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Cofis Cycling Cosmos Cofis Cycling Cosmos (21) – und plötzlich ist alles anders ... |
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01.05.2015 | ||
Cofis Cycling Cosmos (21) – und plötzlich ist alles anders ...Autor: Christine Kroth (Cofitine)Freitag, 01.05.15 Eigentlich sollte hier und heute ein Blog-Beitrag erscheinen mit dem Titel „15 Jahre Live-Rennen”. Heute vor 15 Jahren stand ich zum ersten Mal bei einem Radrennen an der Strecke. Es war beim Rennen „Rund um den Henninger Turm“. Doch zum Feiern ist heute kein Platz! Denn genau dieses Rennen wurde gestern wegen Terrorgefahr abgesagt! Das Thema „Radsport und die Gefahr eines islamistischen Anschlags“ stand schon länger auf meiner Liste und ich wollte irgendwann in meinem Blog drüber schreiben. Wie gefährdet sind Radrennen? Wäre ein Anschlag, etwa auf die Tour de France, denkbar? Seit gestern ist diese Frage für mich beantwortet! Ja, es ist denkbar! Aber auch – nein, Radrennen sind nicht gefährdeter als andere Veranstaltungen, Marathon zum Beispiel auch! Dennoch, die Radsportwelt ist aus den Fugen geraten! Die Meldung über den vereitelten Anschlag ereilte mich gestern im Pressezentrum der Tour de Romandie in Porrentruy. Dort hatte es noch nicht die Runde gemacht. Journalisten und Bekannte, denen ich davon erzählte, waren überrascht. Aber an eine Absage dachte niemand! Auf dem Heimweg dann die Meldung, das Rennen wurde abgesagt! Ein Schock! Und während ich die News durchschaue, entdecke ich bei Twitter zwei Tweets – einen mit der Meldung, dass das Rennen in Frankfurt abgesagt wurde und einen, direkt darunter, mit einem Bild des strahlenden Jonathan Fumeaux, der heute bei der Tour de Romandie das Grüne Trikot verteidigt hat. Zwei Tweets aus zwei verschiedenen Welten wie es scheint! Zwei Meldungen eines Sports die aber scheinbar nicht zusammenpassen! Und ich krieg das immer noch nicht zusammen! Eine Freundin von mir ist in Frankfurt, ich hatte sie umgehend kontaktiert! Ausnahmezustand im Teamhotel! Alle hingen am Fernseher, alle waren geschockt! Fassungslosigkeit allenthalben! André Greipel fragt in seinem Tweet was das für eine Welt ist. Der ehemalige französische Radprofi Geoffroy Lequatre spricht von einer „crazy world“. Ich stelle mir die Frage, ob es die richtige Entscheidung war, das Rennen abzusagen! Ob es richtig ist, sich solchen Menschen zu beugen die glauben, das System, von dem sie profitieren, aus den Angeln heben zu müssen! Aber klar, so lange man keine Sicherheit garantieren kann, ist eine Absage sicher der richtige Weg! Keiner möchte sich hinterher den Vorwurf gefallen lassen, wenn etwas passiert wäre, man hätte nicht gehandelt! Aber was wäre gewesen, hätte man es nicht rechtzeitig entdeckt? Hätte man die Personen nicht rechtzeitig festgenommen? Was wäre gewesen wäre es wirklich zu einem Anschlag gekommen? Wir können uns glücklich schätzen, dass eine Katastrophe verhindert werden konnte! Ich war selbst oft in Frankfurt, bin das Jedermann-Rennen selbst schon mitgefahren. Ich kann die Enttäuschung all derer, die heute an den Start gehen wollten, die heute an der Strecke stehen wollten, die extra angereist sind, die monatelang Vorbereitungen getroffen haben, sehr gut nachvollziehen! Doch in Anbetracht der möglichen Gefahr ist eine Absage sicher das kleinere Übel. Wichtig ist, dass wir jetzt auch weiterhin zu solchen Veranstaltungen gehen können! Dass wir uns nicht kleinkriegen lassen von Menschen, die nicht akzeptieren können, dass es Menschen gibt, die andere Werte haben als sie selbst. Ich werde morgen wieder zur Tour de Romandie zurückkehren! Zugegeben, vielleicht nicht mehr so ganz mit der Unbefangenheit wie noch gestern! Der gestrige Tag hat den Radsport verändert! Es liegt auch an uns, dass das nicht auf Dauer so bleibt! À bientôt |
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