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Ulissi stiehlt Van Avermaet und Sagan beim GP de Montréal die Show
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11.09.2017

Ulissi stiehlt Van Avermaet und Sagan beim GP de Montréal die Show

Info: GRAND PRIX CYCLISTE DE MONTRÉAL 2017 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Montréal, 10.09.2017 – Dritter war Diego Ulissi ein Jahr zuvor beim Grand Prix Cycliste de Montréal geworden – hinter Greg Van Avermaet und Peter Sagan, gegen die er im Sprint mutmaßlich wohl wieder den Kürzeren gezogen hätte. Doch im diesmal besonders spannenden und oft unkontrollierbaren zweiten der kanadischen WorldTour-Rennen konnte der Italiener den beiden Topfavoriten gemeinsam mit fünf anderen Angreifern entkommen, die er wiederum auf der ansteigenden Zielgeraden locker in die Tasche steckte. Jesús Herrada und Tom-Jelte Slagter stiegen mit Ulissi auf das Podium, während Van Avermaet und Sagan nur die Plätze sieben und neun erreichten.


Das Profil des Grand Prix Cycliste de Montréal

Viel Unruhe hinter einem kanadischen Ausreißer-Pärchen
Zwei Kanadier wollten beim 8. Grand Prix Cycliste de Montréal unbedingt auf sich aufmerksam machen und gingen gleich nach dem Start in die Offensive. So kam es, dass der für die Nationalmannschaft gestartete amtierende Landesmeister Matteo Dal-Cin (Rally Cycling) und der frühere zweimalige U23-Landesmeister Benjamin Perry (Israel Cycling Academy) zur ersten Ausreißergruppe des Tages wurden. Ihre Flucht dauerte allerdings bei Weitem nicht so lange an wie jene vom Grand Prix Cycliste de Québec zwei Tage zuvor. Schon am Ende der zehnten von 17 Runden auf dem 12,1 Kilometer langen Stadtkurs wurde das Duo eingeholt. Nach den ersten beiden Runden hatten sie mehr als fünf Minuten Vorsprung aufgewiesen, doch im Feld kam sehr früh Unruhe auf, weil es mehrfach Versuche gab, eine zweite Fluchtgruppe entstehen zu lassen. In der vierten Runde teilte Orica-Scott dann sogar das Feld und der abgehängte Peter Sagan und sein Bora-Hansgrohe-Team mussten eine Runde lang hart arbeiten, um es wieder zum Zusammenschluss kommen zu lassen. Sagan wiederum attackierte selbst einmal auf der achten Runde gemeinsam mit einem Teamkollegen in einer Abfahrt, um die Konkurrenz etwas zu kitzeln.

Sunweb holt die erste größere Fluchtgruppe schnell zurück
In Runde zwölf bei noch weit über 60 zu fahrenden Kilometern, setzte sich Ian Boswell (Sky) aus dem Peloton ab, der bis zur nächsten Zielpassage, wo ihn Verfolger Natnael Berhane (Dimension Data) einholte, beinahe eine Minute auf das Feld herausgefahren hatte. Durch neue Angriffe am knapp zwei Kilometer langen Anstieg zur Côte Camillien-Houde, mit dem der Rundkurs begann, halbierte sich der Abstand aber schon wieder. Daraufhin attackierte Edward Ravasi (UAE Team Emirates), dem sich Michael Albasini (Orica-Scott) anschloss, die kurz nach der nächsten Zielpassage zu den beiden Führenden aufschlossen. Doch wenig später, 41 Kilometer vor Rennende, sammelte das Feld dieses Quartett wieder ein. Unweit des Ziels zog der Kanadier Guillaume Boivin (Israel Cycling Academy) davon, wurde aber bereits im Anstieg zu Beginn der drittletzten Runde von Alberto Bettiol (Cannondale Drapac) überholt, um den herum sich bald eine stark besetzte Spitzengruppe bildete, zu der noch Dylan Teuns und Danilo Wyss (beide BMC Racing), Gianluca Brambilla und Dries Devenyns (beide Quick-Step Floors), Lukas Pöstlberger (Bora-Hansgrohe), Roman Kreuziger (Orica-Scott), Mathias Frank (AG2R La Mondiale), Valerio Conti (UAE Team Emirates) sowie Enrico Gasparotto (Bahrain Merida) gehörten. Doch das Team Sunweb hielt im Feld dagegen und holte den Rückstand von zwischenzeitlich 30 Sekunden bis zur Ziellinie wieder auf.

