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Brändle erster Verfolger von Gilbert nach Windkantenetappe – Kristoff siegt am zweiten der „Drei Tage“
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29.03.2017

Brändle erster Verfolger von Gilbert nach Windkantenetappe – Kristoff siegt am zweiten der „Drei Tage“

Info: Driedaagse De Panne-Koksijde 2017 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Koksijde, 29.03.2017 – Am ersten Tag der Driedaagse De Panne-Koksijde waren es die Hellingen, die das Feld gesprengt hatten. Auf der 2. Etappe übernahm der Wind diese Rolle und brachte Philippe Gilbert dem Gesamtsieg einen weiteren Schritt näher. Statt vier Fahrern mit weniger als einer Minute Rückstand auf den Führenden gibt es jetzt nämlich nur noch einen einzigen. Aber da es sich bei diesem um den nachgewiesenermaßen sehr starken Zeitfahren Matthias Brändle handelt, ist das letzte Wort wohl noch nicht gesprochen. Den Tagessieg im Sprint von 22 Fahrern ging an Alexander Kristoff, der unter anderem die Deutschen Marcel Kittel und Pascal Ackermann hinter sich ließ.


Das Profil der 2. Etappe der Driedaagse

5 Hellingen entscheiden über das Bergtrikot
Immerhin fünf Hellingen gab es auf den 192,9 Kilometer zwischen Zottegem und Koksijde, doch lagen sie auf dieser 2. Etappe der Driedaagse De Panne-Koksijde alle im Bereich zwischen 100 und 80 Kilometer vor dem Ziel. Von Bedeutung waren diese Anstiege daher eigentlich nur für Brice Feillu (Fortuneo-Vital Concept) und Piet Allegaert (Sport Vlaanderen-Baloise): der Franzose verlor nämlich sein Bergtrikot an den Belgier. Allegaert gewann alle fünf Bergpreise und steht mit 25 zu 16 Punkten vor Feillu an der Spitze des Gesamtstandes – und ist uneinholbar, weil es am Schlusstag der Rundfahrt keine weiteren Bergwertungen mehr gibt. Allegaert hatte sich früh mit neun weiteren Fahrern auf die Flucht begeben: Conor Dunne (Aqua Blue Sport), Tony Hurel (Direct Energie) , Evgeny Shalunov (Gazprom-RusVelo), Benjamin Perry (Israel Cycling Academy), Stef Van Zummeren (Vérandas Willems-Crelan), Mark McNally (Wanty-Groupe Gobert) und Bjørn Tore Hoem (Joker-Icopal) sowie Brian Van Goethem (Roompot-Nederlandse Loterij) und Lawrence Naesen (WB Veranclassic-Aqua Protect), denen eine besondere Rolle zukam, weil ihre Teamkollegen Pim Ligthart (Roompot-Nederlandse Loterij) und Alex Kirsch (WB Veranclassic-Aqua Protect) in den Hellingen aus dem Feld heraus attackierten und die Verfolgung der Gruppe aufnahmen.

Trek-Segafredo erzwingt Spaltung des Feldes
Ligthart, der in der Gesamtwertung lediglich 1:11 Minute Rückstand aufwies, und sein Begleiter fanden 65 Kilometer vor dem Ziel Anschluss an die Ausreißergruppe, wo sie mit ihren Teamkollegen sicherlich um den Etappensieg kämpfen wollten. Doch diese Vorhaben ging nicht wie gewollt auf, weil die Strecke jetzt zwar flach, dafür aber äußerst windanfällig war. Schon kurz nachdem die beiden zur Spitze aufgeschlossen hatten, unternahm Trek-Segafredo einen ersten Versuch, das Feld mit einer Tempoverschärfung zu zerreißen, der allerdings noch völlig fehlschlug. Wenig später, 49 Kilometer vor dem Etappenende, passierte es dann aber doch: Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin) legte gemeinsam mit der Trek-Segafredo-Mannschaft eine aggressive Fahrweise an den Tag, wodurch das Peloton in eine Vielzahl kleiner Gruppen zerbröselte. Daraufhin dauerte es auch nicht mehr lange, bis die erste der vielen Staffeln die Ausreißer einholte. “Bergkönig” Allegaert, Dunne, McNally, Hoem und dem Roompot-Duo Ligthart/Van Goethem gelang es trotzdem, sich in der vordersten Gruppe zu behaupten, welche bald einen Vorsprung von einer halben Minute auf die erste Verfolgergruppe besaß. Ganz vorne zählte man 22 Fahrer – aber lediglich zwei aus den Top5 der Gesamtwertung!

