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Doping-News: UCI-Chef und Tinkoff-Saxo liefern sich Schlagabtausch im Fall Kreuziger
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04.08.2014

Doping-News: UCI-Chef und Tinkoff-Saxo liefern sich Schlagabtausch im Fall Kreuziger

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Der Fall Roman Kreuziger erhitzt weiterhin die Gemüter. UCI-Chef Brian Cookson verteidigte gestern die Entscheidung, den Tschechen aufgrund der Indizien aus dem Blutpass-Verfahren provisorisch zu suspendieren, worauf Team Saxo-Tinkoff heute mit einem offenen Brief reagierte.

Cookson sagte gegenüber Cyclingnews.com, bei Kreuziger hätten im Jahr 2011 und 2012 erhebliche Anomalien vorgelegen, die stark auf Blutmanipulation hindeuteten. Die vom Betroffenen vorgelgten Erklärungen, die sich auf Expertenanalysen stützten, seien demgegenüber nicht überzeugend gewesen. Um in der Angelegenheit, die - wie Cookson zugab - viel zu viel Zeit in Anspruch genommen habe, Klarheit zu schaffen, habe man sich entschlossen, Kreuziger vorläufig von Wettkämpfen auszuschließen. Zukünftig werde man womöglich bei vielen derartigen Fällen so verfahren. "Wir haben entschieden, uns alle diese Fälle anzuschauen und sie wenn möglich äquivalent zu positiven A-Proben zu behandeln. Damit diese Dinge sich nicht monatelang hinziehen und die Fahrer weiter Rennen bestreiten, werden wir uns jeden einzelnen Fall vorsichtig anschauen, und wenn wir glauben, es gibt genug Hinweise, dann werden wir höchstwahrscheinlich eine provisorische Suspendierung aussprechen, als ob wir eine positive A-Probe vorliegen hätten." Zugleich kritisierte Cookson die schwankende Haltung von Tinkoff-Saxo, das Kreuziger zwar aus dem Tour-Kader strich, aber zur Tour de Pologne wieder antreten lassen wollte. Auf die vom Teambesitzer Oleg Tinkov angedrohten rechtlichen Schritte reagierte der UCI-Chef mit humorvoller Gelassenheit.

Postwendend schlug Saxo-Tinkoff-Teamchef Stefano Feltrin zurück. In einem offenen Brief, welcher auf der Homepage der Mannschaft nachzulesen ist, weist er Cookson mehrere Widersprüche und Unklarheiten in dessen Argumentation nach und bemängelt dessen Vorschlag, von Fall zu Fall zu entscheiden. Auch stellt er die Frage, warum sich die Position der UCI von einem Tag auf den anderen so grundlegend geändert habe. "Was wir nicht verstehen, ist warum die UCI entscheiden kann, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt und auch nachträglich die Auslegung der Regel, wonach Fahrer aufgrund von Blutpass-Auffälligkeiten NICHT provisorisch suspendiert werden, geändert gehört." Feltrins Brief schließt mit einer Bekräftigung der kompromisslosen Anti-Doping-Richtlinie des Teams.


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