Cofis Cycling Cosmos (5) - Der Jakobsweg

Info: Cofis Cycling Cosmos
Autor: Christine Kroth (Cofitine)

Dienstag, 09.09.14

Heute, am zweiten Ruhetag der Vuelta, möchte ich mich einem Thema widmen, das irgendwie zu dieser Rundfahrt dazugehört. Ein Teil des Rennens spielt sich in der weiteren oder näheren Umgebung eines Weges ab, der nicht nur gläubigen Menschen inzwischen ein Begriff sein dürfte. Gemeint ist der Jakobsweg. Die heilige Pilgerroute zum Grab des Apostels Jacobus nach Santiago de Compostela. Dem Ort, in dem nicht nur der Jakobsweg endet, sondern diesmal auch die Vuelta.
Ein Grund mehr, sich damit mal etwas näher zu beschäftigen.

Okay, ich gebe es zu – mit dem Jakobsweg beschäftige ich mich nicht erst seit dieser Vuelta. Seitdem ich das erste Mal Hape Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg“ gelesen habe, bin ich fasziniert davon. Das Buch habe ich inzwischen unzählige Male verschlungen und sogar schon überlegt, den Weg selbst einmal zu gehen. Was ich aber recht schnell wieder ad acta gelegt habe. Aus verschiedensten Gründen.
Faszinierend ist aber, dass mir dieses Buch in den letzten Jahren immer wieder geholfen hat, wenn ich die Vorschau zur Vuelta geschrieben habe. Das Rennen bewegt sich oft in der Region und so kannte ich viele Orte bereits aus dem Buch. Was mir das Schreiben und die Orientierung deutlich vereinfacht hat.
So auch in diesem Jahr.
Drei bekannte Orte, die in diesem Jahr von der Vuelta angefahren wurden, liegen auf dem Jakobsweg. Pamplona, der Startort der 11. Etappe, Logroño, Start- und Zielort der 12. Etappe, sowie Santiago de Compostela – wo in diesem Jahr für alle der Weg zu Ende ist. Für die Pilger und für die Starter der Vuelta.
Die Frage ist sicher, welcher dieser Wege der beschwerlichere ist. Klar ist aber wohl, dass die Radprofis ihren Weg schneller bewältigen werden als so mancher Pilger. Aber, und auch hier gibt es wieder eine Parallele, auf dem Weg musste bereits der eine oder andere aufgeben. Und bis Santiago werden sicher noch einige auf der Strecke bleiben.

Spanien wird aber auch nach der Vuelta noch im Mittelpunkt der Radsportwelt stehen, denn eine Woche später beginnt in Ponferrada die Straßen-WM. Und Ponferrada liegt – richtig! – auf dem Jakobsweg!

Radsport und Pilgern haben viel gemeinsam. Radsportler und Pilger sind immer auf dem Weg, der das eigentliche Ziel ist! Sie sind Vagabunden, leben aus dem Koffer (Pilger aus dem Rucksack) und sind jeden Tag an einem anderen Ort! Was sie verbindet, ist die Leidenschaft für das, was sie tun!
Ich kann mir keinen schöneren Grund vorstellen, auf dem Weg zu sein …!