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Tour de Pologne Wetterkapriolen zum Auftakt der Polen-Rundfahrt - Hutarovich gewinnt Sprint auf 1. Etappe |
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03.08.2014 | ||
Wetterkapriolen zum Auftakt der Polen-Rundfahrt - Hutarovich gewinnt Sprint auf 1. EtappeInfo: TOUR DE POLOGNE 2014Autor: Felix Griep (Werfel) Bydgoszcz, 03.08.2014 – Der Radsport ist eine Freiluft-Sportart und damit in extremer Weise abhängig vom Wetter. So schlimm wie auf der 1. Etappe der 71. Polen-Rundfahrt kommt es zum Glück nur selten: Starker Regen, der sich vorübergehend in einen Hagelschauer verwandelt, ein umgekippter Baum auf der Straße, unzählige Stürze. Es grenzt schon an ein kleines Wunder, dass immerhin 164 der 167 Starter das Ziel erreichten. Etwa die Hälfte davon gehörte, nachdem Ausreißer erst auf den letzten Kilometern eingeholt werden konnten, zum Hauptfeld, das um den Sieg sprintete. Yauheni Hutarovich (AG2R La Mondiale) war der Schnellste und feierte seinen ersten Sieg in der WorldTour seit vier Jahren. Ausreißergruppe mit Österreichs Meister von 2011 Nach dem ungewöhnlichen Auslandsstart im letzten Jahr, als die ersten beiden Etappen in Italien ausgetragen wurden, begann die Tour de Pologne diesmal wieder auf heimischem Boden, hoch oben im Norden in der Hafenstadt Danzig. Von der Ostsee aus ging es über 226 Kilometer südwärts ins Landesinnere nach Bydgoszcz. Die 1. Etappe wies genauso wie die nächsten drei Teilstücke keinerlei nennenswerte Anstiege auf, so dass der erste von wahrscheinlich mehreren Sprints im ersten Teil der Rundfahrt erwartet werden durfte. Nach nur 2500 Metern gab es bereits die erste Prämie, einen Sondersprint, der in keine spezielle Wertung einfließt. Diesen gewann der frühere österreichische Staatsmeister Matthias Krizek (Cannondale), der sich ohne zu zögern mit vier anderen Fahrern auf die Flucht begeben hatte. Diese anderen waren Anton Vorobyev (Katusha) und Jimmy Engoulvent (Europcar) sowie die Polen Maciej Paterski (CCC Polsat-Polkowice) und Kamil Gradek (Nationalmannschaft). Sie setzten sich mehr als 13 Minuten ab, bevor eine Reaktion vom Feld erfolgte, das die Gruppe danach gut unter Kontrolle halten konnte. Sturm, Regen und Hagel sorgen für kritische Bedingungen Gestartet waren die Fahrer noch bei sommerlichem Wetter mit Temperaturen um 30 Grad, aber 50 Kilometer vor dem Ziel fuhren sie in ein furchteinflößendes Unwetter hinein. Aus einem Platzregen wurde schnell Hagel, der kaum noch ein sicheres Manövrieren über die glatten Straßen zuließ. An einer Stelle versperrte sogar ein umgekippter Baum einen Großteil der Fahrbahn. Zwar wurden die Bedingungen nach kurzer Zeit wieder weniger dramatisch, zumindest der Regen blieb aber bis zum Ende des Rennens ein steter Begleiter und führte in einer extremen Häufigkeit zu Stürzen. Den spektakulärsten gab es zu Beginn eines 7,2 Kilometer langen und dreimal zu absolvierenden Rundkurses im Zielort in der Spitzengruppe, als die noch vier Ausreißer – Gradek war bereits zurückgefallen – alle mehr oder weniger unabhängig in einer Kurve zu Boden gingen. Paterski rappelte sich am schnellsten auf und trat sofort mit vollem Einsatz in die Pedale, so dass er die unmittelbar bevorstehende einzige Bergwertung an einer kleinen Welle alleine erreichte und sich das Rosa Trikot sicherte. Das Blaue Trikot hatte zuvor an zwei Zwischensprints Engoulvent ergattert. Hutarovich nach Etappensieg im Gelben Trikot Engoulvent und Krizek holten Paterski kurz darauf ein und das Feld lag noch rund eine halbe Minute zurück. Drei Kilometer vor Schluss, als das Ende der Flucht schon fast besiegelt war, attackierte Paterski noch einmal, ehe er 1600 Meter vor dem Ziel endgültig eingeholt wurde. Peter Velits (BMC Racing) versuchte just in diesem Moment, das Feld mit einem Angriff zu überraschen, wie es Taylor Phinney 2013 gelungen war. Giant-Shimano schob dieser Aktion aber einen Riegel vor. Die niederländische Mannschaft fuhr für Luka Mezgec, der jedoch beim letzten Sturz des Rennens in der Bande landete und deshalb nicht mitsprinten konnte. Yauheni Hutarovich (AG2R La Mondiale) errang seinen ersten Sieg in der WorldTour seit 2010. Damals hatte der amtierende Meister Weißrusslands eine Etappe der Vuelta a España und kurz zuvor auch schon ein Teilstück der Polen-Rundfahrt gewonnen. Auf den nächsten Plätzen folgten Roman Maikin (RusVelo), Manuele Mori (Lampre-Merida), Guillaume Boivin (Cannondale) und an fünfter Position der Österreicher Marco Haller (Katusha). Ausgeschieden sind am ersten Tag Janez Brajkovic (Astana), Niccolo Bonifazio (Lampre-Merida) und Sander Armée (Lotto Belisol). -> Zum Resultat Die 2. Etappe ist ein erneut 226 Kilometer langes und komplett flaches Teilstück. Die nächste Sprintankunft dürfte kaum abzuwenden sein. |
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03.08.2014 | ||
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