt mit Froome und Contador um das Maillot Jaune kämpfen. Das Gelbe Trikot der Dauphiné bleibt natürlich auf den Schultern von Froome, der zwölf Sekunden Vorsprung auf Contador und schon 50 Sekunden auf Nibali aufweist. Auf Gesamtrang drei liegt der Giro d’Italia-Siebte Kelderman, der mit 21 Sekunden Rückstand zugleich bester Nachwuchsfahrer ist. Zu den ersten Verfolgern jener sechs Fahrer, welche das Etappenfinale prägten, gehörte neben Igor Anton (Movistar), Adam Yates (Orica-GreenEdge), Daniel Navarro (Cofidis) und Haimar Zubeldia (Trek Factory Racing) auch der Schweizer Sébastien Reichenbach (IAM Cycling), der Etappenneunter wurde und in der Gesamtwertung nur zwei Plätze tiefer steht.

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Die 3. Etappe weist ein durchweg hügeliges Profil auf und hat zwei Anstiege der 2. Kategorie zu bieten. Da die letzten 40 Kilometer komplett flach verlaufen, bietet sich den Sprintern dennoch ihre möglicherweise einzige, aber auf alle Fälle beste Siegchance bei der Dauphiné 2014.





Das Bild der 2. Dauphiné-Etappe: Chris Froome attackiert, Alberto Contador hängt am Hinterrad (Foto: letour.fr/Veranstalter)
Das Bild der 2. Dauphiné-Etappe: Chris Froome attackiert, Alberto Contador hängt am Hinterrad (Foto: letour.fr/Veranstalter)

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