Auf der vorletzten Runde entsteht eine 16-köpfige Gruppe
Bettiol, dessen Mannschaft Cannondale Drapac den ganzen Tag über viel Führungsarbeit leistete, zog das Feld zum vorletzten Mal die Côte Camillien-Houde hinauf. Erst nach der Steigung konnte sich mit Jan Bakelants (AG2R La Mondiale) wieder ein Fahrer absetzen. An der Côte de la Polytechnique (780 m à 6%), der zweiten markanten Steigung der Strecke durch Montréal, die sich 5,6 Kilometer vor dem Ziel befand, löste dann ein Angriff von Peter Kennaugh (Sky) die Vorentscheidung des Rennens aus. Zuerst holte er daraufhin mit fünf weiteren Fahrern Bakelants ein, dann kamen noch mehr hinzu, bis eine Spitzengruppe mit 16 Fahrern entstanden war: Neben Kennaugh sowie Bakelants und dessen Teamkollegen Frank hatten es noch Brambilla und Jack Bauer (beide Quick-Step Floors), Diego Ulissi und Marco Marcato (beide UAE Team Emirates), die zuvor schon mal an der Spitze gewesenen Albasini und Teuns sowie Lukas Pöstlberger (Bora-Hansgrohe), Simon Geschke (Sunweb), Jesús Herrada (Movistar), Bauke Mollema (Trek-Segafredo), Tom-Jelte Slagter (Cannondale Drapac), Tony Gallopin (Lotto Soudal) und Janez Brajkovic (Bahrain Merida) nach vorne geschafft. Im Feld fand sich kein Team, dass eine gezielte Verfolgung organisierte, so dass die 16 Mann mit vielversprechenden 40 Sekunden Vorsprung in die letzte Runde gingen.

Ulissi holte den wichtigsten Eintagesrennen-Sieg seiner Karriere
An der Côte Camillien-Houde setzte Mollema seine Mitausreißer unter Druck, während im Feld Sergio Henao (Sky) und Tim Wellens (Lotto Soudal) attackierten. Die Spitzengruppe schmolz schließlich auf ein Sextett zusammen – Herrada, Mollema, Bakelants, Slagter, Ulissi, Gallopin – bevor es in die Côte de la Polytechnique ging, wo Tom Dumoulin (Sunweb) auftrumpfte, der kurz danach auch einen Angriff von Sagan, Wellens und Greg Van Avermaet (BMC Racing) vereitelte. Der Abstand zwischen den Führenden und ihren rund zwanzig Verfolgern sank wieder bis auf zehn Sekunden – eingeholt wurden die Sechs aber nicht mehr. Gallopin attackierte eineinhalb Kilometer vor dem Ziel und kam mit einem minimalen Vorsprung auf die ansteigende Zielgerade, wo Bakelants den Rest der Gruppe 300 Meter vor der Ziellinie wieder an ihm vorbeiführte. Der Antritt des Belgiers kam aber ebenfalls zu früh und am Ende konnte der Vorjahresdritte Ulissi das Rennen im Sprint der Ausreißer überlegen für sich entscheiden. Der erste Erfolg des sechsfachen Giro d’Italia-Etappensiegers bei einem WorldTour-Eintagesrennen! Herrada, Slagter und Bakelants belegten die Plätze zwei bis vier; Mollema und Gallopin folgten erst mit 6 bzw. 11 Sekunden Rückstand. 16 Sekunden nach dem Sieger kam die Gruppe mit den Topfavoriten ins Ziel: den Sprint der Geschlagenen um Platz sieben gewann Van Avermaet vor Michael Matthews (Sunweb) und Sagan.

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Video der Zielankunft





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