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Sieg von Marcznyski, erfolgreicher Angriff von Contador und Stürze von Froome auf Etappe 12 der Vuelta
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31.08.2017

Sieg von Marcznyski, erfolgreicher Angriff von Contador und Stürze von Froome auf Etappe 12 der Vuelta

Info: VUELTA A ESPAÑA 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Antequera, 31.08.2017 – Die Donnerstage sind bei der 72. Vuelta a España die Tages des Tomasz Marczynski! Genau eine Woche nach seinem Etappensieg in Sagunt war der Pole auf der 12. Etappe erneut als Ausreißer erfolgreich. Nach einem Angriff in einem Anstieg gut zwanzig Kilometer vor dem Ziel kam er diesmal sogar alleine im Ziel an. An jenem Anstieg attackierte auch Alberto Contador, der der Hauptgruppe mit fast(!) allen Favoriten 22 Sekunden abnehmen konnte. Noch einmal 20 Sekunden mehr nahm der Spanier dem Gesamtführenden Chris Froome ab, der nach zwei Stürzen in der finalen Abfahrt mit diesem Ergebnis letztlich noch durchaus zufrieden sein konnte.


Das Profil der 12. Vuelta-Etappe

Fluchtgruppe mit einem Etappensieger und drei Etappenzweiten
Nach einem nassen, kühlen Tag mit der Bergankunft auf dem Calar Alto herrschten zur 12. Etappe der Spanien-Rundfahrt wieder sommerliche Temperaturen von teils mehr als 30 Grad. Wie gewohnt dauerte es lange – diesmal fast 50 Kilometer – bis sich eine Gruppe aus dem Feld absetzen konnte. Unter den insgesamt 14 Ausreißern befanden sich nicht gerade wenige „Wiederholungstäter“: Während Tomasz Marczynski (Lotto Soudal) schon einen Etappensieg im Gepäck hatte, hatte es für José Joaquin Rojas (Movistar), Jan Polanc (UAE Team Emirates) und Pawel Poljanski (Bora-Hansgrohe) bisher maximal zu zweiten Plätzen gereicht; für den Letztgenannten sogar zweimal. Neben Poljanskis Teamkollegen Andreas Schillinger befanden sich in der Gruppe noch der zweimalige Massensprint-Vierte Edward Theuns (Trek-Segafredo), Julien Duval (AG2R La Mondiale), Brendan Canty (Cannondale Drapac), Michael Mørkøv (Katusha Alpecin), Stef Clement (LottoNL-Jumbo), Anthony Perez (Cofidis), David Arroyo (Caja Rural-Seguros RGA), Peter Koning (Aqua Blue Sport) und der bei der diesjährigen Vuelta-Ausgabe zuvor noch unauffällige Bergtrikot-Gewinner der letzten beiden Jahre, Omar Fraile (Dimension Data). Da sie in der Gesamtwertung allesamt keine nennenswerte Rolle mehr spielten, ließ das Peloton sie weit davonziehen.

Marczynski fährt am zweiten Anstieg eine Minute Vorsprung raus
Kurz nach Halbzeit der 160,1 Kilometer langen Etappe gingen die Ausreißer mit sieben Minuten Vorsprung den Anstieg zum Puerto del León (17,4 km à 4,9%, max. 10,5%) an und holten bis zur Bergwertung der 1. Kategorie nochmal eine Minute mehr heraus. In der Abfahrt gab es ein vorübergehendes Solo von Mørkøv, doch 25 Kilometer vor dem Ziel kamen alle 14 wieder gemeinsam an den Fuß des Puerto del Torcal (7,6 km à 7,0%). Fast umgehend zerfiel die Gruppe in diesem Anstieg der 2. Kategorie und schon 22 Kilometer vor dem Etappenende hatte sich Marczynski von allen anderen abgesetzt. Bis zur Bergwertung hatte der 33-jährige Pole dann quasi schon für die Vorentscheidung gesorgt, denn er hatte eine Minute auf seine ersten fünf Verfolger herausgeholt, wovon er 52 Sekunden bis ins Ziel verteidigte. Damit holte Marczynski – nach Matteo Trentin (Quick-Step Floors) – als bislang erst zweiter Fahrer einen zweiten Sieg bei dieser Vuelta a España. Der zweiten Platz ging diesmal an Fraile, der im Sprint der Verfolger Rojas, Poljanski und Clement hinter sich ließ. Canty, der an der letzten Bergwertung ebenfalls zu dieser Gruppe gehört hatte, kam nach einem Sturz in der Abfahrt als Sechster mit 1:42 Minute Rückstand an.


