Cofis Cycling Cosmos – Tour Spezial – Ausreißer

Info: TOUR DE FRANCE 2018 (2.UWT)
Autor: Christine Kroth (Cofitine)

27.07.18

Heute wollen wir mal eine Lanze brechen für die unermüdlichen im Peloton. Die die Gunst der Stunde nutzen, auch wenn es noch so unwahrscheinlich ist dass ihr Unterfangen zum Erfolg führt – die Ausreißer!

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Es gibt für sie eine eigene Wertung – die des kämpferischsten Fahrers. Jeden Tag kürt eine sechsköpfige Jury einen Fahrer für seinen Kampfgeist. Ein Auftritt bei der Siegerehrung, ein Preis und eine Prämie sind garantiert. Aber nicht nur deshalb ist diese Wertung für die Fahrer so attraktiv.
Am nächsten Tag fährt dieser Fahrer zudem mit der roten Rückennummer. Auch das sorgt für Aufmerksamkeit.
Diese Wertung ist inzwischen nicht nur bei der Tour Gang und Gäbe. Bei zahlreichen anderen Etappenrennen gibt es eine Wertung für den Kampfgeist und am Ende auch einen Fahrer, der als kämpferischster Fahrer des gesamten Rennens ausgezeichnet wird.

Die Wertung „Prix de la combativité“ gibt es bei der Tour de France seit 1959. Der erste Sieger war der Franzose Gerard Saint. In den drei Jahren darauf gab es diese Wertung dann erstmal nicht mehr. Erst 1963 wurde dieser Preis wieder vergeben. Immer wieder gab es Jahre, in denen kein Kämpferischster Fahrer bei der Tour geehrt wurde. Das war aber zuletzt 1979 der Fall. Seither gibt es diese Wertung jedes Jahr.
1966 gewann ein Deutscher diese Wertung, Rudi Altig wurde damals als Kämpferischster Fahrer ausgezeichnet. Und auch ein Schweizer hat diese Wertung schon gewonnen, 1983 Serge Demierre.
Inzwischen werden auch die Fans und Zuschauer mit einbezogen. Via Twitter können sie abstimmen und für ihren Favoriten voten. Dies geschieht per Retweet. Am Morgen der letzten Etappe werden auf Twitter alle Kandidaten auf die Wertung des kämpferischsten Fahrers vorgestellt. Per Retweet hat jeder die Möglichkeit, für seinen Favoriten abzustimmen. Dieses Voting geht als eine Stimme in die Wertung ein.
Im letzten Jahr ging die Wertung des Kämpferischsten Fahrers an Warren Barguil. Die Zuschauer hatten mehrheitlich für Thomas De Gendt gestimmt, da dies nur als eine Stimme zählt und die anderen Jurymitglieder mehrheitlich für Barguil gevotet hatten, wurde er in Paris ausgezeichnet.

Inzwischen gibt es auch eine wöchentliche Wertung. Ebenfalls via Twitter können die Fans per Retweet den Kämpferischsten Fahrer der Woche wählen.
In der ersten Woche war Lawson Craddock (EF Education First-Drapac) der Sieger dieser Wertung, in der zweiten Woche wählten die User Julian Alaphillipe (Quick-Step - Floors) zum Kämpferischsten Fahrer der Woche.

In diesem Jahr wurden sieben Franzosen als Kämpferischster Fahrer des Tages ausgezeichnet, drei Belgier und je ein Spanier, ein Pole, ein Lette, ein Este und ein Australier. Und auch ein Schweizer durfte sich schon als Kämpferischster Fahrer in diesem Jahr feiern lassen. Michael Schär (BMC-Racing) wurde auf der 13. Etappe mit diesem Preis ausgezeichnet.

Zum Schluss wollen wir noch drei besondere Fakten bezüglich dieser Austragung erwähnen.
Damien Gaudin (Direct Energie) ist bislang bei dieser Austragung der einzige Fahrer der zweimal als Kämpferischster Fahrer ausgezeichnet wurde (auf den Etappen 6 und 9).
Greg Van Avermaet (BMC Racing) wurde auf der 10. Etappe ausgezeichnet. Hier trat der seltene Fall ein dass ein Träger des Maillot Jaune als Kämpferischster Fahrer geehrt wurde. Das gab es zuletzt 1996, wie bereits im Tour-Blog-Quiz zu erfahren war.
Auf der 16. Etappe erhielt Philippe Gilbert (Quick-Step – Floors) diese Auszeichnung. Er war 59 km vor dem Ziel auf der Abfahrt vom Col de Porte-d'Aspet spektakulär gestürzt. Zwar konnte er die Etappe noch zu Ende fahren, doch an der roten Rückennummer hatte er am nächsten Tag keine Freude mehr, zu 17. Etappe konnte er dann nicht mehr antreten.

Mal schauen, wer in diesem Jahr zum Kämpferischsten Fahrer der Tour gewählt wird. Wer mitvoten will – am Sonntag ist das Voting auf Twitter über den Account des Sponsors dieser Wertung, Prix Antargaz, freigeschaltet.

A bientôt