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Peter Sagan feiert in Québec den 100. Sieg seiner Profi-Laufbahn
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08.09.2017

Peter Sagan feiert in Québec den 100. Sieg seiner Profi-Laufbahn

Info: GRAND PRIX CYCLISTE DE QUÉBEC 2017 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Québec, 08.09.2016 – Nach einem erfolglosen Angriff von Rigoberto Uran auf dem ansteigenden Schlusskilometer gewinnt Peter Sagan im Sprint vor Greg Van Avermaet. Das Finale des Grand Prix Cycliste de Québec 2017 war eine Kopie des vorigen Jahres – und für den Gewinner dennoch etwas ganz Spezielles. Es war in der achten Profi-Saison der 100. Sieg des mittlerweile 27 Jahre alten Sagan, der neben zwei Erfolgen in Québec unter anderem auch zwei WM-Titel, acht Tour de France-Etappen und Siege bei Klassikern wie E3 Harelbeke, Gent-Wevelgem und der Flandern-Rundfahrt in seinem Palmarès stehen hat.


Das Profil des Grand Prix Cycliste de Québec

Eine lange Flucht mit Planckaert und Van der Sande
2010 war nicht nur das Jahr, in dem die Profi-Karriere des Peter Sagan begonnen hatte, damals fand auch die Premiere zweier Rennen in Kanada statt, die heute bei ihrer achten Austragung immer noch zur UCI WorldTour gehören. Den Auftakt machte wie gehabt der Prix Cycliste de Québec auf einem unveränderten 12,6 Kilometer langen Stadtkurs, der sich durch mehrere Steigungen im letzten Streckendrittel auszeichnet. 16 Runden und somit insgesamt 201,6 Kilometer waren zu fahren, wobei im Peloton erst zum Ende der 14. Runde erste Unruhe aufkam und bis dahin Ausreißer ungestört ihre Zeit im Rampenlicht genießen durften. Die beiden belgischen WorldTour-Profis Baptiste Planckaert (Katusha Alpecin) und Tosh Van der Sande (Lotto Soudal) waren gemeinsam mit dem US-Amerikaner Tyler Williams (Israel Cycling Academy) und dem für die kanadische Nationalmannschaft angetretenen Pier-André Côté (Silber Pro Cycling) ausgerissen und hatten einen Maximalvorsprung von fast zehn Minuten verzeichnet. Die mit solche harten Rennen weitaus weniger erfahrenen Côté und Williams fielen in der sechst- bzw. der drittletzten Runde zurück, nachdem sie bis dahin an den Bergpreisen ein paar Prämien gesammelt hatten.

Sehr wenige Angriffe vor dem unmittelbaren Finale
Zwei Runden vor Schluss waren also nur noch Planckaert und Van der Sande an der Spitze, deren Vorsprung zum Hauptfeld unter eine Minute gefallen war. Im Zuge einer Attacke von Ian Boswell (Sky) im schwierigen Finale der Strecke hatte sich gerade eine 15-köpfige Gruppe leicht vom Hauptfeld abgesetzt, das die Angreifer danach aber rasch wieder einholte. Selbiges Schicksal ereilte bald darauf auch die beiden letzten Ausreißer: Van der Sande musste 22 Kilometer vor Rennende seinen krampfenden Beine hochnehmen und sechs Kilometer später war auch Planckaerts Flucht beendet. Bora-Hansgrohe, die Mannschaft des Vorjahressiegers Peter Sagan, bemühte sich zum Ende dieser vorletzten Runde darum, die Kontrolle über das Feld zu behalten, was ihr auch gut gelang. Ein Angriff von Sean De Bie (Lotto Soudal) wurde zugelassen, woraufhin der Belgier mit zehn Sekunden Vorsprung auf die letzte Runde ging, wo er nach nicht einmal einem Kilometer wieder inmitten des Pelotons verschwand. Kenny Elissonde (Sky) eröffnete daraufhin eine Reihe von Attacken, die aber weder eine Gruppe vom Feld abspalten, noch dessen Umfang merklich verringern konnten. Nach kurzer Zeit wichen die Tempoverschärfungen einzelner Fahrer dann den Positionskämpfen für die letzten Steigungen des Rennens.

