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Sagan schlägt Albasini im ersten Sprint der Tour de Suisse
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16.06.2014

Sagan schlägt Albasini im ersten Sprint der Tour de Suisse

Info: TOUR DE SUISSE 2014
Autor: Felix Griep (Werfel)



Heiden, 16.06.2014 – Es führt nur selten ein Weg vorbei an Peter Sagan (Cannondale), wenn der Slowake bei der Tour de Suisse in die Reichweite eines Etappensieges kommt. Auf dem 3. Teilstück zeigte Sagan dem Gewinner dreier Romandie-Teilstücke, Michael Albasini (Orica-GreenEdge), die Grenzen auf, verwies den Schweizer im Sprint klar auf Platz zwei und feierte seinen neunten Erfolg innerhalb von vier Jahren an dieser Rundfahrt, die wohl zweifelsfrei zu seinen Lieblings-Rennen gehört. Sagan und Albasini waren die ersten eines auf dem klassikerähnlichen Kurs auf rund 40 Fahrer geschrumpften Feldes. Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) hielt sich schadlos und gab das Gelbe Trikot erneut nicht her. Während sein Teamkollege Sergio Henao einen guten dritten Platz erreichte, verabschiedete sich Bradley Wiggins (Sky) aus dem Kreis der Favoriten.

Mountainbiker Nino Schurter offensiv eingestellt
Die noch 170 Starter – ohne Fränk Schleck (Trek Factory Racing), der sich am Vortag in der Abfahrt vom Grimselpass bei einem Sturz eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte – durften sich nach der gewaltigen Königsetappe auf den ersten 70 Kilometern des 3. Teilstücks der Tour de Suisse über fast komplett flaches Gelände freuen, auch wenn ihnen ab Start in Sarnen der Wind oftmals entgegenkam. Martin Kohler (BMC Racing Team) und Steven Kruijswijk (Belkin) konnten sich die Bedingungen zunutze machen und dem langsamen Feld fast fünf Minuten abnehmen. Der Rest der Strecke war jedoch so hügelig, dass man nach 202,9 Kilometern im Ziel mehr als 2400 Höhenmeter in den Beinen hatte. Der Eidgenosse und sein niederländischer Mitstreiter, der 2011 Dritter und 2012 Achter der Gesamtwertung in der Schweiz war, blieben allerdings nur bis Kilometer 130 an der Spitze und konnten sich lediglich an einer von drei Bergwertungen der 2. Kategorie als Erster und Zweiter verewigen. Am zweiten Anstieg mit einer Bergwertung – nicht dem zweiten Anstieg insgesamt, denn es gab noch einige weitere, die stark aus dem Profil herausragten – brachte Nino Schurter (Orica-GreenEdge) die eigentliche „Flucht des Tages“ auf den Weg. Der dreifache MTB-Weltmeister präsentierte sich bei seinem Ausflug in den Straßenradsport, der mit der Tour de Romandie begonnen hatte, erstmals als Angreifer.

Ausreißer können nicht gegen das kleine Feld bestehen
Schurter war heute bestens aufgelegt, wie bei seinen Siegen im Mai beim BMC Racing Cup in Solothurn und am Weltcup in Nove Mesto na Morave, als er zwischendurch wieder in die Cross-Country-Szene zurückgekehrt war. Laurent Didier (Trek Factory Racing) war einer von mehreren Fahrern, die dem Schweizer nachsetzten und der erste, der ihn einholte. Björn Thurau (Europcar) und Danilo Wyss (BMC Racing) gelang das erst nach der Bergwertung, weshalb Thurau dort nur Dritter wurde. Diesen Platz hatte der Deutsche zuvor auch am ersten kategorisierten Anstieg belegt und vergrößerte seinen Vorsprung im Bergklassement auf 23 Punkte. Thurau ließ sich wenig später wieder ins Feld zurückfallen, bevor mit Valerio Agnoli (Astana) und Tosh Van der Sande (Lotto Belisol) zwei weitere Fahrer die Verfolgung aufnahmen und nach einer Weile zu den drei Führenden aufschlossen, deren Vorsprung sich um eine Minute bewegte. Gut 20 Kilometer vor dem Ziel wurde Didier im letzten Bergwertungs-Anstieg abgehängt und der Kampf der übrigen vier Ausreißer gegen das Verfolgerfeld spitzte sich bald zu. Siebeneinhalb Kilometer vor Schluss wurde van der Sande schließlich eingeholt, nachdem er sich länger als alle anderen gegen das Tempo bolzende Team FDJ.fr hatte wehren können. Für Agnoli endete die Hatz durch eine der Abfahrten unsanft abseits der Straße auf einer Wiese.

Sagan überholt Albasini auf den letzten Metern
Die Etappe endete mit einer kleinen Bergankunft, gut drei Kilometer ging es am Ende bei fünf bis sechs Prozent bergauf. Niki Terpstra und Matteo Trentin halfen Leader Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step), zu Beginn der Steigung Stärke zu demonstrieren, sein Gelbes Trikot geriet nicht in Gefahr. Peter Kennaugh (Sky), Rafael Valls (Lampre-Merida) und Laurens ten Dam (Belkin) scheiterten mit Vorstößen und es kam zum Sprint aus einem Feld, welches gerade einmal noch 44 Fahrer umfasste. An der 200-Meter-Marke kam Cadel Evans (BMC Racing) als Führender durch die vorletzte Kurve, hatte Peter Sagan (Cannondale) am Hinterrad. Von hinten spurtete Michael Albasini (Orica-GreenEdge) an beiden vorbei, durch die letzte Kehre und auf die Zielgerade. Die war nur ein wenig länger als 50 Meter, was Sagan aber reichte, um scheinbar locker am Schweizer vorbeizuziehen. Hinter den beiden Spezialisten für solche Ankünfte folgten Sergio Henao (Sky), Bauke Mollema (Belkin) und Evans auf den Plätzen drei, vier und fünf. Martin verteidigte seinen Vorsprung von sechs Sekunden auf Tom Dumoulin (Giant-Shimano) und Sagan verbesserte sich auf Rang drei. Viel wichtiger dürfte ihm der nun schon enorm große Vorsprung in der Punktewertung sein, die er zum vierten Mal in Serie gewinnen möchte. Anders als Henao, der nach seiner monatelangen Zwangspause gute Form aufweist, machte Bradley Wiggins keine Werbung in eigener Sache für einen möglichen Platz im Tour de France-Kader, verlor heute mehr als zwei Minuten. Gar doppelt so weit lag der vorherige Gesamtdritte Rohan Dennis (Garmin-Sharp) zurück.

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Die 4. Etappe wird etwas leichter und gibt mehr Sprintern eine Chance auf den Sieg. Die Anstiege sind kleiner und reichen nur für zwei Bergwertungen der 4. Kategorie, die Schlussphase ist wieder leicht ansteigend, aber nicht annähernd mit dem Finish der 3. Etappe zu vergleichen.





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