Durbridge, Consonni und De Buyst abgehängt
Philippe Gilbert und sein Team Quick-Step Floors hatten sich von der Windkante nicht überraschen lassen; neben dem Gesamtführenden waren auch dessen Teamkollegen Ariel Maximiliano Richeze, Fabio Sabatini und Marcel Kittel vorne. Der Gesamtvierte Matthias Brändle, dessen Trek-Segafredo-Mannschaft maßgeblich bei der Herbeiführung der Rennsituation mitgewirkt hatte, wurde durch Edward Theuns und Boy Van Poppel begleitet. Gemeinsam gelang es ihnen, die Zweit-, Dritt- und Fünftplatzierten der Gesamtwertung abzuhängen: Luke Durbridge (Orica-Scott), Simone Consonni (UAE Team Emirates) und Jasper De Buyst (Lotto Soudal). Durbridge, der überhaupt nur noch drei Teamkollegen im Rennen hatte – Orica-Scott war nur mit sechs statt acht Fahrern zu den Driedaagse angetreten, Christopher Juul-Jensen war bereits gestern ausgeschieden und Jens Keukeleire startete heute wegen einer Achillessehnenentzündung nicht mehr –, war in dieser Phase komplett auf sich allein gestellt und chancenlos gegen die hervorragende funktionierende Spitzengruppe um Gilbert und Brändle. Bei der ersten Zielpassage 23 Kilometer vor Schluss lagen die Verfolger um Durbridge 45 Sekunden zurück, eine erste 11,5-Kilometer-Runde später dann schon 1:45 Minute. Im Ziel belief sich der Verlust des Australiers letztlich gar auf 2:39 Minuten.

Brändles Angriff im Finale von Gilbert gekontert
Gilbert hatte somit nur noch einen einzigen Gegner, der weniger als eine Minute Gesamtrückstand zu ihm aufwies. Durch Siege an Zwischensprints bei den beiden Zieldurchfahrten, konnte er die Differenz zu Brändle, der jeweils Dritter wurde, von 46 auf 50 Sekunden ausbauen. Brändle versuchte, mit einem Angriff zwei Kilometer vor Schluss seine Situation noch zu verbessern, aber Gilbert reagierte sofort und souverän. Ein durch diese Attacke entstandenes Trio um Brändle, Gilbert und Ligthart, der plötzlich doch wieder vom Etappensieg träumte, wurde an der Flamme Rouge vom Rest der Gruppe wieder eingeholt, so dass es zu einer Sprintentscheidung kam. Diese Gelegenheit ließ Kristoff sich nicht entgehen und feierte nach drei Erfolgen 2015 sowie je einem 2012, 2013 und 2016 seinen insgesamt bereits siebten Etappensieg bei den Driedaagse. Theuns und Kittel mussten sich als Zweiter und Dritter nur knapp geschlagen geben, Pascal Ackermann (Bora-Hansgrohe) folgte direkt hinter seinem Landsmann als zweitbester Deutscher auf Platz vier. Kristoff, der neu die Punktewertung anführt, ist mit 1:07 Minute Rückstand nun Gesamtdritter. Nur 4 bis 15 Sekunden hinter ihm lauern aber Theuns, Ligthart, Sylvain Chavanel (Direct Energie), Maxime Vantomme (WB Veranclassic-Aqua Protect), Pierre-Luc Périchon (Fortuneo-Vital Concept) und Van Poppel auf ihre Podiumschance.

-> Zum Resultat

Der letzte Tag der „Drei Tage von De Panne“ besteht wie gewohnt aus einer flachen Etappe 3a, die für gewöhnlich im Massensprint entschieden wird, und dem 14,2 Kilometer langen Einzelzeitfahren auf Etappe 3b, das über den Gesamtsieg entscheiden wird.







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