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Froome leistet sich nach einem Defekt auch noch einen Sturz
Froome leistet sich gleich zwei Stürze kurz hintereinander
Dass diese 12. Etappe für die Gesamtklassementsfahrer doch kein „Ruhetag“ wurde, hatten sie Alberto Contador (Trek-Segafredo) zu verdanken. Am Puerto del Torcal hielt der Neunte der Gesamtwertung nicht lange still und attackierte. In Nicolas Roche (BMC Racing), der bei der Bergankunft am Vortag von Rang neun auf elf zurückgefallen war, fand Contador einen Gleichgesinnten – aber keinen ebenbürtigen Mitstreiter; der Ire fiel schon nach kurzer Zeit wieder zurück. Contador konnte dagegen zwischenzeitlich eine halbe Minute gegenüber der Hauptgruppe um Chris Froome (Sky) herausfahren, in der zwei Teamkollegen des Vuelta-Leaders den Abstand bis zur Bergwertung aber wieder auf 15 Sekunden halbierten. Dafür bekam Contador nun Hilfe durch Theuns, der auf seinen Kapitän gewartet hatte, um diesen in der Abfahrt zu unterstützen. In dieser Abfahrt entwickelte sich aber schnell eine noch größere Dramatik, als Froome stürzte, daraufhin wegen eines Defekts anhalten musste und zu allem Überfluss nach dem Radwechsel gleich in der nächsten Kurve noch ein weiteres Mal stürzte. Seine verbliebenen Helfer Mikel Nieve und Wout Poels warteten auf den Mann in Rot, der sich durch diese Vorfälle plötzlich eine gute halbe Minute hinter all seinen wichtigsten Konkurrenten um den Gesamtsieg befand.

Noch genau eine Minute trennt Contador vom Podium
Bis zur Dreitausend-Meter-Marke konnte Theuns seinen Teamkollegen unterstützen, dann musste Contador seine Flucht alleine beenden. 7:25 Minuten nach Marczynski kam er als 13. Fahrer ins Ziel. 22 Sekunden später folgten 17 Fahrer, darunter alle restlichen Vertreter der Top10 der Gesamtwertung – mit Ausnahme von Froome, der nicht wieder ganz herangekommen war und noch einmal 20 Sekunden mehr Rückstand kassierte. So hatte der Leader zwar eine unglückliche Figur abgegeben, den Schaden aber doch in hinnehmbaren Grenzen halten können. Statt 1:19 Minute liegt er jetzt 59 Sekunden vor dem Gesamtzweiten Vincenzo Nibali (Bahrain Merida). Contador liegt zwar nach wie vor auf dem neunten Platz, verkürzte aber seinen Rückstand gegenüber Froome um insgesamt 42 Sekunden auf 3:13 Minuten; genau eine Minute trennt ihn jetzt noch vom Drittplatzierten Esteban Chaves (Orica-Scott). In der Punktewertung liegen die Ausreißer-Spezialisten Poljanski, Rojas und Marczynski nun auf den Positionen drei, vier und fünf, zudem hat Rojas Rang zwei in der Bergwertung übernommen. An die jeweiligen Führenden Trentin und Davide Villella (Cannondale Drapac) reichen sie aber noch lange nicht heran.

-> Zum Resultat

Die morgige 13. Etappe ist die einzige in der zweiten Vuelta-Woche, auf der ein Massensprint möglich ist. Das Team Quick-Step Floors um Matteo Trentin scheint sich dafür gezielt geschont zu haben und schickte heute nicht wie sonst üblich Fahrer mit in die Ausreißergruppe.

Video von Marczsnykis Zielankunft



Video von Froomes Defekt und Sturz






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