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Froomes perfektes Wochenende bei der Dauphiné: 2. Etappensieg bringt ihm 2. Gesamtsieg
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14.06.2015

Froomes perfektes Wochenende bei der Dauphiné: 2. Etappensieg bringt ihm 2. Gesamtsieg

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Modane, 14.06.2015 – Chris Froome ist bereit für die Tour de France, das hatte er schon am Samstag mit seinem eindrücklichen Sieg in Le Bettex bewiesen. Am Sonntag festigte der Brite diesen Eindruck mit einem weiteren souveränen Sieg auf der 8. und letzten Etappe. Tejay Van Garderen wehrte sich nach Leibeskräften gegen die Froome’sche Übermacht, konnte das Gelbe Trikot aber nicht verteidigen. Zehn Sekunden fehlten dem US-Amerikaner am Ende zu seinem ersten Gesamtsieg bei einer WorldTour-Rundfahrt. Stattdessen stand wie 2013 Froome ganz oben auf dem Dauphiné-Podium, was ihm eine große Motivation für die Frankreich-Rundfahrt sein dürfte, die er damals auch für sich entschied.

Froome startet mit dem Ziel Etappensieg
Das Critérium du Dauphiné endete so bergig wie es schon an den vorherigen drei Tagen war, sechs Bergwertungen gab es auf den 156,5 Kilometern von Saint-Gervais-les-Bains in den zur Gemeinde Modane gehörende Wintersportort Valfréjus. Die vierte Bergankunft in Folge musste die Entscheidung im Kampf um das Maillot Jaune bringen. Tejay Van Garderen (BMC Racing) und Chris Froome (Sky) waren die Anwärter auf den Gesamtsieg. Obwohl mit einem Handicap von 18 Sekunden belastet, kam Froome nach seinem starken Auftritt vom Vortag die Favoritenrolle zu, wobei am nicht allzu steilen Schlussanstieg (8,4 km à 5,7%) kaum enorme Abstände zu erwarten waren. So musste der Herausforderer auch mögliche Zeitgutschriften ins Auge fassen. Dass Sky und Froome also auf einen weiteren Etappensieg aus waren, machte es Ausreißern alles andere als leicht. 13 solche fanden sich in einer Gruppe zusammen, die ursprünglich, von Wilco Kelderman (LottoNL-Jumbo) initiiert, nur sieben Fahrer groß war. Einige weitere schlossen aber noch auf, darunter Tony Martin (Etixx-Quick Step), der dies mit einer kurzen Soloaktion bewerkstelligte. Das war nur ein kleiner Vorgeschmack auf einen noch größeren Auftritt des Deutschen, wie sich herausstellen sollte.

Martin über 60 Kilometer alleine an der Spitze
In der Abfahrt von der Côte de Saint-Georges-d'Hurtières, dem dritten kategorisierten Anstieg des Tages, attackierte Martin aus der Spitzengruppe. 77 Kilometer waren bis dahin zurückgelegt, circa 80 lagen also noch vor ihm. Eine verwegene Aktion, wie man sie von dem Alleinfahrten liebenden Zeitfahrspezialisten ja aber nicht zum ersten Male erlebte. Vermutlich wollte er durch diesen frühen Vorstoß einem Schicksal wie auf Etappe 6 entgehen, als er zur Gruppe um Costa und Nibali gehörte, ehe ihn die stärkeren Bergfahrer am Ende abschüttelten. Schnell fielen die übrigen Ausreißer weit über eine Minute zurück, was vor allem Eurpocar geärgert haben dürfte, hatte die französische Mannschaft mit dem Ausreißer-Trio Perrig Quéméneur, Romain Sicard und Cyril Gautier doch eigentlich dieser Etappe ihren Stempel aufdrücken wollen. Martins größter Vorsprung zum Hauptfeld betrug einmal rund vier Minuten, reichen sollte ihm das aber nicht. Sein Solo endete 17 Kilometer vor dem Ziel in der vorletzten Steigung zur Côte de Saint-André (Kat. 3), wo ihn die meisten seiner vormaligen Begleiter überholten, bevor sie fast alle selbst vom Feld gestellt wurden.

Froome attackiert direkt vor dem schwersten Abschnitt
Nur zwei Ausreißer blieben an der Côte de Saint-André übrig, Stephen Cummings (MTN-Qhubeka) überquerte sie als Erster, ein Stück dahinter folgte Gautier. Die Favoriten hielten sich dort noch vornehm zurück, mit Ausnahme von Alejandro Valverde (Movistar), der im Anstieg und in der Abfahrt attackierte, was aber zu nichts führte. Schlussendlich war es die Astana-Mannschaft, die seinen Angriff stoppte. Vincenzo Nibali fügte sich heute in die Helferrolle für Michele Scarponi, der am Schlussanstieg fünf Kilometer vor dem Ziel den finalen Kampf eröffnete. Scarponis Angriff und eine prompte Reaktion des Teams Sky führten dazu, dass Cummings, der seinen Vorsprung zwischenzeitlich auf 1:20 Minute ausgebaut hatte, eingeholt wurde. Wout Poels und Nicolas Roche bereiteten nun die Attacke ihres Kapitäns Froome vor. Diese erfolgte 2500 Meter vor dem Ende, pünktlich zum Beginn des mit 9,6% steilsten Kilometers der Bergankunft. Mithalten konnte Van Garderen nicht, Schadensbegrenzung war nun sein Ziel. Langsam, aber sicher wurde das Loch zwischen ihm und seinem Gegner größer. Am Ende maß es genau 18 Sekunden, das Polster war exakt aufgebraucht. Doch die Zeitgutschriften kamen noch hinzu.

Am Ende zehn Sekunden zwischen Froome und Van Garderen
Seinen vorherigen Rückstand machte Froome auf die Sekunde genau wett, der Zehn-Sekunden-Bonus für seinen zweiten Etappensieg in Folge machte ihn dann zum Gesamtsieger. Van Garderen blieb ohne weitere Gutschrift, was am Ausgang der Dauphiné aber nichts mehr änderte. Direkt hinter Simon Yates (Orica-GreenEdge) und Rui Costa (Lampre-Merida) wurde er Etappenvierter. Ex-Weltmeister Costa konnte in Frankreich nicht so glänzen wie in den letzten drei Jahren in der Schweiz, als er jeweils die Tour de Suisse gewann. Am letzten Tag sprang er mit einer guten Leistung aber noch aufs Podium. Bei einem Rückstand von 1:16 Minute ist er Gesamtdritter hinter Froome und Van Garderen. Der Portugiese schob sich fünf Sekunden vor Beñat Intxausti (Movistar), der einen schlechten Tag und schon vor der Froome-Attacke den Anschluss an die Favoritengruppe verloren hatte. Rang fünf verteidigte Yates, der sich in der Nachwuchswertung von Romain Bardet (AG2R La Mondiale) nicht mehr in Bedrängnis bringen ließ. Die übrigen Trikotgewinner, die vor dieser Etappe schon feststanden, konnten den letzten Tag entspannter hinter sich bringen. Puntkewertungs-Sieger Nacer Bouhanni (Cofidis) machte es sich im Gruppetto gemütlich und auch Bergtrikot-Gewinner Daniel Teklehaimanot (MTN-Qhubeka) finishte in einer Gruppe weit hinter den Besten.

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