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Deutschland-Tour Deutschland Tour mit Happy End für Politt, aber nicht für Schachmann |
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26.08.2018 | ||
Deutschland Tour mit Happy End für Politt, aber nicht für SchachmannInfo: Deutschland Tour 2018 (2.1)Autor: Felix Griep (Werfel) Stuttgart, 26.08.2018 – Am Ende thront in der Gesamtwertung zwar der Slowene Matej Mohoric über ihnen, doch die beiden Deutschen Nils Politt und Maximilian Schachmann prägten die Neuauflage der Deutschland Tour mit ihrer erfrischend offensiven Fahrweise sowie jeweils einem Podiumsplatz und Etappensieg. Auf der Schlussetappe scheiterte Schachmanns Angriff auf das Rote Trikot daran, dass er keine Verbündeten im Kampf gegen Mohoric fand, was wiederum aber Politt in die Karten spielte, der im Sprint der Favoritengruppe seinen ersten Profi-Sieg überhaupt erringen konnte. Das Profil der 4. Etappe der Deutschland Tour Finale in zweimaliger WM-Stadt Stuttgart, das 1991 und 2007 die Straßen-Weltmeisterschaften ausgetragen hatte, war das Ziel der letzten Etappe der Deutschland Tour 2018, die mit 207,5 Kilometern das längste der vier Teilstücke war, wobei sich die Schwierigkeiten auf einen zweimal zu fahrenden Rundkurs in der baden-württembergischen Landeshauptstadt beschränkten. Kurz nach dem Start in Lorsch gab es zwar schon einmal zwei Bergwertungen, doch diese änderten nichts mehr daran, dass Robin Carpenter (Rally Cycling) das Bergtrikot mit nach Hause nahm. Die Ausreißergruppe des Tages bestand anfangs aus drei, nachdem sich Niccolò Bonifazio (Bahrain Merida) frühzeitig zurückfallen ließ aber nur noch aus zwei Fahrern. Bis zu sechseinhalb Minuten Vorsprung fuhren Rémi Cavagna (Quick-Step Floors) und Vasil Kiryienka (Sky) heraus, was Erstgenannten zum virtuellen Leader machte. 21 Kilometer vor Rennende, als zum ersten Mal das Ziel passiert wurde, lag Cavagna bereits nur noch eine halbe Minute vor dem Feld, während der kurz zuvor zurückgefallene Kiryienka längst eingeholt war. Cavagna erwischte es kurz darauf im Anstieg zum Herdweg ebenfalls. Sunwebs Kämna diktiert das Tempo Der Herdweg war schon vor elf Jahren, als Paolo Bettini dem WM-Titel geholt hatte, Scharfrichter in Stuttgart und sollte mit seinen 1500 Metern à 7,3% auch diese Etappe prägen. Cavagna konnte dort auch nicht mehr dagegenhalten und wurde 500 Meter vor dem erstmaligen Erreichen der Bergwertung vom durch Lennard Kämna (Sunweb) angeführten Feld eingeholt. Der deutsche Teamkollege des Gesamtvierten Tom Dumoulin, der stets direkt bei ihm fuhr, dezimierte das Feld mit seinem harten Tempodiktat auf letztlich nur noch fünfzehn Fahrer. Während aus der Spitzengruppe in der Abfahrt Jasha Sütterlin (Movistar) und Jan Bakelants (AG2R La Mondiale) attackierten, schlossen von hinten jedoch wieder einige Fahrer zur Gruppe um Dumoulin und die weiteren Topfahrer der Gesamtwertung auf. Mit dabei waren nun auch wieder Pascal Ackermann und zwei seiner Bora-Hansgrohe-Teamkollegen, die sofort die Tempoarbeit übernahmen, wodurch der Fluchtversuch von Sütterlin und Bakelants noch vor der nächsten Zielpassage beendet wurde. Etwa vierzig Mann gingen dann gemeinsam auf die zweite und letzte 10,5-Kilometer-Runde. Schachmann dem Gesamtsieg ganz nahe Zu Beginn der Schlussrunde gab das Team Sky das Tempo an, doch im Herdweg-Anstieg übernahm Quick-Step Floors die Initiative. Einen Kilometer