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Critérium du Dauphiné „Boxer“ Bouhanni widmet Dauphiné-Etappensieg dem verstorbenen Muhammad Ali |
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06.06.2016 | ||
„Boxer“ Bouhanni widmet Dauphiné-Etappensieg dem verstorbenen Muhammad AliInfo: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2016Autor: Felix Griep (Werfel) Saint-Vulbas, 06.06.2016 – Mit zwei Etappensiegen und dem Gewinn der Punktewertung war Nacer Bouhanni 2015 der beste Sprinter beim Critérium du Dauphiné. Ein Jahr später hat er auf der 1. Etappe diese Stellung zementieren können, setzte sich im Massensprint souverän gegen die Konkurrenz durch, deren Qualität bei dieser berglastigen Rundfahrt aber wie gewohnt nicht gerade Weltklasse-Niveau aufweist. Hobbyboxer Bouhanni zelebrierte den Sieg mit einigen angedeuteten Boxhieben, erwies so dem drei Tage zuvor verstorbenen Muhammad Ali seine Ehre. Der Franzose zeigte aber auch wieder einmal, dass er mitten im Sprint keineswegs zimperlich ist, als er sich mit Alexander Kristoff um die beste Position stritt. Der Norweger, der als zweiter großer Favorit für die wenigen Dauphiné-Flachetappen galt, kam am Ende über den elften Platz nicht hinaus. Kaum eine Chance auf Ausreißersieg, gar keine aufs Bergtrikot Die Aussichten für Ausreißer auf der 186 Kilometer langen 1. Etappe des Critérium du Dauphiné waren schon recht traurig. Man durfte wohl kaum damit rechnen, dass sich die Sprinter eine von vermutlich nur zwei Sprintchancen der Rundfahrt entgehen lassen, und auch unterwegs war nichts zu holen. Gut, es gab es vier Bergwertungen der 4. Kategorie, doch waren diese jeweils nur ein einzigen Punkt wert, vier Punkte also insgesamt. Allein drei Fahrer hatten beim gestrigen Bergzeitfahr-Prolog, der als eine Bergwertung der 1. Kategorie gewertet worden war, eine höhere Ausbeute erzielt. All das hielt den Belgier Frederik Backaert (Wanty-Groupe Gobert) nicht davon ab, in Cluses direkt nach dem Start zu attackieren. Einzig der Australier Mitchell Docker (Orica-GreenEdge) fuhr ihm nach und schloss nach sechs Kilometern auf, woraufhin das Duo gut fünf Minuten Vorsprung herausholte, ohne dabei den Sprinterteams große Sorgen zu bereiten. Katusha und Cofidis stellten schon frühzeitig Helfer für die Kontrolle und Nachführarbeit ab. Noch drei Minuten betrug der Abstand 52 Kilometer vor dem Ziel an der letzten der vier Bergwertungen, die als einzige von Docker gewonnen wurde. Bouhanni gewinnt seinen vierten WorldTour-Sprint des Jahres Backaert war nicht nur der erste Ausreißer und mit drei gewonnen Bergwertungen der erfolgreichere, was das Prämiensammeln angeht, er wurde auch als Letzter eingeholt. Dies geschah 13 Kilometer vor dem Ziel. Schon zwölf Kilometer zuvor hatte er seinen Mitstreiter Docker abgehängt, der bei der Dauphiné nach fast zweimonatiger Rennpause sein Comeback gibt. Der 29-Jährige war bei Paris-Roubaix gestürzt und mit dem Gesicht voran auf dem Pflaster des Waldes von Arenberg gelandet, wobei er sich einen Wangenknochen und die Nase brach und weitere Verletzung zuzog. „Schaut her, da bin ich wieder“ war heute wohl das Motto seiner Flucht. Im Zielort Saint-Vulbas kam es anschließend zum erwarteten Massensprint, in dem sich wenig überraschend Nacer Bouhanni (Cofidis) durchsetzte, der Jens Debusschere (Lotto Soudal) und Sam Bennett (Bora-Argon 18) auf die Plätze zwei und drei verwies. Dahinter folgten Edvald Boasson Hagen (Dimension Data), Jonas Van Genechten (IAM Cycling) und Moreno Hofland (LottoNL-Jumbo). Es war bereits der achte Saisonsieg für Bouhanni, darunter der vierte in einem WorldTour-Rennen nach dem Etappensieg von Paris-Nizza und den zwei Tageserfolgen bei der Katalonien-Rundfahrt. Kristoff wird von Bouhanni bedrängt und am Ende nur Elfter Weitaus überraschender als der Sieg von Bouhanni, der als Topfavorit gehandelt worden war, kam das Fehlen von Alexander Kristoff (Katusha) in den Top10 der Etappe. Dessen Katusha-Team hatte sich auf dem letzten Kilometer einen heißen Kampf mit Bouhannis Cofidis-Equipe geliefert, als es darum ging, den Zug für den eigenen Sprinter an die Spitze des Pelotons zu bringen. Bouhanni, dem 2016 schon ein Paris-Nizza-Etappensieg aberkannt worden war, versuchte erst, seinen Kontrahenten aus dem Weg zu „köpfen“ und setzte danach auch die Schulter ein, überließ dann aber doch Kristoff den Platz hinter zwei von dessen Teamkollegen und orientierte sich neu. Als 200 Meter vor der Ziellinie Bennett antrat, nutzte Bouhanni dessen Windschatten als Vorbereitung für seinen eigenen Endspurt. Bei Katusha lief am Ende gar nichts mehr nach Plan und Kristoff spielte keine Rolle mehr, wurde lediglich Elfter – er landete einen Platz vor John Degenkolb (Giant-Alpecin), hinter dessen Form noch immer ein Fragezeichen steht. Bouhanni übernimmt nun das Grüne Trikot, das Gelbe ist aber trotz zehnsekündiger Bonifikation außer Reichweite. Alberto Contador (Tinkoff) bleibt natürlich Führender nach einer Etappe, die für die Klassementfahrer keinerlei Schwierigkeiten oder Gefahren bereithielt. -> Zum Resultat Ob auf der morgigen 2. Etappe die Top-Kletterer am Ende ganz vorne landen werden? Es ist ein schon deutlich bergigeres Teilstück mit der Côte de Saint-Georges-en-Couzan (7,5 km à 5,6%) als Hauptschwierigkeit. Diese Bergwertung der 2. Kategorie befindet sich 14 Kilometer vor dem Ziel, wonach ein flacher Abschnitt und ein nicht übermäßig steiler Schlussanstieg (6,8 km à 3,7%) folgen. |
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