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Ausreißerglück: Ben Hermans folgt Teamkollege Gilbert als Gewinner von De Brabantse Pijl
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15.04.2015

Ausreißerglück: Ben Hermans folgt Teamkollege Gilbert als Gewinner von De Brabantse Pijl

Info: De Brabantse Pijl - La Flèche Brabançonne 2015 (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Overijse, 15.04.2015 – Die Zeit der Kopfsteinpflaster-Rennen ist vorbei, nun stehen zum Abschluss des radsportlichen Frühjahrs noch die drei großen Ardennen-Klassiker bevor. Als Einstimmung auf diese nächsten WorldTour-Rennen fand heut zum 55. Mal der Pfeil von Brabant statt, bei dem wie 2014 ein Fahrer des BMC Racing Teams siegte. Doch es war nicht der im Vorjahr siegreiche und daher favorisierte Philippe Gilbert, sondern sein Mannschaftskollege Ben Hermans, der nach 26 Hellingen als Erster das Ziel erreichte. Er schaffte dies mit zwei Sekunden Vorsprung, brachte eine 30 Kilometer lange Flucht mit letzter Kraft zu einem erfolgreichen Ende.

Ideale Vorbereitung für die Ardennenklassiker
Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich werfen ihren Schatten voraus. Nach den Wochen der Kopfsteinpflaster-Spezialisten steht bei den Ardennen-Klassikern nun die Zeit der sprintstarken Kletterer und bergfesten Sprinter bevor. Das Rennen De Brabantse Pijl – zu Deutsch: Pfeil von Brabant – in der namensgebenden belgischen Provinz diente dabei erneut einigen Fahrern, die es auf die ganz großen Siege abgesehen haben, als letzte Vorbereitung. Der 205,4 Kilometer lange Kurs rund um die Stadt Overijse bot dafür mit 26 Hellingen wieder perfektes Terrain. Aber nicht nur die Favoriten waren ob dieser Gegebenheiten sehr motiviert, zahlreiche andere Fahrer wollten ihr Glück als Ausreißer versuchen, was allerdings dazu führte, dass sie sich gegenseitig neutralisierten, sich lange Zeit niemand dauerhaft vom Feld absetzen konnte und erst nach 80 Kilometern eine Fluchtgruppe entstand, die von nennenswerter Dauer war. Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Anthony Delaplace (Bretagne-Séché Environnement) und Alex Kirsch (Cult Energy) fuhren gut vier Minuten Vorsprung heraus, bis erst Kirsch zurückfiel und schließlich auch die anderen beiden wieder eingeholt wurden, als immer noch fast eine Rennstunde verblieb.

Hermans tritt die siegbringende Flucht mit Tanner an
Neue Angriffe ließen natürlich nicht lange auf sich warten. Tim De Troyer (Wanty-Groupe Gobert) stürmte los, es folgten ihm Louis Vervaeke (Lotto Soudal), David Tanner (IAM Cycling) und Bartlomiej Matysiak (CCC Sprandi-Polkowice). Und es setzte noch ein weiterer Fahrer nach: Ben Hermans (BMC Racing), ein Teamkollege von Vorjahressieger Philippe Gilbert, welcher damals vier Tage nach seinem Erfolg beim Brabantse Pijl auch das Amstel Gold Race abschoss. Hermans verschärfte sofort die Gangart in der neuen Gruppe, so dass ihm nur Tanner auf die letzten 30 Kilometer folgen konnte. Das Duo hatte daraufhin stets etwa eine halbe Minute Vorsprung – entweder auf das Hauptfeld oder verschiedene Verfolgergrüppchen, die sich abzusetzen versuchten. An diesen hatten unter anderem Fahrer wie Björn Leukemans (Wanty-Grouoe Gobert), der bei seinen letzten sechs Brabantse Pijl-Starts nie schlechter als Siebter war, Petr Vakoc (Etixx-Quick Step), Nathan Haas (Cannondale-Garmin) oder Fabio Felline (Trek Factory Racing) ihren Anteil. Aufschließen konnte niemand zu den beiden Führenden, denen zudem entgegenkam, dass Michael Matthews (Orica-GreeneEdge), der Vorjahreszweite und neben Gilbert größte Favorit, schon sehr früh auf sich allein gestellt war und keine Teamunterstützung mehr hatte.

Matthews wieder Zweiter, auch Gilbert auf dem Podium
Hermans‘ Präsenz an der Spitze entwickelte sich zum Ende des Rennens hin immer mehr von einer taktisch wertvollen Maßnahme zu einer unerhofften Siegchance für den Belgier, der mit seinen 28 Jahren noch nicht allzu viele erste Plätze vorzuweisen hat. Der kleine Grand Prix des Marbriers 2008, eine Etappe der Belgien-Rundfahrt 2010 und die zur Mallorca Challenge gehörende Trofeo Inca 2011 waren bislang die einzigen Einträge in seinem Palmarès. Vier Kilometer vor dem Ziel verkleinerte sich der Vorsprung an der vorletzten Steigung durch hohe Aktivität im Verfolgerfeld von 30 auf zwölf Sekunden, woraufhin Hermans seine letzten Kraftreserven mobilisierte und nicht mehr auf die Mithilfe von Tanner baute. Weil der Erfolg des Teamkollegen längst nicht sicher war, mischte Gilbert bei den dauerhaften Angriffen dahinter munter mit, holte gemeinsam mit Julian Alaphilippe (Etixx-Quick Step), Tony Gallopin (Lotto Soudal) und Haas den ersten der beiden Ausreißer ein. Der zweite aber wehrte sich auch an der Schlusssteigung zum Ziel und brachte zwei Sekunden Vorsprung durch. Gilbert musste sich im Sprint der Jäger – 14 Fahrer an der Zahl – nur Matthews beugen und zeigte als Drittplatzierter bei der Siegerehrung große Freude über den Sieg seines Mannschaftskameraden. Gallopin, Davide Rebellin (CCC Sprandi-Polkowice), Haas und Felline belegten die nächsten Plätze vier bis sieben.

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Beim Brabantse Pijl mag Gilbert der Erfolg des Teamkollegen gefreut haben, am Sonntag beim Amstel Gold Race (19. April) will er aber sicher wieder selbst triumphieren. Auch die anderen Fahrer, die heute auf den ersten Plätzen lagen, könnten dort erneut vorne mitmischen. In der nächsten Woche folgen dann mit Flèche Wallonne (22. April) und Lüttich-Bastogne-Lüttich (26. April) die weiteren Ardennenklassiker.





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