Uran versucht es mal wieder auf dem letzten Kilometer
Der deutsche Meister Marcus Burghardt (Bora-Hansgrohe) führte das Feld knappe vier Kilometer vor dem Ziel in die Côte de la Montagne (375 m à 10%), wo die Favoriten vom Schlage eines Sagan schon Präsenz in den vordersten Positionen zeigten, aber nur Roman Kreuziger (Orica-Scott) eine Attacke wagte. Weit weg ließ Bora-Hansgrohe den Tschechen nicht, sein Auftritt fand 2100 Meter vor Schluss in der Côte de la Potasse (420 m à 9%) ein Ende. Jede Chance auf neue Angriffe vereitelte in der Folge Lukas Pöstlberger (Bora-Hansgrohe), der bis zur Tausend-Meter-Marke ein enorm hohes Tempo anschlug. Den obligatorischen Angriff nach der Flamme Rouge von Rigoberto Uran (Cannondale Drapac), der dem Kolumbianer im Jahr 2015 den Sieg eingebracht hatte, konnte der Österreicher aber nicht mehr verhindern. Doch wie im vorigen Jahr hielt Uran nicht bis ins Ziel durch. Es war der Australier Mitchell Docker (Orica-Scott), der auf dem ansteigenden letzten Kilometer an der Spitze des langgezogenen Feldes fuhr und dafür sorgte, dass der Angreifer kein großes Loch aufreißen konnte. 300 Meter vor der Ziellinie wurde Uran von der Meute verschluckt und, entkräftet und demoralisiert, noch bis auf Platz 47 durchgereicht.

Sagans gewaltigen Antritt kann Van Avermaet nicht kontern
In dem Moment, als Urans Angriff zu Ende gegangen war, trat Petr Vakoc (Quick-Step Floors) an, hinter dem sich das Feld zum Ende der Zielgeraden plötzlich über die gesamte Straßenbreite auffächerte. Am cleversten waren aber diejenigen, die sich auf den Tschechen konzentrieren – so wie Alexis Vuillermoz (AG2R La Mondiale), der sich an Vakocs Hinterrad festbiss, und Sagan, der den Windschatten des Franzosen nutzte, bis er 150 Meter vor der Ziellinie selbst antrat. Als der Weltmeister seinen Endspurt lancierte und dabei quer über die (leere) Fahrbahn zog, setzte er sich sofort ein paar Meter von Greg Van Avermaet (BMC Racing) ab, der diese Lücke zwar am Ende noch einmal verkleinern konnte, aber nicht den Hauch einer Chance hatte, Sagan noch gefährlich zu werden. So blieb dem Olympiasieger wie vor einem Jahr in Québec nur der zweite Platz. Auch 2012 und 2013 hatte er hier schon auf dem Podium gestanden, auf einen Sieg muss er aber weiter warten. Dritter wurde diesmal der Zweite von vor zwei Jahren, der diesjährige Gewinner des Grünen Trikots der Tour de France Michael Matthews (Sunweb). Hinter Vuillermoz, der Vierter wurde, komplettierten Tim Wellens (Lotto Soudal), Tom-Jelte Slagter (Cannondale Drapac), Vakoc, Sep Vanmarcke (Cannondale Drapac), Tony Gallopin (Lotto Soudal) und Sonny Colbrelli (Bahrain Merida) die Top10.

-> Zum Resultat

Die Gelegenheit zur Revanche bietet sich dem in Québec geschlagenen Van Avermaet bereits am Sonntag beim Grand Prix Cycliste de Montréal – 2016 hatte er diese Chance wahrgenommen und dort Sagan auf Platz zwei verwiesen.

Video der Zielankunft






Peter Sagan feiert in Québec den 100. Sieg seiner Profi-Laufbahn
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