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Team-News: Sky suspendiert Sergio Henao bis zur Klärung von Blutpass-Anomalien
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20.04.2016

Team-News: Sky suspendiert Sergio Henao bis zur Klärung von Blutpass-Anomalien

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Sergio Luis Henao Montoya, der eigentlich heute für Team Sky die Flèche Wallonne hätte bestreiten sollen, wird bis auf Weiteres von allen Rennen freigestellt. Das teilte die britische WorldTour-Mannschaft heute mit. Grund dafür ist, dass die UCI - genauer gesagt die Cycling Anti-Doping Foundation (CADF) - den 28-jährigen Kolumbianer aufgefordert hat, Unregelmäßigkeiten in seinem Blutpass zu erklären. Genauer gesagt geht es um einen Zeitraum zwischen Sommer 2011 und Sommer 2015, zu dem Henao innerhalb von 20 Tagen Stellung muss. Sky wäre zwar nicht verpflichtet, den Betroffenen von Wettkämpfen fernzuhalten, aber die Richtlinien des Teams sehen für solche Fälle eine Suspendierung vor.

2014 war Henao von Sky schon einmal suspendiert und ausgiebig getestet worden, um die Auswirkungen nahezu permanenter Aufenthalte in großer Höhe auf das Blutbild zu studieren. Die Erkenntnisse damals teilt man auch mit der CADF. In der Pressemitteilung von Sky heißt es wörtlich: "Sergio wurde in dieser Woche von der CADF kontaktiert mit der Bitte, mehr Informationen über die Daten in seinem Athletenpass zwischen August 2011 und Juni 2015 bereitzustellen. Diese Daten schließen jene mit ein, welche uns im Jahr 2014 zu weitergehenden Untersuchungen veranlassten. Berücksichtigt man, dass das Team die Aufmerksamkeit der Anti-Doping-Behörden damals erst auf das Thema lenkte, stellt die jetzige Aufforderung gewiss keine Überraschung dar."
Natürlich stellt die Mannschaft sich voll hinter ihren Fahrer und sieht keinen Grund für irgendwelche Verdächtigungen. "Wir unterstützen Sergio weiterhin und vertrauen auf die unabhängigen wissenschaftlichen Untersuchungen, die getätigt wurden. Wir werden Sergio helfen, seine Sache überzeugend darzulegen."

Team Sky-Chef Dave Brailsford wird zitiert mit den Worten: "Die Physiologie von "eingeborenen Höhenbewohnern" ist ein komplexes Gebiet. Die Kenntnisse darüber sind beschränkt und in den letzten Jahren haben wir aktiv versucht, sie mithilfe detaillierter wissenschaftlicher Forschung besser zu verstehen - sowohl in Sergios Interesse wie dem des sauberen Sports weltweit. Wir verstehen, warum das CADF diese Frage aufgeworfen hat, da wir selbst sie aufgeworfen haben."
Der Betroffene selbst zeigte sich recht niedergeschlagen. "Ich bin mehr als enttäuscht. Ich habe unglaublich hart gearbeitet, um nach meiner Knieverletzung letztes Jahr wieder fit zu werden - aber ich weiß, wer ich bin, wie hart ich gearbeitet und welche Opfer ich gebracht habe, um dorthin zu gelangen, wo ich heute bin. Ich bin ruhig und zuversichtlich, dass sich bald alles aufklären wird, sodass ich schnellstmöglich ins Renngeschehen zurückkehren kann."

Auf der Webseite der UCI findet sich nichts zu dem Thema, der Weltverband teilte allerdings auf Anfrage von Cyclingnews mit: "Die UCI und die CADF bestätigen, dass Sergio Henao gebeten wurde, Erklärungen für seine ABP [Athlete Biological Passport]-Werte zu geben. Wie es der ABP-Prozess der WADA vorsieht, werden seine Erklärungen, sobald sie vorliegen, denselben Experten [welche die Ungereimtheiten konstatierten] zur Begutachtung und Einschätzung geschickt. In der Zwischenzeit werden die UCI und die CADF keinen weiteren Kommentar abgegeben."


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