vor dem Gipfel, wo diesmal keine Bergpunkte, sondern Bonussekunden vergeben wurden, attackierte James Knox, bevor 500 Meter später Maximilian Schachmann folgte. Zwar konnte der rasch wieder eingeholte Knox seinem Teamkollegen dann keine Hilfe mehr leisten, doch der Zweite der Gesamtwertung hatte den Träger des Leadertrikots distanziert! Nur Dumoulin, Damiano Caruso (BMC Racing Team), Warren Barguil (Fortuneo-Samsic) sowie Romain Bardet und Alexis Vuillermoz (AG2R La Mondiale) hatten es gemeinsam mit Schachmann über den Hügel geschafft – Leader Matej Mohoric (Bahrain Merida) und auch der Gesamtdritte Nils Politt (Katusha Alpecin) steckten 6,5 Kilometer vor dem Ziel in einer etwas größeren zweiten Gruppe, deren Rückstand in der Abfahrt auf bis zu 20 Sekunden anwuchs. Doch Schachmann alleine konnten diese Situation nicht aufrechterhalten – Hilfe bekam er von seinen Begleitern überhaupt nicht, woraufhin die Verfolger 1500 Meter vor dem Ziel wieder aufschließen konnten. Mohoric reicht Platz zwei für das Rote Trikot So endete die 4. Etappe, nachdem ein Angriff von Sebastian Henao (Sky) auf dem letzten Kilometer scheiterte, ähnlich wie die 3. Etappe im Sprint einer größeren Gruppe, welche diesmal 16 Fahrer umfasste; der vergeblich jagende Sprintspezialist Ackermann folgte mit geringem Abstand auf Platz 17. Nach einigen sehr knappen Entscheidungen an den vorangegangen Tagen war diesmal Politt klar der Schnellste und feierte im dritte Profi-Jahr endlich seinen ersten Sieg, den er zuvor nicht nur bei dieser D-Tour, sondern auch schon bei Paris-Nizza knapp verpasst hatte. Fast hätte ihm der Etappenerfolg auch den Gesamtsieg gebracht, doch Mohoric holte als Sprintzweiter eine Gutschrift von sechs Sekunden, die ihm nach der Binck Bank Tour den zweiten Rundfahrtsieg in Folge sicherte. Politt ist am Ende Gesamtzweiter mit genau jenen sechs Sekunden Rückstand – bei Zeitgleichheit wäre er wegen der niedrigeren Summe an Etappenplatzierungen vorne gewesen. Schachmann, der keine Körner mehr für den Sprint übrig hatte und Zehnter wurde, steht am Ende mit zwölf Sekunden Rückstand ebenfalls auf dem Podium. -> Zum Resultat und allen Endständen Nils Politt: „Ich kann es noch nicht so richtig glauben. Es ist mein erster Profisieg. Die letzten Tage war ich jeweils nahe dran, habe aber ein paar Fehler gemacht. Dieses Mal wartete ich länger und bin nun wirklich sehr glücklich. Im Finale fiel ich zurück und sah, dass Mohoric ebenfalls zurückgefallen war. Wir hatten allerdings Glück, dass die Gruppe vor uns mit Schachmann und Dumoulin nicht richtig harmonierte. Wir gaben alles, schafften es zurück nach vorne und dann konnte ich den Sprint gewinnen. Heute Abend wird gefeiert.“ Matej Mohoric: „Es war ein harter Tag. Die Fluchtgruppe war stark besetzt, daher musste mein Team heute einiges an Arbeit investieren. Dumoulin machte das Rennen dann in den Schlussrunden extrem hart. Es hat einiges an Kraft gekostet, im Finale wieder den Anschluss nach vorne zu finden. Zum Glück war Politt aber in meiner Gruppe und ich schaffte es zurück. Ich bin superglücklich, diese Rundfahrt zu gewinnen.“ Maximilian Schachmann: „Ich habe am Ende alles gegeben und wollte um den Gesamtsieg fahren. Ich habe attackiert und versucht, keinen mehr von hinten heranzulassen. Das hat leider nicht funktioniert und für den Sprint war ich anschließend zu platt.“ |
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