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Sandsturm zerweht das Feld auf 2. Katar-Etappe – Kristoff gewinnt aus 15-köpfiger Spitzengruppe
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09.02.2015

Sandsturm zerweht das Feld auf 2. Katar-Etappe – Kristoff gewinnt aus 15-köpfiger Spitzengruppe

Info: Tour of Qatar 2015 (2.HC)
Autor: Felix Griep



Al Khor Corniche, 09.02.2015 – Schon die 1. Etappe der Katar-Rundfahrt hatte für Abstände gesorgt, doch war das nichts im Vergleich zu dem, was die 2. Etappe zu bieten hatte. Zwei Gruppen mit 15 bzw. 20 Fahrern erreichten im Abstand von 15 Sekunden das Ziel, während für alle anderen Fahrer inklusive Auftaktsieger José Joaquin Rojas der Zeitverlust mehrere Minuten betrug. Etixx-Quick Step erwies sich einmal mehr als Spezialisten-Team für die windigen Verhältnisse in dem Wüsten-Emirat, den Sieg holte aber wieder ein anderen Fahrer: Alexander Kristoff, der auch neuer Träger des Gold-Trikots ist.

Windkantenkämpfe vom Start weg
Die Bedingungen am zweiten Tag der Tour of Qatar waren selbst für die speziellen Gegebenheiten dieser Rundfahrt ungewöhnlich. Der Wind wehte so stark über die Wüste, dass es zu Sandstürmen kam, die sogar eine normale TV-Übertragung verhinderten, weil kein Helikopter starten konnte. Für die Fahrer deutete sich bereits unmittelbar nach dem Start in Al Wakra ein aufregendes, äußerst hartes Rennen an, denn schon nach kurzer Zeit hatte sich das Feld in mehrere Gruppen zerteilt. Während vorne die Mannschaften Etixx-Quick Step und Trek Factory Racing für ein hohes Tempo sorgten – 54,4 km/h betrug der windunterstützte Schnitt der ersten beiden Rennstunden –, waren viele Sprinter wie José Joaquin Rojas (Movistar), Marcel Kittel (Giant-Shimano), Arnaud Démare (FDJ) oder Nacer Bouhanni (Cofidis), aber auch Fahrer wie Bradley Wiggins (Sky), Alejandro Valverde (Movistar) und Philippe Gilbert (BMC Racing) von Anfang an nur Jäger. Zwar entspannte sich die Situation bis zur Mitte der 187,5 Kilometer langen Etappe, das Feld fügte sich wieder zusammen und eine kleine Ausreißergruppe entstand, aber der Wind sollte bald schon wieder für neue Action sorgen.

Am Ende nur 15 Fahrer in erster Gruppe
Greg Van Avermaet (BMC Racing Team), der schon am Vortag einen Ausreißversuch unternommen hatte, setzte sich mit Mathew Hayman (Orica-GreenEDGE), Michael Mørkøv (Tinkoff-Saxo), Johann Van Zyl (MTN-Qhubeka) und Jelle Wallays (Topsport Vlaanderen-Baloise) fast vier Minuten vom neu entstehenden Hauptfeld ab, wobei für Letztgenannten die Flucht durch einen Platten noch eher endete als für die anderen. Ein Angriff von Tom Boonen (Etixx-Quick Step) 65 Kilometer vor dem Ziel ließ das Rennen erneut explodieren. Der vierfache Gesamtsieger, Titelverteidiger Niki Terpstra sowie ihre Teamkollegen Nikolas Maes, Guillaume Van Keirsbulck und Stijn Vandenbergh hatten die Ausreißer rasch eingeholt und das Feld auf 35 Fahrer verkleinert. Wer jetzt nicht mehr vorne dabei war, kam nicht wieder zurück. Stattdessen schrumpfte die Spitzengruppe weiter, bis sie nur noch 15 Mann umfasste. Etixx-Quick Step gab mit Boonen, Terpstra und Maes immer noch den Ton an, während sonst nur Tinkoff-Saxo (Peter Sagan, Maciej Bodnar), BMC Racing (Van Avermaet, Marcus Burghardt), Astana (Andrea Guardini, Ruslan Tleubayev) und Sky (Luke Rowe, Ian Stannard) mehr als einen Fahrer an vorderster Front hatten. Darüber hinaus hielten nur Jasper Stuyven (Trek Factory Racing), Alexander Kristoff (Katusha), Adam Blythe (Orica-GreenEDGE) und Heinrich Haussler (IAM Cycling) bis zum Schluss mit.

Gute Ausgangsposition für Titelverteidiger Terpstra
Zwar hatten Rojas und Bouhanni drei Minuten Rückstand, Démare fast sieben, Kittel sogar neun und dessen Teamkollegen Tom Veelers sowie Nikias Arndt in der zweiten Gruppe immerhin 15 Sekunden, doch es waren immer noch recht viele Sprinter in der ersten Gruppe präsent, die dafür sorgten, dass Etixx-Quick Step trotz großen Aufwands weiterhin auf den ersten Tagessieg bei der Tour of Qatar 2015 warten muss und Boonen bei der Ankunft in Al Khor Corniche als Fünfter nicht einmal die Ränge mit den Zeitgutschriften erreichte. Sieger wurde Kristoff vor Guardini, Van Avermaet und Sagan, zugleich übernahm der Norweger das goldene Leadertrikot. Die Gesamtwertung führt er nur eine Sekunde vor Boonen an, der am zweiten Zwischensprint des Tages drei Bonussekunden eingefahren hatte. Van Avermaet, der während seiner Zeit als Ausreißer den ersten Zwischensprint gewonnen hatte, folgt mit drei Sekunden Rückstand. Niki Terpstra hat als momentaner Fünfter (+0:08) eine hervorragende Ausgangsposition, um möglicherweise seinen Gesamtsieg von 2014 zu wiederholen, da die besten Zeitfahrgegner, auch der neun Minuten zurückgefallene Fabian Cancellara (Trek Factory Racing), spätetens seit heute keine Rolle mehr spielen.

-> Zum Resultat

An die Spitze der Gesamtwertung könnte Terpstra morgen vorstoßen, wenn auf der 3. Etappe das zehn Kilometer lange Einzelzeitfahren ansteht. 2014, als er vor dem Zeitfahren schon in Führung lag, hatte der Niederländer seinen Vorsprung im Kampf gegen die Uhr so deutlich ausgebaut, dass der Gesamtsieg danach nicht mehr in Gefahr geriet.





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