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Gedämpfte Freude bei Katusha über Kristoffs knappen Sprintsieg auf der 2. Etappe der Katar-Rundfahrt
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09.02.2016

Gedämpfte Freude bei Katusha über Kristoffs knappen Sprintsieg auf der 2. Etappe der Katar-Rundfahrt

Info: Tour of Qatar 2016 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Doha, 09.02.2016 – Es war eigentlich ein freudiger Tag für das Team Katusha, dem auf der 2. Etappe der Tour of Qatar der erste Saisonsieg gelang. Nachdem man in der ersten Rennhälfte Leader Mark Cavendish bei Seitenwind abgeschüttelt hatte, kam es zwar wieder zu einem Zusammenschluss des Feldes, aber Alexander Kristoff konnte den Träger des Goldenen Trikots schlussendlich in einem engen Sprintduell besiegen und sich in der Gesamtwertung bis auf fünf Sekunden an ihn heranschieben. Getrübt wurde das Erfolgserlebnis durch eine noch vor dem Start ausgesprochene Ankündigung des UCI-Präsidenten Brian Cookson, Katusha habe wegen des Doping-Falls Eduard Vorganov durch die Disziplinarkommission des Weltverbands eine Rennsperre von 15 bis 45 Tagen zu erwarten. – Nachtrag: Am Abend konnte Katusha dann doch aufatmen, die Disziplinarkommission entschied sich klar gegen eine Sperre.

Katusha hängt Cavendish auf der Windkante ab
Die nur 135 Kilometer lange 2. Etappe der Katar-Rundfahrt begann in Katara, einem Ortsteil, der als Kulturzentrum der Stadt Doha gilt, und schien zunächst den Lauf einer ganz normalen Flachetappe zu nehmen. Der belgische Meister Preben Van Hecke (Topsport Vlaanderen-Baloise), der Litauer Gediminas Bagdonas (AG2R La Mondiale) und die beiden Niederländer Lieuwe Westra (Astana) und Brian van Goethem (Roompot-Oranje Peloton) rissen früh aus und kamen bald auf einen Vorsprung von zwei Minuten. Die Strecke führte in nördlicher Richtung bei Gegenwind und vergleichsweise niedrigem Tempo – nur 38 Kilometer in der ersten Rennstunde – aus Doha heraus, machte dann einen kleinen Schwenk nach Westen, bevor man bei Rückenwind südwärts in die katarische Hauptstadt zurückfuhr. Diesen Richtungswechsel – der zwangsläufig neben der Streckenführung auch den Wind betraf – wollte sich das Team Katusha zunutze machen. Alexander Kristoffs Männer sprengten das Peloton in vier Gruppen und sorgten für die plötzliche Einholung der Ausreißer. So konnte Kristoff nach 39 Kilometern den ersten Zwischensprint vor Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) und seinem eigenen Teamkollegen Viacheslav Kuznetsov gewinnen. Während Kristoff nach der Teilung des Feldes neben Kuznetsov auch noch Jacopo Guarnieri und Michael Mørkøv bei sich hatte, war Boasson Hagen alleine in der etwa 20-köpfigen ersten Gruppe.

Abgehängtes Feld holt Spitzengruppe wieder ein
Während an der Spitze des Rennens neben Katusha auch BMC Racing (Greg Van Avermaet, Daniel Oss, Michael Schär) und vor allem die deutsche Mannschaft Bora-Argon 18 (Sam Bennett, Zakkari Dempster, Andreas Schillinger, Rüdiger Selig, Scott Thwaites) stark vertreten waren, hatte Boasson Hagens Teamkollege Mark Cavendish sich auf der Windkante nur in einer zweiten Gruppe eingefunden, deren Rückstand sich in der Folge bereits auf eine Minute zubewegte. Als sich diese Gruppe aber mit dem dahinterliegen Rest des Feldes vereinigte, zu dem unter anderem auch Sacha Modolo (Lampre-Merida) gehörte, konnte der Abstand wieder reduziert und der Schaden letztlich vollends behoben werden. Etwa 60 Kilometer vor dem Etappenende kam es zum Zusammenschluss mit der Spitzengruppe, zu welcher neben Kristoff und Bennett aus der Reihe der besten Sprinter auch Andrea Guardini (Astana) und Andrea Palini (SkyDive Dubai) gehört hatten. Just in dem Moment, als die Spitzengruppe den Kampf aufgegeben hatte und die Beine hochnahm, attackierte Van Hecke zum zweiten Mal an diesem Tag, woraufhin er sich mit Gatis Smukulis (Astana) absetzen konnte. Diese beiden belegten auch die ersten beiden Plätze beim genau an dieser Stelle abgenommenen zweiten Zwischensprint, wo sich Boasson Hagen die letzte Sekunde Gutschrift holte.

Schwerer Massensturz einen Kilometer vor dem Ziel
Mit dem Ausreißerduo Van Hecke/Smukulis beruhigte sich das Renngeschehen im restlichen Etappenverlauf. Während der drei Runden über den 18,5 Kilometer langen Stadtkurs in Doha, auf dem im Oktober die Weltmeisterschaft ausgetragen werden soll, wuchs der Vorsprung der beiden Führenden bis auf eine Minute an. Die hauptsächlich an der Verfolgung beteiligten Mannschaften Katusha und Dimension Data hatte aber keinerlei Schwierigkeiten, die Kontrolle zu bewahren. Schon 20 Kilometer vor dem Ziel wurde Van Hecke eingeholt, nur drei Kilometer später auch Smukulis. Die Sprintankunft gipfelte am Ende einer ewig langen Geraden, auf der starker Gegenwind blies, in einem engen Sprintduell zwischen Cavendish und Kristoff, das der Norweger sehr knapp für sich entscheiden konnte, womit er bis auf fünf Sekunden an den Gesamtführenden heranrückte. Hinter ihnen folgten Roy Jans (Wanty-Groupe Gobert), Van Avermaet, Boasson Hagen, Palini und Modolo – und dann eine große Lücke, verursacht durch einen Massensturz 1000 Meter vor dem Ziel, zu dem es gekommen war, als sich beim Ausweichen vor einem Fahrbahnteiler eine gefährliche Welle durchs rasende Peloton bewegte. Zeitrückstände wurden den Betroffenen selbstverständlich nicht berechnet, einigen Sprintern wie Guardini und Bennett aber eine Chance auf den Sieg oder zumindest eine gute Platzierung genommen.

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Bei der morgigen 3. Etappe handelt es sich um das vor zwei Jahren eingeführte Einzelzeitfahren in Lusail. Mit seinen 11,4 Kilometern wird es auch diesmal wieder große Auswirkungen auf die Gesamtwertung haben.





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